Dragony – Masters Of The Multiverse

(C) Dragony

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Dragony
Album: Masters Of The Multiverse
Genre: Symphonic Metal
Plattenfirma: Limb Music
Veröffentlichung: 12.10.2018

Drei Jahre nach ihrem letzten Output „Shadowplay“ melden sich österreichischen Symphonic Metaller DRAGONY mit einem neuen Album im Fantasy-Reich zurück. Scheibe Nummer drei hört auf den etwas großspurigen Namen „Masters Of The Multiverse“ und wurde über eine Crowdfundig-Kampgane mitfinanziert, um die Produktion auf ein neues Level zu hieven. Als Gäste konnten Sabaton Gitarrist Tommy Johansson, Van Canto Sänger Ross Thompson sowie die mir bislang unbekannte deutsche Sängerin Nora Bendzko (nicht verwandt mit einem gewissen Tim B.) gewonnen werden.

„Masters Of The Multiverse“ wird als Symphonic Power Metal angepriesen, wobei ersteres definitiv zutrifft, während besagte Power – im Sinne von druckvoll – eher spärlich vorhanden ist. Dennoch hat es das Sextett aus unserem Nachbarland verstanden, sehr eingängige Melodien und bombastisch anmutende Keyboardsounds in ein Metal Korsett zu verpacken, das hier und da zwar ein wenig zwickt, im großen und ganzen aber doch ganz gut sitzt.

Fanfaren und Chöre leiten „Flame Of Tar Valon“ ein, der flotte Opener wird geprägt von orchestralen Tönen und einem opulenten Chor, der zwangsläufig Vergleiche mit Rhapsody (Of Fire) heraufbeschwört. Wem hier bereits die Gitarren zu weit im Hintergrund agieren, der könnte mit „If It Bleeds We Can Kill It“ so seine Probleme bekommen. Erwartet man beim martialischen Titel noch das volle Metal Brett, so liegt man völlig daneben, denn diese Midtempo Nummer ist – mit Ausnahme des kurzen Solos – sehr poppig ausgefallen und verfügt über den wohl eingängigsten Refrain des gesamten Albums. Ich behaupte mal, würde man die Gitarren weglassen und einer leicht bekleideten Trella-Else das Mikro in die Hand drücken, man würde mit hoher Wahrscheinlichkeit einen (Radio)-Hit landen. Und trotzdem, ob man will oder nicht, die Nummer bleibt unter Garantie im Ohr kleben und lässt sich auch mit reichlich Bier nicht rausspülen. Von daher alles richtig gemacht!

„Grey Warden“ ist dagegen vergleichsweise sperrig, erinnert aber durch das leicht dramatisch anmutende Arrangement ein wenig an Kamelot. „Defenders“ wird durch weiblichen Gesang eingeleitet (ich vermute mal es handelt sich um Frau Bendzko), ehe orchestrale Klänge im Song die Oberhand gewinnen und den abermals sehr eingängigen Track weiterführen. Mit „Fallen Star“ folgt dann die obligatorische Albumballade, wobei diese mit Akustik-Gitarren und leichter Orchesteruntermalung weitaus weniger kitschig ausgefallen ist als befürchtet. Die Up-Tempo Nummer „Angels On Neon Wings“ wird durch Sabaton-artige Keyobards eröffnet, ehe der sehr dramatisch gewählte Aufbau in einen Freedom Call ähnlichen Happy Metel Chorus mündet. Das Ganze verbreitet dermaßen viel gute Laune, das selbst dem grimmigsten Black Metaller ein dezentes Lächeln auf sein Corpse Painting gezaubert wird, sofern ihm nicht vor Schreck der schwarze Schminkstift nach oben verrutscht.

In die gleiche Grinsekerbe schlagen „Evermore“ und „Eternia Eternal“, auch hier sind Ohrwürmer garantiert, allerdings auch wieder sehr cheesy dargeboten. Da lob ich mir doch „The Iron Price“, hier bekommt der geneigte Metaller mal ein paar vergleichsweise kernige Riffs geboten, der stampfende Rhythmus tut ein übriges um die Nackenmuskeln zu animieren und das Haupthaar zu schwingen. Trotz abermals sehr melodischem Refrain die härteste Nummer der Scheibe. Der CD-Bonus-Track „The Touch“ (ein Stan Bush Cover) lag mir leider nicht vor, aber wer das Original kennt, der kann erahnen dass die Nummer zu Dragony passt wie Arsch auf Eimer.

Zusammengefasst bietet „Masters Of The Multiverse“ abermals Symphonic Metal mit enorm hohen Ohrwurmqualitäten, bei dem der Fokus eher auf ausgewogene Orchestrierung und feinen Melodien als auf harten Riffs liegt, was das Album zuweilen ein wenig kitschig klingen lässt. Im Vergleich mit einem unlängst von mir rezensierten Longplayer ähnlicher Machart ziehen Dragony ein wenig den Kürzeren, ohne jedoch in irgendeiner Form zu enttäuschen. Fans der Band werden ohnehin auf ihre Kosten kommen.
 

Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten!

Trackliste:

  1. Flame Of Tar Valon
  2. If It Bleeds We Can Kill It
  3. Grey Wardens
  4. Defenders
  5. Fallen Star
  6. Angels On Neon Wings
  7. Days Of High Adventure
  8. Evermore
  9. The Iron Price
  10. Eternia Eternal (The Masters Of The Multiverse)
  11. The Touch (CD only)

Line Up:

Siegfried Samer: Gesang
Andreas Poppernitsch: Gitarre
Manuel Hartleb: Keyboards
Simon Saito: Gitarre
Herbert Glos: Bass
Frederic Brünner: Drums

Mehr Infos:

DRAGONY Website
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DRAGONY auf Twitter
DRAGONY Youtube Channel

 

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