Ephemerald – Between the glimpses of hope

© Ephemerald

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Ephemerald
Album: Between the glimpses of hope
Genre: Symphonic (Death) Metal
Plattenfirma: Inverse Records
Veröffentlichung: 19.02.2021

 

Die 2016 gegründete Band EPHEMERALD aus Finnland haute gestern ihr Debütalbum raus. Auf BETWEEN THE GLIMPSES OF HOPE vereint die Gruppe symphonischen Metal mit Death, Power und ein wenig Black Metal. Grob gesprochen klingt das so, als hätten ‚Nightwish‘ und ‚Children of Bodom‘ ein Kind gezeugt. Und ‚Dimmu Borgir‘ durften dabei zuschauen. Und wie es für Finnen üblich ist, geizt man nicht mit Melodien.

In 40 Minuten reißen EPHEMERALD neun Songs runter, die mal mehr, mal weniger stark symphonisch ums Eck schießen. Dabei starten die Finnen direkt mit einem ihrer stärksten Songs. Ob es jedoch zukünftig wirklich eine Grand creation sein wird, muss man abwarten. Auf jeden Fall haut der Song gleich mal so richtig auf den Putz. Flott, sehr eingängig aber auch abwechslungsreich gestaltet sich der Auftakt. Hier wird gleich alles in die Waagschale geworfen, was die Band aufzubieten hat.

Blastbeats, schnelle Riffs, Growls und Gekeife und majestätischer Klargesang. Die Orchestersounds, meist Streicher und Bläser, sind deutlich präsent, immer wieder an der Grenze zum Erträglichen. Oben genannte Bands kommen einem mehr und mehr in den Sinn, hier und da aber auch ‚Ensiferum‘. Denn auch ein bisschen Folk mischt sich ab und an unter die meist vom europäischen Power Metal geprägten Songs. Nur mit dem Tempo steht man da sehr oft eine Stufe drüber und auch der aggressive Gesang drückt das Album in Richtung (symphonischen) Death Metal (siehe Servant – mit der schnellste Song der Scheibe).

Erst mit Lost tauchen kurzzeitig ruhigere Klänge auf, im weiteren Verlauf entpuppt sich der Song zum zweiten Highlight auf BETWEEN THE GLIMPSES OF HOPE. All there is beginnt rein akustisch mit wärmenden Klargesang und läutet die zweite Albumhälfte ein, die insgesamt etwas gezügelter und noch melodischer, aber auch symphonischer daherkommt als Hälfte eins. Wobei No fall is too deep stark Richtung ‚Dimmu Borgir‘ tendiert. Und auch mit den folgenden Nummern kann das Quintett seine finnische Herkunft nicht verleugnen. Immer wieder muss ich Parallelen ziehen, Till the sea swallows us all (auch wieder geil) erinnert an deren Landsleute ‚Wintersun‘.

Auch wenn ich hier viele Vergleiche ziehe, EPHEMERALD sind durchaus eigenständig unterwegs. Nur so lässt es sich besser veranschaulichen, was den Hörer bei der neuen Band so zu erwarten hat. Zu kritisieren wäre dann nur der Sound, der nicht immer so überzeugen kann. Der Gesang ist meist zu weit im Hintergrund, abgesehen von Chören und vereinzelten Gangshouts. Und dem Schlagzeug wird für meinen Geschmack zu viel Platz eingeräumt, klingt auch zu steril. Die symphonischen Elemente sind wie eingangs schon erwähnt sehr präsent, fügen sich aber gut in die Kompositionen ein.

Was bleibt da als Fazit? Nun, aus Finnland kann man solche Musik schon mal erwarten, mit oben genannten ‚Nightwish‘ und ‚Children of Bodom‘ hat man auch eine sehr gute Schnittmenge. Natürlich deutlich härter als die Band mit Dame, aber genauso agil und spielfreudig wie zweitgenannter Act. Also Genrefans dürfen gerne mal bei BETWEEN THE GLIMPSES OF HOPE reinhören. EPHEMERALD wird diejenigen sicher nicht enttäuschen.  

von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten

 

Tracks:

01 – Grand creation
02 – I bear fire
03 – Servant
04 – Lost
05 – All there is
06 – Reborn
07 – No fall is too deep
08 – Till the sea swallows us whole
09 – Into the endless

 

Line Up:

Joni Snoro – Guitar
Lauri Myllylä – Bass
Vesa Salovaara – Vocals
Juho Suomi – Drums
Tuomo Sagulin – Keyboards & Orchestrations

 

Weitere Infos:

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