Geschrieben von Katja Maeting
Band: Dream Ocean
Album: Lost Love Symphony
Genre: Symphonic Metal
Plattenfirma: Painted Bass Records
Veröffentlichung: 22. Februar 2018
Normalerweise machen mich Bands durch ihre musikalischen Gäste auf die Band des jeweiligen Gastes aufmerksam. Im Falle von Dream Ocean lief es bei mir umgekehrt, denn ich wurde durch einen Feature-Gast auf die in Deutschland und der Türkei beheimatete Symphonic Metal Band aufmerksam. Bei diesem Gast handelte es sich um Jake E (CyHra, Ex-Amaranthe), der auf der Vorab-Single “Forever” den stimmlichen Gegenpart zu Sängerin Basak Ylva bildet. Danach hatte ich die Band leider etwas aus den Augen verloren, aber wie so oft erinnerte mich der Zufall sehr gerne und legte mir deren erstes Album “Lost Love Symphony” zur Review auf den Tisch.
Dream Ocean entstand 2009 um Sängerin Basak und Gitarrist Oz. Zu diesem Zeitpunkt noch komplett in der Türkei verwurzelt, erarbeitete sich die Band, die von Anfang an nur eigene Songs spielte, einen guten Live-Ruf und erste Erfolge. Bis 2014 wurden mehrere Singles veröffentlicht und stetig an neuem Material gearbeitet. Wie so oft, führten dann äußere Einflüsse dazu, dass die Band zwischenzeitlich live pausieren musste, aber im Hintergrund schon die Arbeiten am ersten Album begannen. Als die gesangliche Karriere Mezzo Sopranistin Basak schließlich nach Deutschland führte und Gitarrist Oz nach Österreich zog, nahm Dream Ocean ab 2016, ergänzt um Musiker aus Deutschland, wieder Fahrt auf.
Mit dem Wissen, dass die Frontfrau über eine klassische Gesangsausbildung verfügt, ist schon vorab einer der gerade im Symphonic Metal immer kritischen Punkte geklärt und bestätigt sich auch beim ersten Hören direkt. Basak Ylva verfügt über eine herausragende Stimme, die sowohl kraftvoll als auch filigran zu agieren vermag und auch den hohen Tönen problemlos gewachsen ist. Diese Sängerin hat keine Probleme, gegen die Klangwucht eines Orchesters oder einer energiegeladenen Metal Band zu bestehen.
Nach dem instrumentalen Intro “Inception” zeigen Dream Ocean bei “Beyond The Greed” direkt, was sie zu bieten haben. Der Song startet mit einem druckvollen Gitarren-Riff, das durchgehend energische Akzente setzt und den Gegenpol zu den sanften melodischen Momenten bilden. Schon hier findet die Band eine gute Balance zwischen Härte und symphonischer Verträumtheit, so dass sich hier ein ausgewogenes Songkonzept präsentiert. Eingängiger Refrain und ein schöner Solo-Ritt der Gitarre krönen diese Albumeröffnung. “Divine Light” präsentiert sich als fast puristische Piano-Ballade, deren filigrane Melodie dem eindrucksvollen Gesang eine perfekte Bühne bietet. Auch die in der zweiten Songhälfte einsetzende symphonische Untermalung hebt die stimmliche Leistung noch weiter hervor anstatt sie zu erdrücken. Lediglich die kurzzeitig eingestreuten Keyboard-Melodien wirken minimal neben dem Gesamtkonzept, da sie einen für mich unpassenden progressiven Hauch verbreiten.
“Never Enough” sorgt mit seinen Tempo-Wechseln für eine mitreissende und eingängige Songstruktur. Schnelle, druckvolle Passagen wechseln sich mit etwas zurückgenommenen, getragenen Momenten ab und machen den Song so zu einem Reigen der Abwechslung. Zwischendurch setzt Mark Jansen von Epica ein paar düstere Growl-Facetten und verhindert so, dass der Song Gefahr läuft, zu poliert zu wirken. Den Abschluss bildet das fast zehnminütige “Island Of Dreams”. Hier zeigen Dream Ocean noch einmal ihr gesamtes Können, von der dramatischen Streicher-Eröffnung über emotionalen, facettenreichen Gesang bis hin zum Wechselspiel aus filigranen und bombastischen Momenten.
Wer Symphonic Metal Bands im Stile von Nightwish und Epica mag, wird Dream Ocean lieben. Aus dem bekannten und endlichen Baukasten des Symphonic Metal bauen sie sich einen eingängigen Sound, der auch auf Albumlänge niemals langweilig wird, sondern mit Abwechslung zu begeistern weiß. Mit ihrem Debüt “Lost Love Symphony” setzt die Band ein schönes Zeichen direkt an den Anfang ihres Weges, der sie wohl sehr weit führen wird. Ich bin gespannt, was als nächstes kommt.
Trackliste:
01. Inception
02. Beyond the Greed
03. Hain
04. Everstorm
05. Forever (ft. Jake E)
06. Divine Light
07. The Last Dance
08. Somewhere Untouched
09. Wolfheart
10. Never Enough (ft. Mark Jansen)
11. Song to the Aurora
12. Island of Dreams
Line-up:
Basak Ylva – Vocals
Oz Khan – Guitars
Borna Matosic – Guitars
Sebastian Heuckmann – Bass Guitars
Sebastian Plück – Keyboards
Nils Kessen – Drums
Weitere Infos:
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Website von Dream Ocean