Eisregen – Abart

© Eisregen – Abart

 

Geschrieben von: Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Eisregen
Album: Abart
Genre: Dark Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 16.08.2024

 

Die Thüringer gründeten sich 1995 und haben mit dem mir hier vorliegenden Album „Abart“ die 17.te Schlachteplatte veröffentlicht, Respekt. Eisregen sind nicht nur bekannt dafür das Alben wie „Krebskolonie“ oder „Wundwasser“ auf dem Index landeten, nein auch für ihre morbiden Texte, die einem Serienmörder oder anderen aus dieser Gattung wahrlich aus der Seele sprechen. Ich persönlich mag diesen Stil, denn er kommt nicht plump und billig dargeboten aus den tiefen des heimischen Kellers daher. Dies ist nur mein persönlicher und geschmacklicher Beitrag dazu, also Mahlzeit.

Das Album liegt mir in der 2CD Version oder auch in der Ltd. Edition – CD Box Set mit ihren Titel und Bonus vor und so darf „Am Abgrund“ zuerst ran. Hier geht man gediegen mit Piano balladesk vorwärts und wenn der Refrain (.. So lasst uns nun am Abgrund steh’n, Gemeinsam hier zugrunde geh’n..) erklingt, kommen wunderbar klangliche und stimmungsvolle Momente zu Tage, die mich verzücken. „Ich und mein Bolzenschussgerät“ treibt den boshaften Wahnsinn schneller als vorher vor sich her, Geradlinigkeit ist der Hauptbestandteil, aber auch die Schwere hält Einzug und textlich wird aufgeräumt. „Im blutroten Raum“ bietet fast einen Klargesang im Gegensatz zu sonst, bietet textlich wieder „feines“ aus der schwarzen Gedankenwelt und die musikalische Darbietung ist fast verträumt und schwebend, aus welcher und wessen Sicht auch immer.

Lebendköder“ hat Besessenheit spielerisch mit im Gepäck, der Racheschwur ist in Worte gepackt und auch hier schwebt ein schwarzer, von brennenden Kerzen umkreister Schleier über allem. „Dem Menschsein so fern“ packt in gewissen Abständen seichten Mittelalter Klang aus, ist dann abwechselnd damit wieder in der eigentlich häuslichen Spur und zwei gesangliche Stimmen vernehme ich und ob aber beide Michael „Blutkehle“ Roth gehören oder mir ein bis dato unbekannter Gastsänger mit dabei ist, kann ich zum jetzig schreibenden Zeitpunkt nicht sagen. „Schöner sterben“ doomt seiner Wege, einen leichten Klang nach Glocken höre ich und textlich wird einem der Tod, das Sterben „schöner“ dargebracht und das bis die Sonne nicht mehr scheint. 

Hinterland“ ist roher im Sound, Geradlinigkeit mit einem anderen Klangbild als bisher gehört gesellt sich dazu und die Hexenjagd ist eröffnet. „Rasierfleisch“ setzt die Fantasien des Rasierfleischmannes textlich in einem musikalisch schwebend oder auch schnelleren Rhythmus frei und um. „Abart“ ist kurze und forsche Abrechnung, „Schmutzliebe“ ist langsam oder böse balladesk mit Geigen oder Violinen parallel laufend unterwegs uns setzt textlich die schmutzig oder es dreckig liebende Fantasie auf Körpern frei. „Totkörperkunst“ ist der längste Song mit fast zehn Minuten, hat unterschiedlichste Rhythmen mit dabei, ein Klavier oder ein Piano betritt zusätzlich die Bühne und körperliche Konservierung auf eigene Art und Weise vor dem Verfall wird besungen, während der Spannungsbogen doch hoch gehalten wird.

Zwei der drei Bonustracks namens „Die Rückkehr der Elektro Hexe„, „Elektro Baba Yaga“ und „1000 tote Nutten 2024“ sind im Jahre 2005 etwas anders namentlich geboren worden, auf der EP „Hexenhaus“ verewigt und kommen hier mit einem neuen Gewand, auch teilweise textlich aus dem thüringischen Folterkeller die Stufen empor, wobei der mittlere Song einen russischen Mantel übergeworfen hat und bekam und alle drei bilden einen schönen Bonus.

Von mir gibt es für alles 8,5 von 10 Hellfire Punkten.

 

Tracklist:

1 Am Abgrund
2 Ich und mein Bolzenschussgerät
3 Im blutroten Raum
4 Lebendköder
5 Dem Menschsein so fern
6 Schöner sterben
7 Hinterland
8 Rasierfleisch
9 Abart
10 Schmutzliebe
11 Totkörperkunst

Bonus:

1 Die Rückkehr der Elektro Hexe
2 Elektro Baba Yaga
3 1000 tote Nutten 2024

 

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