ElvenStorm – The Conjuring

©ElvenStorm

Geschrieben von Katja Maeting
Band: ElvenStorm
Album: The Conjuring
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 13. Juli 2018

Vor zehn Jahren gründeten sich ElvenStorm in Grenoble, der Heimat vieler bekannter Namen in der französischen und internationalen Metal-Szene. Die Band hat sich dabei einem Sound voller Power Metal Anleihen verschrieben und zollt in ihren Songs den Hochzeiten der 80er und 90er Jahre Tribut. Nach dem 2015er Album „Soulreaper“ folgte eine kleine Veröffentlichungspause, die nun mit „The Conjuring“ ein Ende findet. Dabei tritt die Formation mit einem zur Hälfte erneuerten Line-up an, wurden die Positionen an Bass und Schlagzeug doch im letzten Jahr neu besetzt. 

Auf dem neuen Album präsentieren sich die Franzosen mit einem schnellen, druckvollen Metalsound, der durchaus zum Workout der Nackenmuskulatur taugt. Das titelgebende Intro ist, wie die meisten seiner Art, Geschmackssache, für mich enthält es keinen Mehrwert. Beim eigentlichen Opener „Bloodlust“ zeigen ElvenStorm dann direkt, wo ihre Stärken liegen – und ihre Schwächen. Mitreissende Riff-Arbeit verleiht dem Song geballte Energie in der die Rhythmusfraktion die richtigen Akzente setzen kann. Wuchtige Power-Chöre verpassen dem Refrain noch mehr Druck und die kurzen Extravaganzen der Gitarre wissen auch zu gefallen. Leider kann Sängerin Laura Lombard dieser Soundgewalt nicht immer das Nötige entgegensetzen. 

Die Frontfrau verfügt zwar über eine gute Stimme, geht allerdings im Gesamtpaket leider des Öfteren fast unter, was vielleicht auch an der streckenweise etwas zu hoch angesetzten Tonlage liegt. Ein Symptom, welches auch bei der ersten Single „Ritual Of Summoning“ den Refrain etwas anstrengend macht. Während der nächsten Highspeed Nummer „Into The Night“ normalisiert sich das Ganze zum Glück, was auch am vermehrten Einsatz männlicher Backing Vocals liegt, die einen angenehmen Kontrast zur Hauptgesangslinie bilden. 

Bei „Devil Within“ nehmen die Franzosen dann auch streckenweise etwas Tempo aus der Nummer, variantenreiche Ausgestaltung der Strophen, melodisch schön angelegte Instrumentalparts, ein Mitsing-Refrain und auch die abwechslungsreich ausgestalteten Vocals qualifizieren das Stück, trotz der Überlänge, an sich zur Live Hymne, allerdings steht auch hier der Gesang etwas hinter dem Rest zurück und so vermag der Song nicht so ganz zu zünden. 

Die reine Instrumentalnummer „Stellar Descension“ tritt dann den Beweis an, das es gerad im musikalischen Bereich nicht viel zu kritisieren gibt an ElvenStorm. Den definitiv nicht schlechten Gesang von Frontfrau Laura sollte man beim nächsten Mal im Rahmen einer ausdifferenzierteren Produktion besser in den Gesamtsound integrieren und das Ganze etwas weniger schwammig gestalten. Stücke wie „Evil’s Dawn“ und „Cross Of Damnation“ gehen da schon in die richtige Richtung, auch wenn der Weg durchaus was länger werden könnte.

Bester Song und definitiver Anspieltipp ist für mich aber „Dawn Of Destruction“, denn hier wollen die Franzosen endlich mal keine neuen Geschwindigkeitsrekorde aufstellen, sondern präsentieren sich eingängig und schlüssig mit einem umfassenden Ansatz beim Songwriting. Da greift jede Facette perfekt ineinander und es gibt eine mitreissende Mitsing-Hymne, die richtig Spaß macht und sich als einziger Song auf „The Conjuring“ so richtig im Ohr festsetzt. Insgesamt melden sich ElvenStorm aber mit einem durchaus ordentlichen Album zurück. Zwar fehlen die eindeutigen Highlights und ein Alleinstellungsmerkmal erreicht das Quartett mit seinem Sound auch nicht wirklich, aber für Genre-Fans ist das Ganze vielleicht schon interessant. 

Trackliste:
01. The Conjuring
02. Bloodlust
03. Ritual Of Summoning
04. Into The Night
05. Devil Within’
06. Chaos From Beyond
07. Stellar Descension
08. Evil’s Dawn
09. Cross Of Damnation
10. Dawn Of Destruction

Line-up:
Laura Lombard F. – Vocals
Michaël Hellström – Gitarren
Benoit Lecuona – Bass
Antoine Bussière – Drums

Weitere Infos:
ElvenStorm bei Facebook

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