Dragonslayer Festival: ein Geheimtipp, tief verborgen im Sauerland

Geschrieben von Jörg Schnebele  // Fotos: Jörg Schnebele/JSPics

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass das Dragonslayer Festival bisher komplett an mir vorbeigegangen ist und ich dieses Jahr erst durch Axe Victims darauf aufmerksam gemacht wurde. Die Schützenhalle in Lichtringhausen ist eine tolle Location für dieses Indoor Festival. Die Orga perfekt, das Billing super und das zahlreich angereiste Publikum bei bester Stimmung!

Different Steel gingen als erste Band um 16 Uhr auf die Bühne und präsentierten trotz des extrem erkälteten Sängers einen klasse Einstiegs Gig. Die Jungs kommen aus Finnentrop, also quasi aus der Nachbarschaft, und hatte deshalb wohl auch ihre „eigenen“ Fans mit dabei.
Klasse Einstieg ins Festival!

Wer Axe Victims (besonders seit der Wiedergeburt) erlebt hat, der weiß, dass einen beste Unterhaltung mit geiler Stimmung und Killersongs erwartet, wenn die Jungs auf die Bühne steigen. Und obwohl das Material der Band rund vierzig Jahre alt ist, klingen die Dinger, als seien sie eben erst geschrieben worden. Axe Victims verstehen es, die Leute zu packen, sind absolute Profis, aber aber immer absolute Fan Nähe. Es gab bestimmt einige Leute im Publikum, die die zweite Band auf dem Billing des Dragonslayer Festivals nicht auf dem Zettel hatten, die nun aber mit Sicherheit die Fan Base von Axe Victims vergrößert haben. Für mich waren Axe Victims so ziemlich die beste deutsche Metal Band in den (frühen) Achtzigern; und diesen Status haben sie für mich bis heute gehalten!

Als dritte Band des Dragonslayer Festivals waren Broken Fate aus der Schweiz an der Reihe. Am Anfang kamen mir die Thrasher etwas verkrampft vor; aber im Laufe des Sets tauten die Jungs auf und man sah ihnen an, dass es ihnen offensichtlich mächtig Spaß machte, im Sauerland zu spielen. Das Publikum ging steil, also was will man mehr.

Stormage hatten auf dem Dragonslayer Festival definitiv ein Heimspiel. Die Attendorner konnten während des Gigs nicht nur die meisten  des gesamten Festivals vor der Bühne versammeln, sondern der schon extrem guten Stimmung noch einmal ein Sahnehäubchen inklusive Kirsche aufsetzen.
Da die meisten Fans offensichtlich aus dem Sauerland kamen, war dieser Siegeszug schon im Vorfeld zu erwarten, musste allerdings trotz allem bewiesen werden. Und Stormage bewiesen das ohne Wenn und Aber.

Savage Blood kannte ich schon vom 2021er Ironhammer Festival. Damals haben die Osnabrücker auf ganzer Linie überzeugt, was jetzt auf dem Dragonslayer Festival erneut bestätigten. Da der traditionelle Heavy Metal der Band mit geilen Screams eh auf meiner Wellenlänge liegt, hatten die Jungs bei mir vom ersten Ton an schon gewonnen!

Scanner waren die Headliner beim Dragonslayer Festival. Dass die Band (mit einzig verbliebenem Ur-Mitglied Gitarrist Axel Julius) bereits seit 1986 existiert, zeigt die Beharrlichkeit des Gitarristen, der jede Menge Höhen und noch mehr, Tiefen mit seinem Raumkreuzer durch- und umschiffen musste. Viele Besetzungswechsel taten der Band nicht wirklich gut. Nun aber scheint Axel mit seinen drei „Neuen“ (Sascha Kurpanek, dr., seit 2023, Jörn Bettentrup, bs, seit 2018 und dem ganz frischen Neuzugang David Schnödewind, g,2024) ein perfektes Line Up zu haben. Besonders Jörn Bettentrup und David Schnödewind bringen extrem viel frischen Wind auf die Bühne. Dementsprechend erfrischend war der Gig in der Schützenhalle Lichtringhausen
Ein toller Abschluss eines tollen Festivals, welches ich mit Sicherheit nicht das letzte Mal besucht habe.

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