Dynazty – The Dark Delight

(C) Dynazty

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Dynazty
Album: The Dark Delight
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 03.04.2020

In einer Zeit, in der Corona das alles beherrschende Thema ist und gefühlt keine Stunde vergeht, in der nicht neue Hiobsbotschaften die Runde machen, ist man für jede Ablenkung (natürlich in den eigenen vier Wänden) mehr als dankbar. Da kommt die neue Langrille „The Dark Delight“ der Melodic Metaller DYNAZTY gerade recht, war sein Vorgänger „Firesign“ doch ein Garant für massenkompatible Songs mit reichlich Ohrwurmqualitäten. Beste Voraussetzungen also für einen entspannten musikalischen Zeitvertreib.

Eingeleitet wird die Scheibe mit der ersten Single „Presence Of Mind“, ein Midtempo Rocker mit einem unwiderstehlichen Groove sowie einem Breitwand Chorus mit Background Gang-Shouts, bei dem man garantiert nicht still sitzen bleiben kann. „Paradise Of The Architect“ steht seinem Vorgänger in Sachen Hitdichte um nichts nach, lediglich die harten Riffs in den Strophen werden im Refrain zugunsten poppig-klebriger Synthie Sounds in den Hintergrund gedrängt. „The Black“ pendelt irgendwo zwischen Melodic Rock und Symphonic Metal, die Hookline bleibt schon beim ersten Durchlauf hängen und der Refrain hat was von alten Bon Jovi Scheiben.

Bei „From Sound To Silence“ muss ich mich erstmal vergewissern, ob ich nicht unbeabsichtigt ein anderes Album angeklickt habe, denn die ersten Riffs erinnern sofort an In Flames neueren Datums, der Eindruck setzt sich – abgesehen vom Gesang – im weiteren Verlauf fort, nicht zuletzt, weil GG6, Bandkumpel von Sänger Nils Molin bei Amaranthe, ein paar Growl-Parts beigesteuert hat, lediglich der Chorus ist gewohnt melodisch und eingängig. Mit „Hologram“ folgt die obligatorische Schunkel-Ballade, die natürlich ganz großes Gefühlskino heraufbeschwört, es aber dennoch schafft, den zu befürchtenden Zuckerschock zu vermeiden. „Heartless Madness“ geht Richtung poppiger Synthie-Metal, der eine gewisse Affinität zu Molins anderem Betätigungsfeld nicht leugnen kann. Apropos nicht leugnen, obwohl die Hookline sehr cheesy ausgefallen ist, muss ich zugeben, die Nummer ist schon genial.

„Waterfall“ kommt mit einem gepflegten Disco-Beat daher und tänzelt lässig auf den Pfaden ihrer Landsleute The Night Flight Orchestra,
lediglich das starke Gitarren Solo sorgt für einen Metal Moment. Mit „Threading The Needle“ und „The Man And The Elements“ folgen zwei gefällig Midtempo Rocker, von denen insbesondere letztgenannter aufhorchen lässt, klingt das Haupt-Gitarren Lick doch irgendwie nach Dudelsack und verleiht dem Song eine keltisch/irische Note. Bei „Apex“ wird der Sound wieder etwas wuchtiger, auch die dezenten Background Growls verleihen dem Track einen härteren und leicht düsteren Anstrich, ohne jedoch an Eingängigkeit einzubüßen.

„The Road To Redemption“ verfolgt hingegen einen anderen Ansatz, hier vermischen sich Akustik und Slide Gitarre und verleihen dem Song einen gewissen Country Look, der ihm gar nicht so schlecht steht. Sein mitreißender Chorus macht das Stück zudem zu einem absoluten Highlight. Dagegen verblasst der nachfolgende und finale Titeltrack fast schon ein wenig, obwohl der Melodic Rocker ebenfalls über eine tolle Hookline verfügt. Mit „The Shoulder Devil“ enthält die CD-Version einen weiteren Track, der mit allerdings nicht zur Begutachtung vorlag.

Ich bin mir natürlich der Tatsache bewusst, dass sich an der Musik von DYNAZTY die Geister scheiden werden, denn für viele dürfte der Sound der Schweden schlicht zu poppig, klebrig oder zu was auch immer ein. Aber dennoch – oder gerade deshalb – ist das Album so grandios geworden, denn auf „The Dark Delight“ reiht sich Hit an Hit, Ausfälle sucht man vergebens und selbst an den Synthie Klängen, die mir auf „Firesign“ zuweilen etwas zu „Over The Top“ waren, gibt es meinerseits nichts zu meckern. Egal ob dies an Altersmilde oder der derzeitigen Situation liegt, „The Dark Delight“ ist für mich ein sicherer Anwärter auf die Top Ten des Jahres.

Von mir gibt es 9,5 von 10 Hellfire-Punkten

 

Trackliste:

  1. Presence Of Mind
  2. Paradise Of The Architect
  3. The Black
  4. From Sound To Silence (ft. GG6)
  5. Hologram
  6. Heartless Madness
  7. Waterfall
  8. Threading The Needle
  9. The Man And The Elements
  10. Apex
  11. The Road To Redemption
  12. The Dark Delight
  13. The Shoulder Devil (Bonus Track)

Line Up:

Nils Molin: Gesang
Love Magnusson: Gitarre
Mikael Lavér: Gitarre
Jonathan Olsson: Bass
George Egg: Drums

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Video zu „Presence Of Mind“

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