Eivør – Live in Tórshavn

© Eivør

Geschrieben von Katja Maeting
Künstlerin: Eivør
Album: Live in Tórshavn
Genre: Ethno/Folk/Art Rock/New Romantic
Plattenfirma: By Norse / Membran
Veröffentlichung: 08. März 2019 (digital) / 05. April 2019 (physisch)

Eivør Pálsdóttir gehört wohl zu den Musikern, deren Werk man kennt, ohne es ihrem Namen zuordnen zu können, denn die Künstlerin von den Färöer Inseln ist seit bald 20 Jahren aktiv, hat eine Vielzahl von Alben veröffentlicht und war unter anderem auf dem Soundtrack zur Serienverfilmung von The Last Kingdom und zum Erfolgsspiel God Of War vertreten. 

Stilistisch lässt sich die Sopranistin kaum in eine Schublade einordnen, da ihr breitgefächertes Repertoire von Klassik über traditionelle Färöer-Weisen bis hin zu Jazz und Ethnopop reicht, aber auch Ausflüge zum Trip Hop und ähnlichem sind ihr nicht fremd und auch Cover Versionen vermag sie ihren ganz eigenen Stil verpassen. Dabei ist die Sängerin auch noch multilingual unterwegs und singt neben ihrer Muttersprache unter anderem auch noch auf Englisch, Dänisch, Schwedisch und Isländisch. Stilistisch würde ich hier durchaus Vergleiche zu Kate Bush ziehen, kombiniert mit der künstlerischen Vielseitigkeit einer Björk und einem Hauch Enya.

„Live in Tórshavn“ stellt dabei gewissermaßen ein Live-Best of ihrer letzten drei Studioalben dar und ist somit die perfekte Möglichkeit, diese Künstlerin und ihr Schaffen zu entdecken. Naturgemäß gehört die Musik von Eivør eher in den ruhigen, balladenhaften Bereich, ohne dabei kraftlos zu sein, denn die Sängerin kann ihre Stimme in einer schier unglaublichen Vielfalt an Facetten erklingen lassen, von elfenhaft zerbrechlich bis stahlhart und aggressiv ist alles dabei und stellt stets perfekt die Stimmung eines jeden einzelnen Songs in den Mittelpunkt. Die Live Interpretation weicht dabei stellenweise etwas von der Studio-Version ab und verleiht dem Ganzen nochmal eine eigene Atmosphäre. Somit wird diese Zusammenstellung auch für Fans interessant, die bereits die hier vertretenen Alben „Room“, „Bridges“ und „Slør“ ihr Eigen nennen, sofern sie nicht schon die letztes Jahr erschienene CD oder LP Version dieses Albums besitzen, welche exklusiv als physische Variante existiert.

Der jetzt anstehende quasi Re-Release wird sowohl digital als auch physisch zu erwerben sein und ist definitiv hörenswert. Die hochwertige Aufnahme überzeugt nicht nur musikalisch, sondern vermittelt auch sehr schön die Live-Atmosphäre und die eher zurückhaltende Kommunikation der Künstlerin mit dem Publikum. Die Songs von Eivør entziehen sich dabei eigentlich jeder Beschreibung und ziehen den Hörer in einen traumwandlerischen Bann. Einziger Wermutstropfen an diesem Album ist, dass es ein Zusammenschnitt aus drei aufeinander folgenden Konzerten in Tórshavn aus dem Jahr 2017 ist und somit zwischen den Songs die organische Atmosphäre etwas verloren geht. 

Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten.

Trackliste:
01. Mjorkaflokar
02. Brotin
03. Verd min
04. Salt
05. Rain feat. Konni Kass
06. Bridges
07. The Swing
08. Famous Blue Raincoat
09. Remember Me
10. On My Way To Somewhere
11. Silvitni
12. Trollabundin
13. Boxes
14. Tides
15. True Love
16. Falling Free

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