Geschrieben von Oliver Heberling
Artist: Emerald Sabbath
Album: Ninth Star
Genre: Doom Metal, Heavy Metal, Hard Rock
Plattenfirma: Self-Release
Veröffentlichung: 15. Februar 2019
EMERALD SABBATH, deren Name schon erahnen lässt, wem hier Tribut gezollt wird, ist ein hochambitioniertes Projekt des irischen Atomkraftsicherheitsinspektors und Black Sabbath Fans Michael Suilleabhain. Das, was NINTH STAR aus der Masse an Tribute-Alben hervorhebt, ist, dass es sich nicht um gewöhnliche Coverversionen von großen Black Sabbath-Hits handelt, sondern um eine liebevoll zusammengestellte Auswahl an teils ungewöhnlichen Geheimtipps, die unter anderem von zehn ehemaligen Mitgliedern Black Sabbaths performt werden.
Eröffnet wird die CD mit dem Intro „Embryo“. Dieses ist eine klassische Abwandlung und Verlängerung der gleichnamigen, 28-sekündigen Interlude von Master of Reality. Gespielt wird sie von den ehemaligen Black Sabbath-Mitgliedern Bev Bevan (Percussions), Adam Wakeman (Keyboards) und Laurence Cottle (Bass) zusammen mit Annelka Sutcliffe an der Violine und Sarah Tobias an der Flöte und Klarinette, die die Interpretation von „Embryo“ in klassischem Gewand vollenden.
Danach wird es mit „Die Young“ aus der Ronnie James Dio-Phase vom Album Heaven and Hell sofort rockiger. Es offenbart sich direkt zu Beginn Herzblut und Leidenschaft, die im Projekt EMERALD SABBATH stecken: „Die Young“ wird von Ron Keel, Gründungsmitglied von Steeler, gesungen, der 1984 nach dem Ausstieg Ian Gillans Sänger bei Black Sabbath werden sollte. Nachdem dessen eigentlich geheim zu haltender Einstieg über das Radio publik wurde, ersetzte man ihn durch David Donato, Keel gründete daraufhin die nach ihm benannte Glam Metal-Band. Er singt auf NINTH STAR noch die Lieder „Trashed“ vom Album Born Again und „Hole in the sky“ von der Sabotage.
Auch der nach Ozzy Osbournes erstem zwischenzeitlichen Ausstieg eingesprungene Dave Walker kommt bei „She´s gone“ vom Album Technical Ecstasy zum Einsatz, sowie der die 1990er Jahre Black Sabbaths prägende Sänger Tony Martin beim ursprünglich von Glenn Hughes eingesungenen „In for the kill“ von der Seventh Star, auf deren Titel auch der Name dieses Tributalbums anspielt. Abgerundet wird das Ganze durch die Instrumental-Songs „Fluff“ von Sabbath Bloody Sabbath, „Orchid“ von Master of Reality , „Supertzar“ vom Album Sabotage und das dem 2017 verstorbenen Ex-Keyboarder Geoff Nichols gewidmete „Stonehenge“ von der Born Again. Dazu gesellt sich der einzige Nicht-Geheimtipp „Changes“, bei dem Michael Suilleabhain selbst zum Mikrophon greift, um dem viel geschundenen Song nach seiner fürchterlichen Neuauflage Ozzys mit seiner Tochter Kelly Osbourne, wieder mehr Wertschätzung zu Teil werden zu lassen. Dahinter war zumindest bei mir in Vergessenheit geraten, dass „Changes“ ursprünglich mal ein guter Black Sabbath-Song von der Vol. 4 war. Neben den ehemaligen Musikern ergänzen ehemalige Graphik-Designer, Produzenten und Streicher-Arrangeure das Projekt.
Für Black Sabbath-Geeks und welche die es werden wollen ist EMERALD SABBATH eine wahre Goldgrube voller liebevoller Neu-Interpretationen von Liedern aus der zweiten Reihe. Ich persönlich kann mir, als 1992er-Jahrgang, das Ausmaß dieses Projektes lediglich rückwirkend aneignen und meine Wertschätzung für die Vision Michael Suilleabhains äußern. Wirklich greifbar ist sein „Lebensgefühl Black Sabbath“ aufgrund der Zeitlichkeit für mich nicht.
Den Umfang des Projektes betrachtend, kann ich jedoch abschließend nur meinen Hut ziehen und 8 von 10 Hellfire-Punkten vergeben.
Tracks:
01 – Embryo (Intro)
02 – Die Young
03 – Fluff
04 – Stonehenge
05 – Trashed
06 – She´s gone
07 – In for the kill
08 – Orchid
09 – Hole in the sky
10 – Changes
11 – Supertzar
Line – Up:
Vocals – Ron Keel, Tony Martin, Dave Walker, Michael Suilleabhain, Queenie May (backing)
Bass – Laurence Cottle, Neill Murray, Rudy Sarzo
Drums – Bobby Rondinelli, Vinny Appice, Terry Chimes
Guitars – Pete Rinaldi, Bill Dwyer, D C Cothern
Keyboards – Chris Cundy, Adam Wakeman
String Arrangement – Mike Lewis
Strings – Ardeton String Quartet
Percussion – Bev Bevan
Violin – Annelka Suttcliffe
Flute and Clarinete – Sarah Tobias
Harp – Skaila Kanga
Harp Arrangement – Will Malone
Chimes – Ellen Morgan
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