Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Edgeland
Album: Keepers Of The Light
Genre: Hard Rock/Heavy Metal
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 24.02.2023
Bei EDGELAND handelt es sich um eine bereits im Jahr 1993 gegründete Hard Rock/ Metal Formation aus Schweden, die die ersten knapp zwei Dekaden ihres Bestehens mit Cover Versionen unterwegs war, bis man sich 2014 entschloss, an eigenem Material zu arbeiten, was zunächst in einer ersten EP („Cabin E11EVEN“, 2017) sowie einigen Singles mündete. Nun, nach dreißig Jahren, haben EDGELAND endlich ihren ersten Longplayer „Keepers Of The Light“ am Start. Inhaltlich geht es um mysteriöse Geschichten und Legenden rund um den Leuchtturm und den Kampf des Leuchtturmwärters gegen die Isolation. Nebenbei bemerkt entstanden so gut wie alle Songs während einer Woche im Mai 2021, als sich die Band mit Instrumenten, Instant-Makkaroni und einer beträchtlichen Menge Bier in der Hütte des Gitarristen in den dunklen Wäldern außerhalb Östersunds verschanzte Beste Voraussetzungen also für eine gelungenes Album!?
Ähnlich wie ihre Landsleute Screamer bewegen sich EDGELAND irgendwo im Grenzbereich von Hard Rock und Metal. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass mir beim erstmaligen Hören des Openers „The Light Belongs To Me“ unmittelbar die aus Ljungby stammenden Kollegen in den Sinn kommen. Der Uptempo Rocker sorgt für hinreichende Stimulation des Bewegungsapparats und kann dank des höchst eingängigen Chorus sofort mitgesungen werden. Beim nachfolgenden „Hillside Of The North“, welcher vom Todesmarsch der Karoliner im Jahre 1719 erzählt, weicht die vorherige Dynamik einem düsteren, harten Groove, der lediglich zum Refrain hin ein wenig aufgeweicht wird.
„Set Fire“ behält die triste, dunkle Stimmung bei und wandelt in eher getragenen Tempogefilden, die Ausgestaltung der Hookline ist hingegen umso intensiver und zupackender. Beim anschließenden Titeltrack fällt mir spontan der (fast) gleichlautende Track der griechischen Formation Silent Winter ein, doch mit dem gelöst-leichten Song der Power Metaller hat „Keepers Of The Light“ herzlich wenig zu tun, denn der EDGELAND Song nimmt die atmosphärische Ausrichtung der zuvor gehörten Nummern auf und knüpft auch sonst in Sachen Arrangement nahtlos an „Set Fire“ an. „The Clown“ beginnt standesgemäß mit unheilvollen Zirkus-Clown Tönen, ehe die Schweden wieder etwas mehr Schwung in den Laden bringen und einen knackigen Uptmpo Banger abliefern, dessen Chorus sich sofort in den Gehörgängen festsetzt.
Bei „Chaos Is Calling“ (Nomen Est Omen?) dreht das Power Trio den Temporegler mal ein wenig höher, der Instrumental Part in der Mitte des Stücks erinnert ein wenig an Maiden und die Hookline ist abermals vom Feinsten. Mit „Save The World“ folgt der wohl interessanteste Track des Albums, auch hier setzten die Schweden zwar größtenteils auf eher getragenes Tempo, durchbrechen die Statik des Songs aber zunächst mit einer Politiker-ähnlichen Spoken-Word Passage (übrigens von ex-5FDP Gitarrist Caleb Bingham gesprochen), bis EDGELAND kurzzeitig nochmal richtig aufdrehen, nur um alsbald in ihre ursprüngliche Stimmung zurückzufallen. „The Curse Of A Fallen Seabird“ ist eine nur etwas mehr als zwei Minuten lange, zurückhaltende Ballade, bei der die „OhOhOh“ Gesänge zwar gut ins Ohr gehen, der Track aber für meinen Geschmack schlicht zu kurz geraten ist, um nachhaltig in Erinnerung zu bleiben.
EDGELAND haben mit „Keepers Of The Light“ ein interessantes, gutklassiges Album erschaffen, welches gekonnt die Brücke vom Hard Rock/Heavy Metal der 80er Jahre zur heutigen klanglichen Ausgestaltung schlägt. Im Grunde fehlen eigentlich nur ein/zwei weitere schnellere Stücke, um das Album vollends abzurunden. Aber auch so dürfte das Debüt – hoffentlich – die Aufmerksamkeit erhalten, die es verdient. Instant-Makkaroni und Bier sei Dank!
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.
Trackliste:
- The Light Belongs To Me
- Hillside Of The North
- Set Fire
- Keepers Of The Light
- The Clown
- Chaos Is Calling
- Save The World
- The Curse Of A Fallen Seabird
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