Geschrieben von Marco Gräff
Band: Eluveitie
Album: Ategnatos
Genre: Folk Metal / Melodic Death Metal / Pagan Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 05.04.2019
Ganze fünf Jahre sind seit dem bis dato erfolgreichsten Studioalbum „Origins“ vergangen. Viel ist seitdem passiert. Ein nicht ganz unbedeutender Teil der Band durfte / musste neue Wege gehen, neue Mitglieder sind dazu gekommen. Der zweite Teil der akustischen „Evocation“ Reihe wurde 2017 veröffentlicht, die dazu gehörige Akustiktour war ein voller Erfolg. Nun, mit neuer Besetzung, machen sich ELUVEITIE, DIE Schweizer Folk Metal Vorreiter auf, mit dem achten Album ATEGNATOS weiter ihre Stellung auszubauen.
Mit ihrem Mix aus Folk, Melodic Death und Pagan Metal trafen sie vor 13 Jahren einen Nerv in der Musiklandschaft, den es so zuvor nicht gab. Das neue Album schließt an die ersten beiden Alben an und bringt die Band wieder näher zurück an ihre Wurzeln. Wo „Origins“ metallischer und grober wirkte, glänzt ATEGNATOS wieder mehr mit folkloristischer Atmosphäre. Dennoch ist der Härtegrad weiter sehr hoch, wirkt aber nicht mehr so gezielt nach vorne.
So sehr man den Weggang von Anna Murphy immer noch bedauern kann, ihre Nachfolgerin am Gesang Fabienne Erni macht in diesem Punkt ihre Sache mindestens genauso gut. Ihr wird auf dem Album sogar mehr Raum eingeräumt. Was dem Album in jeder Sekunde zwar gut tut, aber auch irgendwie einen kleinen Beigeschmack mit sich bringt. Doch lassen wie diese Vergangenheit ruhen. Bandkopf „Chrigel“ Glanzmann hat dennoch wie gewohnt die Oberhand, was den Gesang angeht.
Die 16 Songs der neue Platte sind allesamt typisch für ELUVEITIE, wirkliche Experimente sucht man auch hier vergeblich. Neu ist allerdings, dass man zum ersten Mal mit einem echten Streicherquartett zusammen gearbeitet hat. Und auch die keltische Harfe, die von Fabienne gezupft wird, bekommt hier mehr Raum. Was auch gefällt, ist der Gastbeitrag von Sänger Randy Blythe (Lamb Of God) beim Song WORSHIP. Der dadurch oder deshalb deutlich an Härte zunimmt und als Anspieltipp der Platte gesehen werden darf.
Weiter fallen auf das rabiate REBIRTH (der quasi Titelsong – bedeuten doch der Albumnamen und dieser Titelsong das gleiche), die wunderschöne Nummer AMBIRAMUS und kurz vor Schluss das hymnische, verträumte und auch emotionale BREATH, was besonders vom zauberhaften Gesang von Fabienne getragen wird. Weiter überzeugt noch DEATHWALKER, und das epische, besonders im Refrain begeisternde BLACK WATER DAWN.
Kurz erwähnen will ich auch noch THE RAVEN HILL, ein Stück, das vor allem den Folk Liebhabern gut reingehen dürfte, auch wenn es stark an den Irisch-traditionellen Klassiker „Drunken Sailor“ erinnert. Und so mischen sich harte Death Metal Nummern mit folkigen Pagan Metal Stücken und ELUVEITIE bleiben sich so selbst treu.
Und doch ist ATEGNATOS wieder anders als die letzten Alben „Origins“ oder „Helvetios“. Im letzten Jahr feierte man 10 Jahre „Slania“ und ich behauptete in meiner Review damals, dass die Schweizer seit dem nie mehr besser waren. Mit dem neuen Album sind ELUVEITIE aber wieder sehr nah dran. Vielleicht ist es auch endlich an der Zeit einen neuen (internen) Meilenstein zu setzen. Dieses Line Up hat auf jeden Fall das Zeug dazu.
von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten
Tracks:
01 – Ategnatos 4:53
02 – Ancus 0:11
03 – Deathwalker 4:53
04 – Black Water Dawn 4:18
05 – A Cry In The Wilderness 5:24
06 – The Raven Hill 4:12
07 – The Silvern Glow 1:10
08 – Ambiramus 2:53
09 – Mine Is The Fury 3:33
10 – The Slumber 4:56
11 – Worship 5:34
12 – Trinoxtion 1:18
13 – Threefold Death 3:31
14 – Breathe 5:28
15 – Rebirth 4:58
16 – Eclipse 3:01
Line-Up:
Chrigel Glanzmann – Gesang, Pfeifen, Mandoline, Dudelsack Trommel
Fabienne Erni – Gesang, Keltische Harfe, Mandoline
Alain Ackermann – Schlagzeug
Rafael Salzmann – Gitarre
Jonas Wolf – Gitarre
Kay Brem – Bass
Michalina Malisz – Drehorgel
Matteo Sisti – Pfeifen, Dudelsack, Mandoline
Nicole Ansperger – Geige
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Nuclear Blast