Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Dying Light
Album: Far From Life
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 28.01.2022
Nach mehr als dreißig Jahren des Musizierens haben sich fünf Musikveteranen aus New Jersey 2019 schließlich zusammengetan, um gemeinsam Musik zu machen. Das Ganze firmiert unter dem Banner DYING LIGHT und bietet im Wesentlichen einen Mix aus verschiedenen Stilen, der vor allem Einflüsse aus der Musik der 80er und 90er Jahre aufgreift und nach Meinung der Band mit einem eigenen, unverwechselbaren Touch modernisiert. Das hier vorliegende Debüt „Far From Life“ wurde bereits im Herbst vergangenen Jahres digital veröffentlicht und erblickt nun auch als physischer Tonträger das Licht der Welt.
Dem Eröffnungslick des Openers „The Cycle“ nach zu urteilen scheinen die Wurzeln der beteiligten Musiker im klassischen Metal zu liegen, im weiteren Verlauf werden die Riffs jedoch etwas schwerer und die Midtemponummer bekommt einen düsteren Anstrich. Der Chorus ist ungeachtet dessen dennoch eingängig und bleibt sofort hängen. Das Ganze erinnert nicht zuletzt dank der etwas raueren Stimmlage von Fronter Jeff Ross ein wenig an Cemetary zu „Sundown“ Zeiten. „Parasite“ beschleunigt die Dinge nur unwesentlich, dass sich in den Strophen wiederholende Grundriff hat einen fast schon hypnotischen Charakter und mündet in einen anfangs etwas sperrig wirkenden, intensiven Refrain, der mit jedem Durchlauf mehr zu überzeugen weiß.
Mit dem nachfolgenden Titeltrack tue ich mich etwas schwer, hier ist es vor allem der Breakdown mit seinen schweren Riffs, der besonders hervorzuheben ist. Ansonsten wirkt der Track eher weniger spektakulär. „Walk Away“ ist ein stampfender Groover, der lediglich in der Bridge einen kurzen Energieschub erhält. Bei den „Walk“ Rufen im Mittelpart fühlt man sich unweigerlich an den gleichnamigen Klassiker von Pantera erinnert. „Darker Fear“ startet mit zurückhaltender Instrumentierung und entwickelt sich zu einer melancholischen Halbballade, gekrönt von einem gefühlvollen Gitarrensolo.
„Cry Out“ kommt etwas schwungvoller und vergleichsweise leicht zugänglich daher, letzteres gilt auch für das groovige „Mercy“, bei dem es sich wohl um eine Cover-Version zu handeln scheint, jedenfalls weist die Promo den Track als Michael Ferentino Komposition aus. „Follow You“ ist ein schwerfälliger, sich schleppender Song mit leichter Alice In Chains Attitüde und einem weiteren Knaller-Solo. Ähnliches lässt sich auch über „The Season“ sagen, wenngleich hier ein etwas melodischerer Ansatz gewählt wird. Mit „Sweet Death“ und „Dead Inside“ beschließen zwei weitere in mittleren Tempogefilden angesiedelte Stücke das Album, bei dem ersterer erneut eine unheilvolle Aura umgibt, während letztgenannter mit seiner Alternative Schlagseite sich leichter tut, nachhaltig in Erinnerung zu bleiben.
Dass es sich bei der fünfköpfigen Band um eine erfahrene Truppe handelt, merkt man „Far From Life“ zu jeder Sekunde an. Von der Instrumentierung über den Gesang bis hin zur (Eigen-)Produktion gibt es am Debütalbum grundsätzlich nichts auszusetzen. Und auch wenn vielleicht nicht jede Song-Idee auf Anhieb zündet und ich mir persönlich in Sachen Dynamik ein wenig mehr Abwechslung gewünscht hätte, haben DYING LIGHT definitiv einen positiven Eindruck hinterlassen.
Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- The Cycle
- Parasite
- Far from Life
- Walk Away
- Darker Fear
- Cry Out
- Mercy
- Follow You
- The Season
- Sweet Death
- Dead Inside
Line Up:
Jeff Ross: Gesang
Jim Haldenwang: Gitarre
Doug Edwards: Gitarre
Chris Fritz: Bass, Gesang
Shaun Dilliplane: Drums
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