Eisbrecher – heiße Sturmfahrt durch Berlin

Eisbrecher live @ Columbiahalle in Berlin

Geschrieben von Dirk Draewe

Columbiahalle – Berlin. Eisbrecher und Unzucht, was für eine geiles LineUp! Dazu noch in der Hauptstadt, was will man mehr? Nichts, außer nach 3 Stunden aus der Halle zu gehen und noch völlig geflasht von der Show zu sein… Doch der Reihe nach.

Für mich war es Premiere ein Konzert in Berlin zu fotografieren und so war ich schon gespannt, was mich in der Columbiahalle erwarten würde. Eisbrecher und Unzucht hatte ich ja schon öfter fotografiert, da machte mir gar keine Gedanken. Angekommen an der Halle, warteten bereits lange Menschenschlangen vor der Halle und obwohl die Halle nicht ausverkauft war, schätzte ich die anwesenden Fans auf etwas mehr als 2.500. Demensprechend waren auch die Temperaturen in der Halle und alle warteten gespannt auf den Opener.
Unzucht live @ Columbiahalle in BerlinEs war kurz vor 20 Uhr, als plötzlich Alexander „Alex“ Wesselsky auf die Bühne trat und persönlich die Unzucht ankündigte. Was für eine feiner Zug des Headliners, was Eisbrecher und Frontman Alex für mich noch sympathischer macht. Dann ging das Licht aus und die Unzucht stürmte auf die Bühne, begeistert von gellenden Pfiffen und Applaus. Von der ersten Minute an machten die vier Hannoveraner klar,  dass sie es den Berliner Fans beweisen wollten und das taten sie auch. Daniel „Der Schulz“ Schulz, auf der Bühne ein sehr charismatischer Frontman und in meinen Augen eine wahre Rampensau, hatte das Publikum mühelos im Griff. Dazu noch eine Setlist, welche die Herzen der Fans höher schlagen ließen. Mit Songs wie „Lava“, „Unzucht“, „Neuntöter“, oder „Engel der Vernichtung“ trieben sie die Temperatur in der Halle schlagartig nach oben, beste Startvoraussetzungen also für den Hauptact. Nach 45 Minuten war die genial angefachte Party leider schon wieder vorbei und nun warten alle auf ihre geliebten Eisbrecher.

Nach nur 30 Minuten Umbauzeit und einer für mich sehr befremdlich klingenden Pausenmusik ging endlich das Licht aus, da die Pfiffe der Fans immer lauter wurden. Doch während des Intro’s blieb die Bühne durch eine schwarzen Vorhang mit dem Eisbrecher-Symbol verdeckt und man konnte dahinter nur schemenhafte Gestalten im Scheinwerferlicht erahnen. Dann fiel der Vorhang und ab da gab es kein Halten mehr. Als ersten Song hatte man sich, wen wunderts, den gleichnamigen Titelsong von der aktuellen Scheibe „Sturmfahrt“ ausgewählt. Dazu gab es noch ein ganz neues Bühnenbild, welches dem Turm eines U-Boots nachempfunden war und ganz oben thronte (sehr fotografenfreundlich) Achim hinter seinen Drums. Alex in seiner Kapitänsuniform hatte, wie auch schon vorher die Unzucht, keine Probleme, die Fans mit seinem Charme zu verzaubern und mit sich mitzureißen.

Selbst wir Fotografen wurden von Alex mit sehr persönlichen Worten nach dem dritten Song aus dem Fotograben verabschiedet und bevor es mit der Show weiter ging, wandte er sich mit einem Appell an die Fans. Er versprach für alle Handy-Fotografen drei extra einstudierte Posen und danach bat er die Dinger wegzupacken, um sich mit allen Sinnen dem Konzert zu widmen. Solche Ansagen würde ich mir gerne öfter wünschen, denn schließlich sind wir Konzertfotografen genau aus dem Grund da… geile Fotos zu schießen, damit die Fans die Show genießen können.

Eisbrecher live @ Columbiahalle in Berlin

Danach ging die wilde (Sturm)-Fahrt gnadenlos weiter und die Band haute einen Hit nach dem andren aus. Aber so wie auch ich, waren die Fans vor allem auf die neuen Hits gespannt und wir sollten nicht enttäuscht werden. Klar durften Songs wie „Fehler machen Leute“, „Miststück“, „Prototyp“ oder „1000 Narben“ nicht fehlen, welche von den Fans lauthals (vor allem beim Song „Miststück“) mit gebrüllt wurden.  Ich persönlich hatte mich auch schon auf die Bühnenperformance bei „This is Deutsch“ gefreut, allerdings fehlten die bisher gewohnten Statisten mit ihren Plakaten. Würdiger Ersatz war dafür der Song „Amok“, bei dem alle Musiker, bis auf Alex, auf extra aufgestellten Fässern den Takt einhämmerten… sehr sehr geil! An neuen Songs präsentierten die Band den eingangs erwähnten „Sturmfahrt“, „Das Gesetz“, „Was ist hier los“ (welcher einem regelrecht den Kopf weghämmerte), „Automat“, der Coversong „Eisbär“ (bei dem zum Schluss Plüsch-Eisbären ins Publikum flogen), „Wo geht der Teufel hin“ (Gänsehaut pur bei mir) und zum Abschluss „Das Boot“. Das gemischte Publikum (Kinder bis 14 Jahre hatten in  Berlin sogar freien Eintritt) feierten jeden Song und teilweise übertönten sie mit ihrem Gesang sogar die Band.

Zusammenfassend bleibt mir nur zu sagen und ich denke damit treffe ich auch die Meinung der Fans, das Traum-Duo Eisbrecher und Unzucht haben an diesem Abend erneut gezeigt, dass es nicht unendlich viel Pyro auf der Bühne braucht. Ein geiles Bühnenlicht (danke an den Lichttechniker, denn das ist für uns Fotografen oftmals ein absolutes K.O.-Kriterium), ein Hammer Sound (mein Magen wurde ordentlich durchgeschüttelt), ein bisschen „Game of Thrones“-Schnee und schon bleibt man noch Minuten nach Konzertende geflasht in der Halle stehen um das Gesehene und Gehörte zu verarbeiten.

Hier gehts zu den Fotogalerien © Photos by Dirk Draewe (http://www.draewe.de und http://www.facebook.com/pixxelkunst):

Fotos Unzucht

Fotos Eisbrecher

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