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© Dream Theater
Geschrieben von: Klaus S.
Band: Dream Theater
Album: Parasomnia
Genre: Progressive Metal
Plattenfirma: Inside Out Music (Sony Music)
Veröffentlichung: 07.02.2025
Ich denke, es wird nicht wenige DREAM THEATER Fans gegeben haben, die im Herbst 2023 – zumindest ein wenig – gejubelt haben. Damals verkündeten die Prog Metaller etwas überraschend die Rückkehrer von Ur-Drummer Mike Portnoy an, der die Band nach dem 2009 erschienenen Album „Black Clouds & Silver Linings“ verlassen hatte und durch Mike Mangini ersetzt wurde. Nach der Live-Reunion im vergangenen Jahr anlässlich der 40’th Anniversary Tour folgt nun das Comeback Album des bereits von 1999 bis 2010 zusammenwirkenden Line Ups in Form der mittlerweile sechszehnten Studio Scheibe „Parasomnia“.
Wie der Name es vermuten lässt, handelt „Parasomnia“ von verschiedenen unerwünschten Verhaltensweisen, die während des Schlafes oder des Schlaf-Wach-Übergangs auftreten wie bspw. Albträume, Einschlafzuckungen oder Schlafwandeln. Eher einschläfernd ist die erste Hälfte von „In The Arms Of Morpheus“. Hier soll atmosphärisch Spannung aufgebaut werden, nur leider hört man kaum etwas bis nach knapp zwei Minuten endlich die Band einsetzt, richtig los geht es aber erst ab der zweiten Hälfte, in der sich der Track zu einem ansprechenden, abwechslungsreichen Instrumental Track wandelt. Der Übergang zu „Night Terror“ ist nahtlos, verläuft die ersten 90 Sekunden jedoch schleppend, ehe mehr Dynamik einkehrt, und nach etwas mehr als zwei Minuten darf dann auch James LaBrie mitmischen. Letzten Ende ist die ein Song miterwartungsgemäß vielen Takt- und Tempiwechseln sowie tollen Harmonien im Chorus.
Der Beginn von „A Broken Man“ ist nicht nur sehr Drum betont, teilweise fühlt sich dieser wie aus einem Film-Soundtrack an. Der Refrain ist vergleichsweise chillig ausgefallen, ansonsten überzeugt der Track – nach mehreren Durchläufen – vor allem auf instrumentaler Ebene, vor allem der verspielte Groove Part kommt besonders gut an. Bei „Dead Asleep“ passiert anderthalb Minuten lang fast gar nichts, der weitere Verlauf ist relativ verhalten trotz einigen knackigen Riffs, wobei der Gesang erst nach mehr als drei Minuten einsetzt. Der Rest ist wie gehabt gehobener Dream Theater Standard.
Die Einführung in „Midnight Messiah“ ähnelt dem von „A Broken Man“, verläuft dann aber etwas kompakter, ohne jedoch zu sehr aufs Gaspedal zu treten – sollte man meinen, wenn der Chorus nicht wäre, in dem die Band tatsächlich mal aufdreht. Nach dem Intermezzo „Are We Dreaming?“ wiegen uns die sanften Klänge von „Bend The Clock“ fast in den Schlaf, bevor sich die Nummer nach etwas mehr als anderthalb Minuten zu einer formidablen Ballade mit toller Hookline wandelt. Auch wenn dies das ruhigste und linearste Stück der Scheibe darstellt, ist es für mich persönlich neben dem Schlusstrack das Highlight des Albums. Schade nur, dass John Petruccis geniales Solo einfach so in einem Fade-Out endet.
Was folgt ist das mehr als neunzehnminütige Grande-Finale „The Shadow Man Incident“, das wie sein eigener Kosmos innerhalb des Albums wirkt. Der Einstieg mitsamt Spieluhrklängen ist etwas langwierig, dann wirkt die Nummer fast wie ein normaler Metal Track, wenngleich es hier kaum zu größeren Tempoausbrüchen kommt, dafür aber einige gelungene Wendungen und Riff Attacken zu bieten hat – und höre ich da tatsächlich eine Hammond Orgel? Erst in der zweiten Hälfte des Stücks kommen dann die Freunde ausufernder Instrumental Sessions einigermaßen auf ihre Kosten, während James LaBrie im Fall einer Live-Aufführung genug Zeit bleibt, sich währenddessen ein paar kühle Drinks an Land zu ziehen. Gegen Ende des Songs wird es dann fast schon theatralisch, und die letzte Minute ist nur ein leises, fast kaum vernehmbares Etwas, das mit einem „Wake Up“ Call und Wecker-Klingen alles beendet.
Und nun sitze ich hier nach mehreren Durchläufen und überlege, wie ich „Parasomnia“ mit meiner Punkte-Verteilung gerecht werde. Ist die Scheibe gut? Ja, auf jeden Fall. Ein Highlight der bandeigenen Diskographie? Für mich eher nicht, da gab es in der Vergangenheit stärkere Alben, die ich bevorzugen würde. Also liegt die Wahrheit vermutlich irgendwo dazwischen, von daher vergebe ich 7,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- In The Arms Of Morpheus (5:22)
- Night Terror (9:55)
- A Broken Man (8:30)
- Dead Asleep (11:06)
- Midnight Messiah (7:58)
- Are We Dreaming? (1:28)
- Bend The Clock (7:24)
- The Shadow Man Incident (19:32)
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