Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Dragon’s Kiss
Album: Barbarians Of The Wasteland (Re-Release)
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Rockshots Records
Veröffentlichung: 26.07.2021
Aus Portugal stammt das Projekt DRAGON’S KISS, dessen Kern aus Sänger Adam Neal (Savage Master, ex-Nashville Pussy) und Gitarrist Hugo Conim (Dawnrider, Sons Of Misfortune) besteht. Unterstützt von drei mir unbekannten Gastmusiken hat das Duo bereits im Jahr 2014 das Album „Barbarians Of The Wasteland“ auf den Markt gebracht, welches in Kürze auf Vinyl wiederveröffentlicht wird.
Wie es der Titel schon erahnen lässt, geht es inhaltlich um eine verwüstete Welt nach einem dritten Weltkrieg, in der nichts mehr zählt als das Überleben. Das Ganze ist verpackt in einem Sound, den die Musiker selbst als Mischung aus klassischem Metal und US Speed Metal der 80er Jahre beschreiben, wobei man letztgenannte Referenz getrost gleich wieder vergessen kann, denn ganz so rasant sind die Songs dann doch nicht.
Möchte man die Stärken der Scheibe beschreiben, so wäre in erster Linie die Saitenfraktion um Hugo Conim zu nennen, die neben catchy Riffs auch einige hörenswerte Soli aus dem Ärmel schüttelt. Der Gesang von Adam Neal bewegt sich in einer Schnittmenge aus Blackie Lawless (W.A.S.P.) und Schmier (Destruction) und passt gut zum räudigen Sound des Albums. Nicht ganz so angetan bin ich allerdings von der Produktion, insbesondere von den teil etwas scheppernden Drums, hier besteht künftig noch Justierungsbedarf.
Gleiches gilt in Teilen auch für das Songwriting. Die acht Stücke gehen zwar allesamt in Ordnung, leider vermisse ich dann doch zuweilen die passenden Hooks, mit denen die Songs nachhaltig in Erinnerung bleiben. Bezeichnenderweise ist die beste Nummer „Somewhere Up In The Mountains“, eine Cover Version der britischen Formation „Marquis De Sade“, die im Original vor vierzig Jahren veröffentlicht wurde.
Aber auch „Ride Till We Die“ kann dank seines bei jedem Promillewert mitgrölbaren Refrains überzeugen, der Opener und Titeltrack kommt ihm qualitativ zumindest recht nahe. Songs wie das The New Order Cover „Rock’n Roll Soldiers“ (nicht zu verwechseln mit der fast namensgleichen New Wave Ikone) oder der vielleicht etwas zu lang geratene Schlusspunkt „I Embraced The Serpent And The Devil In The Dark“ kommen hingegen nicht über gute Ansätze hinaus. Und „Castle Of The Witch“ ist so monoton, dass ich sehnsüchtig nach der Skip-Taste schiele.
So ist „“Barbarians Of The Wasteland“ letzten Endes ein Album mit einer gehörigen Portion Energie und Attitüde geworden, nicht mehr und nicht weniger. Ich würde das Ganze mal als „solide“ bezeichnen, für mehr fehlt es – wie beschrieben – an den nötigen Ecken und Kanten. Aber vielleicht kommt das ja mit der für Oktober in Aussicht gestellten EP. Warten wir’s ab.
Von mir gibt es 6 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- Barbarians Of The Wasteland
- Ride For Revenge
- Ride Till We Die
- Wild Pack Of Dogs
- Somewhere Up In The Mountains
- Castle Of The Witch
- Rock’n’Roll Soldiers
- I Embraced The Serpent And The Devil In The Dark
Line Up:
Hugo Conim: Gitarre
Adam Neal: Gesang
Mehr Infos: