Geschrieben von: Klaus S.
Band: Eldrún
Album: Svarið
Genre: Progressive Metal
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 27.12.2024
Kurz vor Ende des vergangenen Jahres veröffentlichte die aus Island stammende Progressive Metal Formation ELDRÚN ihr zweites Album „Svarið“, ein paar Informationen zur Band könnt ihr in unserer vor einigen Tagen geposteten Band-Vorstellung nachlesen (LINK). Die Songs wurden in ihrer Muttersprache geschrieben und sollen absichtlich abstrakt und metaphorisch sein, sodass die Zuhörer dazu eingeladen werden, sie auf ihre eigene Weise zu interpretieren.
Die instrumentale Einleitung „Svartir söngvar“ („Schwarze Lieder“) erschafft eine atmosphärisch-unheilvolle Klanglandschaft und geht nahtlos in „Engin leið heim“ („Kein Weg nach Hause“) über, das mit stampfenden Riffs und einem kehligen Schrei übernimmt. Obwohl der Song in mittleren Tempogefilden verweilt, wird dieser teilweise im Hintergrund von hämmernden Riffs und Double-Bass untermalt. Der Chorus ist relativ eingängig, wobei der raue Gesang von Diddi Eðvarðs dem Ganzen eine eigene Note verleiht.
„Dýrðin“ („Der Ruhm“) wirkt nur unwesentlich dynamischer, zugleich kommen die Vocals etwas zugänglicher rüber als zuvor. Nach etwas mehr als der Hälfte nehmen sich die Nordmänner etwas zurück und führen den Song zunächst getragen fort, ehe dieser in seine ursprüngliche Stimmung zurückkehrt. Im Ergebnis erinnert mich das Gehörte ein wenig an Esa Holopainen’s Silver Lake. „Lifi nóttin“ („Es lebe die Nacht“) stürmt mit fetten Riff-Attacken los, nur um alsbald geschwindigkeitstechnisch zurückzurudern, beim Refrain negiert die Band in Richtung Alternative Metal, ehe sich alles mit einem Schrei auflöst und quasi wieder von vorne beginnt.
Der Titeltrack (deutsch: „Die Antwort“) gehört zu den am schwersten zu packenden Tracks, da dieser keiner klaren Linie folgt, sondern mit diversen Tempi- und Stimmungswechseln aufwartet und somit zu einem intensiven Klangerlebnis heranwächst. „Eymd þín venst“ („Dein Elend ist gewöhnungsbedürftig“) startet mit schleppenden Riffs und fast schon minimalistischer Instrumentierung, ehe der Song im Chorus mit einer mitreißenden Hookline sich fast schon zu einer Art Hymne mausert – wenn man denn Isländisch beherrscht.
Der mit gut sechseinhalb Minuten längste Track „Silfur“ („Silber“) wird von sanften Piano/Keyboard Klängen atmosphärisch eingeleitet, bis nach rund sechzig Sekunden die Gitarren einsetzen. Während der Song in den Strophen recht entspannt verläuft, baut sich die Nummer im Refrain dank Blast-Beats zu einer gewaltigen Wall of Sound auf, bis dies alles nach etwa drei Minuten von einem Death-Metal artigen Song-Teil abgelöst wird, ehe gegen Ende beide Stilrichtungen miteinander verschmelzen.
Zwei Jahre haben ELDRÚN an ihrem zweiten Album gewerkelt, und die Arbeit hat sich definitiv ausgezahlt. „Svarið“ ist ein spannendes, abwechslungsreiches Werk, das zwar ein wenig Zeit benötigt sein gesamtes Potential zu entfalten, sich bei näherer Betrachtung aber echter „Geheimtipp“ entpuppt.
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Svartir söngvar
- Engin leið heim
- Dýrðin
- Lifi nóttin
- Svarið
- Eymd þín venst
- Silfur
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