Ebony Archways – Taurus

(C) Ebony Archways

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Ebony Archways
Album: Taurus
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 30.10.2020

Aus Graz / Österreich stammt die Formation EBONY ARCHWAYS, die laut der Encyclopaedia Metallum bereits im Jahre 1999 gegründet wurde, jedoch erst fünfzehn Jahre später ihr Debüt Album „Moonburnt“ realisieren konnte. Nach überaus erfolgreichen Jahren mit Gigs u.a. bei den Metaldays, Metal On The Hill, dem Area 53 Festival sowie Dom im Berg, war Mitte 2019 erstmal Schluss mit lustig, denn innerhalb kürzester Zeit verließen sowohl der Bassist als auch der Drummer die Band. Also drückten die beiden verbliebenen Gründungsmitglieder Michel Sedaghat und Christian Lechner die sprichwörtlicher Reset-Taste und klöppelten mit neuer Rhythmus-Fraktion die neue Scheibe „Taurus“ ein.

Herausgekommen ist ein zehn Tracks umfassendes Album, welches sich stilistisch irgendwo im breit gefächerten melodischen Metal Kosmos mit leichter Schwärzung bewegt. Zwar würde ich nicht so weit gehen und genretechnisch weder den Gothic- noch den Dark-Metal Stempel herausholen, doch eine gewisse Düster-Färbung lässt sich nicht leugnen. So erinnert der Opener „Sadness Of The Wolf“ ein wenig an die letzten Outputs der legendären finnischen Formation Sentenced, hier treffen kernige Riffs auf feine Hooks, geprägt von der rauen Stimmlage Michel Sedaghat’s, was dem Song zusammengenommen eine leicht melancholische Note verleiht.

Bei „Writhe The Misery“ variiert das Tempo geschickt zwischen gemäßigten Strophen und stampfenden Double-Bass Passagen bis hin zu einer kurzen Blastbeat Einlage, verglichen mit dem Vorgänger wirkt der Track eine Spur moderner. „The Storm Within“ ist entgegen seines Titels keine stürmische Haudrauf Nummer, sondern so etwas wie eine melancholische Power Ballade, bei dem sich Frontmann Michel ein gelungenes Duett mit einer mir unbekannten jungen Dame liefert. „When I Descend“ geht da schon wesentlich energischer zu Werke, auch wenn der Track jetzt nicht ins rasante abdriftet, während „Last Chapter’s Token“ sowie das später folgende „World Turns Grey“ mit ihren feinen Melodielinien punkten und abermals eine gewisse Nähe zu Oulu’s Finest nicht leugnen können.

„Lavender“ packt dann die grobe Kelle aus, der rasante Track verbindet Blastbeat Gewitter und thrashige Anleihen mit melodischeren Segmenten, was diesem zwar vordergründig nicht unbedingt Hitpotential verleiht, aber im Gesamtkontext sowas wie den dreckigen Höhepunkt des Albums darstellt, mit dem so nicht zu rechnen war. Mit dem ordentlich groovenden „I Wither“ sowie der Ohrwurmartigen Halb-Ballade „Mount Abyss“ liefern die Österreicher nochmal zwei echte Highlights, ehe das beschauliche Instrumental „Libra“ das Album abschließt.

Fazit: Mit „Taurus“ haben EBONY ARCHWAYS ein erdiges, durchaus frisch klingendes Stück Metal geschmiedet, das bei Anhängern der melancholisch-düsteren Ausrichtung breiten Anklang finden sollte. Und wäre dies nicht bereits das Zweitwerk unserer Nachbarn, ich würde EBONY ARCHWAYS glatt als Kandidat für den Newcomer des Jahres in Betracht ziehen.

Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:

01 Sadness Of The Wolf
02 Writhe In Misery
03 The Storm Within
04 When I Descend
05 Last Chapter’s Token
06 Lavender
07 World Turns Grey
08 I Wither
09 Mount Abyss
10 Libra

 

Line Up:

Michel Sedaghat: Gesang
Christian Lechner: Gitarre, Gesang
Wolfram Sorgo: Bass
Thomas Kern: Drums

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