Ebony Archways – Misanthropia

© Ebony Archways

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Ebony Archways
Album: Misanthropia
Genre: Dark Metal
Plattenfirma: Kvlt und Kaos Productions
Veröffentlichung: 31.05.2024

Auch wenn wir in letzter Zeit immer mal wieder österreichische Bands vorgestellt haben, hält sich die Anzahl an zu rezensierenden Alben aus unserem Nachbarland in eher überschaubaren Grenzen. Nur gut, dass die aus Graz stammende Formation EBONY ARCHWAYS knapp vier Jahre nach ihrem letzten Output mit „Misanthropia“ eine neue Scheibe an den Start bringt.

Wie fast nicht anders zu erwarten, sind die mittlerweile zum Quintett angewachsenen Ebenholzbögen ihrem Stil aus klassischen Metal Riffs und ausgefeilten Gesangsharmonien mit leicht düster-melancholischer Färbung treu geblieben. Mit dem kraftvoll-dynamischen „Drowning For A Breath“ setzen die Österreicher direkt mal ein metallisches Ausrufezeichen, insbesondere mit Blick auf den leicht rauen Gesang sowie der einnehmenden Hookline drängt sich mir wieder der Vergleich zu einer legendären, 2005 aufgelösten finnischen Band auf, deren späte Werke einst eine ähnliche Richtung einschlugen.

Der Titeltrack knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an, auch wenn nach dem Gitarren-Solo mal ein wenig auf die Bremse getreten wird und der Refrain noch mehr in Richtung „sofort mitsingbar“ tendiert. Der schlicht „Nothing“ betitelte dritte Song verschleppt das Tempo, setzt mehr als zuvor auf mehrstimmigen Gesang und geht eigentlich schon als (Halb)-Ballade durch, wenngleich es zwischendrin mal einen Ausbruch aus der Komfortzone gibt. „Eternal Sleep“ ist alles andere als einschläfernd, vielmehr verfügt die Midtempo-Nummer über ein mitreißendes Gesangsarrangement und schafft dabei den Spagat zwischen Hard Rock Riffs und moderner Metal Attitüde.

„Demon On My Trail“ ist wieder deutlich schwungvoller geraten (Stichwort Double-Bass), untermalt von einer nicht zu leugnenden nordischen Färbung sowie etwas sperrigeren Hooks als zuvor. „Lost My Anchor“ lässt es rifftechnisch zwar ordentlich krachen, ohne jedoch in einen Geschwindigkeitsrausch zu geraten. Überraschend sind hingegen der eingebaute Spoken-Word Part sowie die sich anschließenden harschen Vocals. Das druckvolle „Embers“ knüpft atmosphärisch wieder an die ersten Stücke des Albums an, während „Our Palace“ neben dem erprobten klassischen Metal immer wieder zwischen kurzen doomigen Momenten, Melo-Death-artigen Passagen sowie fetten Groove-Drums pendelt.

Die zurückhaltenden Töne zu Beginn von „Thorny Crown“ gaukeln einem zunächst eine potentielle Ballade vor, doch spätestens nach der ersten Strophe ist dieser Eindruck zu Gunsten eines schwungvollen, wenngleich an einigen Stellen auch ein wenig sperrig wirkenden Tracks verflogen. Dem Schlusspunkt „Venom Calls“ gelingt gar der Spagat aus Blast-Beats auf der einen und einer leicht zugänglichen Hookline auf der anderen Seite, zwischenzeitlich unterbrochen von einem fast schon zerbrechlich wirkenden Akustik-Part im Mittelteil. Für mich der interessanteste, weil kontrastreichste Song des Albums.

„Misanthropia“ ist mit Sicherheit kein leicht zugängliches Album, aber wer sich von der dunklen Färbung der Scheibe nicht abschrecken lässt, der dürfte an EBONY ARCHWAYS seine helle Freude haben.

Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. Drowning For A Breath
  2. Misanthropia
  3. Nothing
  4. Eternal Sleep
  5. Demon On My Trail
  6. Lost My Anchor
  7. Embers
  8. Our Palace
  9. Thorny Crown
  10. Venom Calls

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