Double Crush Syndrome – Death To Pop

© Double Crush Syndrome

Geschrieben von Michi Winner
Band: Double Crush Syndrome
Album: Death To Pop
Genre: Rock
Plattenfirma: Arising Empire
Veröffentlichung: 25. Oktober 2019

 

Eine Band aus Mülheim a.d.R. wird den Rock’n’Roll retten? Wenn ich Katja sage, dass die neuen Helden des Rock aus ihrer Heimatstadt kommen und Arising Empire mit der Rettung des Rock nicht zu viel verspricht, wird mich das ewig verfolgen. Keine Option. Um dem Schicksal zu entgehen, bin ich bei Double Crush Syndrome extra kritisch. Funktioniert auch gut. So für ca. 30 Sekunden. Dann haben sie mich. Verdammt, die sind leider echt gut.

Parallel werfe ich noch einen Blick in die mitgelieferten Infos und stolpere über Shopping Queen. Dieses TV-Format, bei dem es eigentlich um Fashion geht. Wie passt das jetzt zur Musik? Gab es eine Glam-Metal-Sonderausgabe, die ich verpasst habe? Der Stil von Double Crush Syndrome lässt sich nicht in die Genre Schubladen packen, sondern ist ein wilder mix verschiedner Stilrichtungen vom Hard Rock, Sleaze, AOR, Southern bis hin zum Glam und ein wenig Punk. Double Crush Syndrome gehen offenbar gern ungewöhnliche Wege, erst als Gäste im Schlager-Fernsehgarten, dann als Interpreten dort. Ich finde das nicht nur mutig, sondern bewundere es, dass die Band sich nicht einschränken lässt. Mit dem Albumtitel spielen auf die aktuelle Flut von Metalveröffentlichungen an, die eher an Konfektionsware oder Pop-Massenproduktionen erinnern, als an handgemachte Rockmusik. Ich kann diese Kritik gut nachvollziehen und auch in unserer Redaktion gab es schon Diskussionen über die Entwicklung diverser Bands. Von diesem Mainstream grenzen sich Double Crush Syndrome sehr gut ab, wollte ich gerade schreiben und dann kam der letzte Track. Ist das euer Ernst? Schlager meets Deutschrock und wir sind bei Oberhausen Olè? Sorry Jungs, aber der Song führt alles bisher geschriebene ad absurdum. Habt ihr einen einen der Kollegen von voXXclub um Unterstützung beim Songwirting gebeten oder was war da los?
Um mich von dem Schock zu erholen hilft nur eins: die ersten 10 Tracks noch mal hören. „Whore“ mit seinen Riffs und dem AOR-mäßigen Chorus kommt da gerade recht. Auch „Death To PoP“ mit den weiblichen Backvocals gepaart mit einer Sleazebasis ist einfach eine ganz andere Hausnummer. Richtig versöhnt bin ich aber erst bei „Cocaine Lips“ das mit seinem Glam-Einschlag mein absuluter Liebling auf dieser Platte ist. 

Sieht man mal vom letzten Track ab, der komplett aus dem Rahmen fällt, auch sprachlich, haben Double Crush Syndrome mit „Death To Pop“ das Potential den Rock’n’Roll zu retten.

Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten.

 

Trackliste:

  1. Whore
  2. Death To Pop
  3. Refuse To Kiss Ass
  4. Cocaine Lips
  5. Souls To Sell
  6. I’m In Love With You
  7. With Me
  8. Mistakes We Love To Make
  9. We Cannot Be Ruled
  10. Tonight
  11. Drei Worte

 

Line-Up:

Andy Brings: Gesang, Gitarre
Slick Prolidol: Bass, Gesang
Markus Herzog: Schlagzeug

 

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