Geschrieben von Michi Winner
Band: Engelsstaub
Album: Mater Mortis – Supernatural Encounters
Genre: Darkwave, Gothic
Plattenfirma: Broken Silence
Veröffentlichung: 18. Oktober 2019
So kurz vor Halloween wird es Zeit für etwas Horror. Da kommen mir die Nordhessen mit ihren vertonten Geschichten gerade recht. Leicht haben sie es allerdings nicht, ich bin noch sehr geprägt von meinen Eindrücken aus dem Ice Nine Kills Konzert. Nicht ganz fair den Jungs gegenüber, aber nicht zu ändern.
Das Intro stimmt recht gut auf die kommenden düsteren Songs ein, mehr aber auch nicht. Auch „Knock Knock“ ist nicht mehr als ein Appetizer und erinnert an ein Kinderlied oder vielleicht noch auf Grund des Textes an „Enter Sandman“ von Metallica. Die Aufmachung des Tracks ist auch eher spartanisch und könnte gut Samples von alten Horrorfilmen enthalten. Diverse Songs tun dies nach Angaben der Band, aber so gut bin ich bei Horrorfilmen nicht bewandert. Das Einzige was ich bei Horrorfilmen gut kann, ist mich hinter Kissen verstecken und die Ohren zu halten…
Interesannter als die Songs bisher finde ich die Aussage, dass es sich bei dem kopflosen Söldner aus „Sleepy Hollow“ um einen Nordhessen handelte und somit um einen Landsmann der Bandmitglieder. Leider spricht das nicht gerade für die Tracks. „About Ghouls“ sticht durch mehr Drive und typischen Gothic-Sound bisher am meisten hervor. Das folgende „Blocksberg“ ist eher gruselig. Nur leider nicht in der beabsichtigten Art und Weise, sondern durch die furchtbare Aussprache des eigentlich englischen Textes. Viel zu hart und „Deutsch“, das tut schon fast weh. Bis hierhin hat der Hörer schon einige Begegnungen mit übernatürlichen Wesen hinter sich und Engelsstaub setzten diese Wanderung durch das Jenseits und das ewige Zwielicht bis zum Schluss konsequent fort. Von Geistern, über Vampire bis zu Ghoulen trifft man hier alles an. Die Umsetzung ist meiner Meinung nach nicht immer gut gelungen. Die dominierenden Darkwave- und Gothicelemente sorgen für eine düstere Grundstimmung, aber in der Produktion gibt es starke Schwankungen hinsichtlich der Abmischung, die Vocals sind zum Teil viel zu weit im Back, um den Text sauber transportieren zu können. Die Intros bestehen oft aus gesprochenen Texten mit Analogien zu Nachrichtensprechern, hier wäre mehr Abwechslung schön gewesen.
Die Melodien sind überwiegend gut strukturiert und bieten eine harmonische Basis für die Songs, aber auch hier fehlen trotz der vielen genutzen Elemente, die bis zum Industrial reichen, die Akzente.
Alles in allem ein hörbares Album mit vielen guten Ansätzen, die es in der Zukunft auszubauen gilt.
Von mir gibt es 6 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
- Darkness Falls
- Knock Knock
- La Llorona
- Wesen
- Midnight
- About Ghouls
- Blocksberg
- What I Do In The Shadows
- Paranormal Activity
- Childs Play
- Dance With The Dead
- A Hounted House
- The Crocked Man
Line-Up:
Janusz Zaremba
Mark Hofmann
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