Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Dynazty
Album: Firesign
Genre: Modern Melodic Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 28.09.2018
Seit ihrer Gründung im Jahr 2007 haben die schwedischen Melodic Metaller DYNAZTY mit jedem neuen Album sowohl in Sachen Härte als auch vom Songwriting eine Schippe drauf legen können, mit dem vorläufigen Höhepunkt in Form des 2016 veröffentlichten “Titanic Mass”, welches von den einschlägigen Magazinen mehr als wohlwollend aufgenommen wurde und die Meßlatte für das nun vorliegende Nachfolgewerk enorm hochgelegt hat.
“Firesign” bewegt sich wie gehabt in der Schnittmenge aus harten Riffs und poppig anmutenden AOR-Melodiebögen. Das hier abermals Hypocrisy Mastermind Peter Tägtgren seine Finger mit im Spiel hat, ist nicht zu überhören, denn sowohl die fette Produktion als auch die opulenten Keyboard Sounds erinnern nicht selten an sein Side-Projekt Pain. Der Opener “Breathe With Me” ist das beste Bespiel für dieses gekonnte Zusammenspiel aus Pop und Metal, und der gewaltige Refrain bewegt unüberhörbar sich im Revier der Landsleute W.E.T. und Eclipse. Bei den weitern Überfliegern “In The Arms Of A Devil” und “Ascension” scheinen hingegen die finnischen Nachbarn von Nightwish Pate gestanden zu haben, jedenfalls klingen die Arrangements als stammten sie aus der Feder von deren Mastermind Tuomas Holopainen. Ebenfalls erwähnenswert ist das mit einer gewissen Dramatik vorgetragene “The Grey” sowie der AOR-Rausschmeisser “The Light Inside The Tunnel”.
Einerseits muss man das Quintett für die Qualität des Songwritings loben, denn “Firesign” enthält praktisch keinerlei Ausfälle und jeder einzelne Song hat gewisse Hitqualitäten. Zudem verfügt die Band mit Frontmann Nils Molin über einen absoluten Ausnahmesänger . Andererseits gibt es aber auch ein kleines “Aber”, das bei einer Punktevergabe für Abzüge in der B-Note sorgen würde, denn so eingängig die Songs auch ausgefallen sind, so sehr beschleicht einen im Laufe der Scheibe das Gefühl, dass das ganze sich irgendwie wiederholt und so ein wenig das Überraschungsmoment fehlt. Und bei Nummern wie “My Darkest Hour” oder “Let Me Dream Forever” ist das Ergebnis für meinen Geschmack fast ein wenig zu sehr Over-The-Top ausgefallen, so dass die Songs ein wenig zu cheesy geraten sind. Das gilt insbesondere für die bereits erwähnten Keyboards, bei denen es die Band für meinen Geschmack manchmal etwas übertrieben hat, hier wäre weniger mehr gewesen.
Fazit: Mit “Firesign” haben DYNAZTY ein Album mit enormer Hitdichte abgeliefert, das mich mit leichten Einschränkungen dennoch überzeugen konnte. Fans der Band werden das Album lieben, Anhänger von massenkompatiblem Melodic Metal dürften hier ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Ob das reicht um sich in der skandinavischen Rock-/Metal Szene an die Spitze zu katapultieren, bleibt abzuwarten.
Trackliste:
- Breathe With Me
- The Grey
- In The Arms Of A Devil
- My Darkest Hour
- Ascension
- Firesign
- Closing Doors
- Follow Me
- Let Me Dream Forever
- Starfall
- The Light Inside The Tunnel
Line Up:
Nils Molin: Gesang
Mike Lavér: Gitarre
Love Magnusson: Gitarre, Keyboards
Jonathan Olsson: Bass
George Härnsten Egg: Drums
Mehr Infos:
DYNAZTY Website
DYNAZTY auf Facebook
DYNAZTY bei Twitter
DYNAZTY auf Instagram
Video zu “The Grey”