Electric Boys – Grand Explosivos

© Electric Boys

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Electric Boys
Album: Grand Explosivos
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Mighty Music
Veröffentlichung: 15.09.2023

Palma Music Studios, Oktober 2022. Die funkigen Vier aus Schweden werden an sonnigen Tagen beim Trinken von Margaritas und Estrella Damms (spanisches Bier) gesichtet, aber nach der Siesta legen sie das laute Fundament für das achte ELECTRIC BOYS Album. War der Vorgänger „Upside Down“ (April 2021) inhaltlich ein Spiegelbild der turbulenten Corona-Zeit, so lässt sich die neue Scheibe „Grand Explosivos“ nicht zuletzt aufgrund der erwähnten Umstände als das genau Gegenteil ausmachen.

Dass die Schweden die Welt wieder positiver betrachten, lässt sich bereits beim Opener „When Life Treats You Funky“ erahnen, mit einem langsamen Fade-In legt die Nummer höllisch groovend los und mündet in einem Refrain, der förmlich darum bettelt, mit erhobenen Fäusten lauthals mitgesungen zu werden. Eine kleine Reminiszenz zu „She Never Turns Around“ (von „Upside Down) bzw. „Hey Jude“) in Form einer „Nananananana“ Einlage darf ebenso wenig fehlen wie die verspielte Tempoverschärfung zum Ende des Songs hin. „Better Safe Than Sober“ nimmt die Vibes seines Vorgängers auf und pendelt zwischen lässigem Groove in den Strophen und einem punkig angehauchten Refrain, der Lust auf eine gut gekühlte Gerstensaftschorle bereitet.

„I’ve Got A Feelin’“ wirkt dagegen fast schon wie ein „Langweiler“, denn der Song ist schlicht ein gepflegter Midtempo-Rocker ohne viel Firlefanz und toller Hookline. „And The Band Played On (Part 1)“ (nicht zu verwechseln mit dem fast gleichnamigen Saxon Track)  bringt den Groove zurück, zugleich aber auch eine Southern Rock Note mit ein, die das Ganze im Chorus an Bands wie Molly Hatchet erinnern lässt. „Domestic Blitz“ lässt es etwas schwungvoller angehen als die zuvor gehörten Songs, die Nummer bietet klassischen Hard Rock, der schnell ins Ohr und Spaß macht und damit bei weitem nicht so kauzig ausgefallen ist wie das dazugehörige Video.

„Karma’s Gonna Get You“ bringt den Funk zurück und ist letztlich nichts anderes als die lässigste Art der Welt „Lec… mich“ zu sagen („Karma’s gonna get you, cause Karma is a motherfuckin‘ bitch“). „Missed Her By A Minute“ dürfte zweifelsohne der „poppigste“ Song des Albums sein, ein leichtfüßiger Rocker, der sich genauso gut auf einem Night Flight Orchestra machen würde – mit Björn Strid am Mikro versteht sich. „Learjet“ bringt wieder ein paar Ecken und Kanten mit sich und rockt richtig schön ab, während „Cozmic Jagger“ mit purer Funk Freude zum Abzappeln animieren möchte.

Mein persönliches Album Highlight hört auf den Namen „The Great Believer“, einem leicht spacigen 70er Jahre Rocker mit treibendem Beat, der mich zusammen mit der genialen Gitarrenarbeit irgendwie an ZZTop erinnert. Abgeschlossen wird die Scheibe von einer gut anderthalbminütigen instrumentalen Erweiterung des „And The Band Played On“ Tracks, die zwar recht gefällig rüberkommt, deren Sinn sich mir aber nicht wirklich erschließt.

Ungeachtet dessen ist „Grand Explosivos“ ein Rock Highlight geworden, dass sich ein wenig abseits der gewohnten (Mainstream) Rock-Pfade bewegt, aber gerade das macht den Reiz dieser Scheibe aus, von daher kann ich das Album nur wärmstens empfehlen!

Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. When Life Treats You Funky
  2. Better Safe Than Sober
  3. I’ve Got A Feelin’
  4. And The Band Played On (Part 1)
  5. Domestic Blitz
  6. Karma’s Gonna Get You
  7. Missed Her By A Minute
  8. Learjet
  9. Cozmic Jagger
  10. The Great Believer
  11. And The Band Played On (Part 2)

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