Engel – Abandon all hope

© Engel

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Engel
Album: Abandon all hope
Genre: Modern Metal / Melodic Death
Plattenfirma: GAIN / Sony Music
Veröffentlichung: 11.05.2018

 

ENGEL sind eine 2005 gegründete Melodic Death Metal Band aus Göteborg / Schweden. Neben ‚In Flames‚, ‚Dark Tranquility‚, ‚At The Gates‚ und ‚Soilwork‚ sind sie mir bisher unbekannt gewesen. Und dabei ist ABANDON ALL HOPE das bereits fünfte Album. Warum also kannte ich die Band bisher nicht? Gute Frage. Gegründet hat die Band NICLAS ENGELIN, der seit 2010 auch Stammgitarrist bei ‚In Flames‚ ist. Der Bandname ist zurückzuführen auf seinen Spitznamen. Er tritt mittlerweile nur noch im Hintergrund auf, offiziell hat die Band vier Mitglieder.

Mit dem Melodic Death Metal ist es ja so eine Sache. ‚Arch Enemy‚, ‚Amon Amarth‚ und die oben genannten werden allgemein diesem Genre zugeordnet. Ob ‚In Flames‚ da heutzutage noch dazu zählen, darüber kann man streiten. Und auch ENGEL dehnen den Begriff großzügig. So ganz klassisch, wie zu Beginn der 1990er Jahre klingen sie ganz gewiss nicht mehr. Dafür sind zu viele andere Stile mit eingebunden. Industrial Klänge sind zu finden, Merkmale des Metalcore ebenso und stimmlich agiert man auch mit den wechselnden Gesangsstilen nicht unbedingt im klassischen Melo Death.

Grob gesagt klingen ENGEL auf ihrem neuen Album wie ‚In Flames‚ auf ihren vier Alben zwischen 2002 – 2008. Soll heißen, moderner Death Metal, der sehr melodisch und eingängig ist, aber auch mit Experimenten und Synthisounds gefüttert wird. Alles kann zwar nicht überzeugen, dennoch sind ein paar Schmankerl dabei. Als erstes BOOK OF LIES, ein treibender, schneller Gute-Laune-Song, mit klassischer Gitarrenabeit, und cleanen Vocals. Ob das nun Melo Death ist, sei dahingestellt. Ein guter Song ist es auf jeden Fall.

Ebenfalls überzeugen kann BURIED. Ein Song der genauso auf „Soundtrack to your escape“ (‚In Flames‘) sein könnte. Stimmlich ähnelt das schon gewaltig einem gewissen ‚Anders Fridén‚. Musikalisch eine Uptempo Nummer, treibende Rhythmen, tiefe Riffs und ein melodisches Grundgerüst reißen einen mit. ACROSS THE ABYSS folgt mit etwas Abstand, doch gerade die Gitarrenarbeit überzeugt. Am Ende gefällt noch das schnelle, dreckig klingende THE CONDEMNED. Ein ordentliches „Kickin-your-Ass-Ende“.

Der Titeltrack ABANDON ALL HOPE, der zu Beginn stark nach „Rusted Nail“ von ‚In Flames‚ klingt, (was aber auch kein Wunder ist, wenn einer der Gitarristen dort ebenfalls die Saiten zupft) ist eine mächtige Powerballade mit einem feinen Solo. Ganz an die Klasse von ‚Rusted Nail‘ kommen ENGEL hier aber auch nicht. Allein schon stimmlich fehlt da einiges. Wer mehr auf Breakdowns und Metalcore Feeling steht, gebe sich bitte THE LEGACY OF NOTHING oder DEATH REVERSED. Zwar gibt es hier auch selten bis keine Grolws oder Shouts, tut den Songs aber nicht weh. Dafür sind sie umso melodischer.

Da sind wir auch schon beim Fazit. Musikalisch ist das generell schwer in Ordnung. Nur der Mann am Mikro überzeugt nicht zu 100 Prozent. Schreien und grunzen geht ja, aber die klaren Parts klingen fehl am Platze. Zu harmlos. Wer aber mit der neuen Ausrichtung von ‚In Flames‚ nicht wirklich klar kommt (so wie ich), hat hier eindeutig die bessere Alternative. Gesanglich gibt es sicherlich noch Potential nach oben. Für alle Old School Melodic Death Fans wird es aber zu modern und experimentierfreudig sein.

 

Tracks:

1 – The Darkest Void
2 – The Legacy Of Nothing
3 – Book Of Lies
4 – As I Fall
5 – Buried
6 – Untouchable
7 – Death Reversed
8 – Across The Abyss
9 – Gallows Tree
10 – Abandon All Hope
11 – The Condemned

 

Line-Up:

Mikael Sehlin – Vocals
Marcus Sunesson – Guitar
Steve Drennan – Bass
Oscar Nilsson – Drums
Niclas Engelin – Music Director & Guitar

 

Weitere Infos:

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