Geschrieben von Marco Gräff
Band: Electromancy
Album: Robot Black Metal (EP)
Genre: Krach / Experimental / Black Metal
Plattenfirma: -/-
Veröffentlichung: 30.04.2021
„Composed by human, played by physical robots.“
WTF? Ich muss zugeben, der Albumtitel hatte mich gereizt. Musste unbedingt hören was dahintersteckt. Dass es sich nur um eine 2-Track EP handelt stellte sich erst hinterher heraus. Zum Glück für die Ohren. Aber hinter dem Projekt steckt auch ein ernster Hintergrund.
2018 wurde bei Satyra, dem Kopf hinter dem Projekt ELECTROMANCY, Lyme-Borreliose (siehe Wikipedia) diagnostiziert, was es ihm unmöglich machte weiter Instrumente zu spielen. Daraufhin begann er Roboter, bzw Technik zu entwickeln, seine Art von „Black Metal“ zu spielen. Wie das ausschaut kann man sehr gut zum Video von Transilvanian hunger sehen. Das Ergebnis verlangt schon einiges an Respekt ab. Jedoch nicht wirklich im musikalischen Sinne.
Noise, Industrial und Black Metal. Minimalistisch und primitiv. So wie Black Metal zu Beginn nun mal war. Hier gestaltet sich das Ganze mit einem guten Schuss Experimentierfreudigkeit doch schon sehr chaotisch und beinahe kaum hörbar. Es klingt bewusst nicht wie von Menschenhand gemacht. Aber gut ist anders. Bei allem Respekt vor dem Mut und dem Willen den Satyra aufbringt seine Musik zu schaffen, wen will er damit hinter dem Ofen hervorlocken? Ehrlicherweise habe ich in den letzten Jahren kaum schlechteres gehört.
Und dann das Cover von Transilvanian hunger, im Original von den unvergleichbaren Darkthrone. Ich meine, das Original ist ja schon soundtechnisch keine Meisterleistung. Aber so klingt ursprünglicher Black Metal nun mal. Die ELECTROMANCY Version dagegen hört sich an wie die Dieselmaschine der U96 auf Feindfahrt unter Volldampf. „Alles was drin ist„. Stures Geknüppel mit Gitarrengeschrammel und verzerrte Vocals. Man muss es mögen.
Ich möchte dem Musiker wirklich nicht zu nahe treten, aber ROBOT BLACK METAL braucht in der Art und Weise wirklich niemand. Die drei Punkte sind voller Respekt für den Mut und die Herangehensweise und auch teilweise die Umsetzung. Was den Hörgenuss angeht, der stellt sich nicht eine Sekunde ein. Sorry.
von mir gibt es 3 von 10 Hellfire-Punkten
Tracks:
01 – The Spark (feat toefood)
02 – Transilvanian Hunger (Darkthrone covered by robots)
Line Up:
Satyra – composition, robotics, recording, vocals
Toefood – guest vocals
Weitere Infos:
Bandcamp
Facebook
Twitter
Instagram
YouTube