Entorx – Faceless insanity

© Entorx

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Entorx
Album: Faceless insanity
Genre: Progressiver Death / Thrash Metal
Plattenfirma: -/-
Veröffentlichung: 29.05.2020

 

Im Vorfeld hatten wir im Zuge der Aktion „Support the Underground“ die Band ENTORX schon ausführlich vorgestellt, bzw. tat die Band aus Speyer das im Interview teilweise selbst. Dort kündigten sie auch ihr zweites Album FACELESS INSANITY für den 29. Mai diesen Jahres an. Nun ist es also soweit und das neue Werk ist ab heute überall zu haben.

Vorschusslorbeeren gaben sich ENTORX selbst schon genug, an mangelndem Selbstbewusstsein scheinen die fünf Jungs jedenfalls nicht zu leiden. Müssen sie auch nicht, hört man sich FACELESS INSANITY einmal in Ruhe an. Mächtig Zeit hat sich die 2009 gegründete Band gelassen. Nach dem 2013er Debüt „Broken ways“ fing man eigentlich schon an neue Songs zu schreiben. Doch erst im April letzten Jahres begannen die Aufnahmen. Alles wurde in Eigenregie produziert, dann darf das auch gerne mal etwas länger dauern.

Doch das Warten hat sich für zahlreichen Fans, die man sich auch auch Dank hervorragender Live Qualitäten erspielen konnte, gelohnt. Und auch für solche, die es noch werden wollen, bietet FACELESS INSANITY einiges an technisch anspruchsvollem Death und Thrash Metal. Der neue Drummer sorgt für satte Beats und präzisem Spiel, die Gitarren drücken so manches Mal alles einfach an die Wand und der Bass sorgt für den nötigen Groove.

Dann ist da ja noch Sänger René Baron, der ein sehr wandelbares Organ besitzt und von derben Growls hin zu fiesen Screams so alles ziemlich perfekt meistert. Und das er auch die klaren Töne beherrscht beweist er auch hier und da. Eigentlich muss er sich nicht hinter Growls und Screams verstecken.

Neben starken Songs wie dem schnellen Opener Black Dawn, dem verspielten und als Lyric Video veröffentlichten Hypocritical faith (bringt sogar orientalisches Feeling mit) und dem recht progressiven PTSD gibt es auch Nummern, die etwas zu viel des Guten vereinen. Morbid rage ist zum Beispiel so eine Nummer. Man beachte bei Minute 1:32 den Stilbruch hin zu (beinahe) Reggae Klängen. Das wirft schon Fragen auf. Dann erklingen wieder verstärkte Prog Stilmittel, dann wieder derber Death / Thrash. Weniger ist auch hier mehr.

Doch solche Momente sind glücklicherweise die Ausnahme. Zu erwähnen bleibt dann nur noch die zehnminütige Todeswalze Doomed. Schön nach dem Vorbild der niederländischen ‚Asphyx‘ schleppt man sich über die Zeit und zieht zwischendurch mal gemächlich das Tempo an oder verliert sich in technischen Spielereien. ‚Opeth‘ oder ‚Gojira‘ lassen grüßen. Beim abschließenden Bonus Track Death machine lohnt es sich bis wirklich zum Schluss zu hören 😉

Vielleicht sprühen den Jungs von ENTORX hier und da die Ideen etwas zu forsch nach außen, den Mut zum Experimentieren muss man aber neidlos anerkennen. Sie machen eben genau das, wonach ihnen ist. Dass dabei nicht unbedingt leicht verdaubare Kost herumkommt versteht sich von selbst. In meinem Interview mit der Band sprach ich von „mächtigen Cojones“. Die haben ENTORX mit FACELESS INSANITY aber definitiv bewiesen!

von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten

 

Tracks:

01 – Overture: Condemnation
02 – Black Dawn
03 – Hypocritical Faith
04 – PTSD
05 – Isolation
06 – Madness Unchained
07 – Paranoid Conspiracy
08 – Morbid Rage
09 – Doomed
10 – Death Machine (Bonus Track)

 

Line-Up:

René Baron – Lead Vocals
Bogdan Brygadin – Gitarre / Backing Vocals
Sascha Dörr – Gitarre / Backing Vocals
Taras Brygadin – Bass
Lucas Neff – Schlagzeug

 

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