Geschrieben von: Bernd Kröninger
Band: Epitaph
Album: History Box Vol 2
Genre: Rock
Plattenfirma: MiG Music
Veröffentlichung: 15.12.2023
Mit der heutigen Band verbinde ich viele Jahre meiner Jugend, meiner Schulzeit. Und damit auch eine Zeit der Diskussionen mit Eltern, Mitschülern und Freunden. Die aus Dortmund stammende 1969 gegründete Band „Epitaph“ hatte bis 1982 ihre erste aktive Spielzeit. Später siedelten sie nach Hannover über, und reaktivierten die Formation 2000 bis dato.
Die vorliegende Box behandelt alle Songs, die während der Polydor Zeit 1971 -1972 erschienen sind. Es ist sozusagen eine Compilation der ersten zwei Alben „Epitaph“ (1971) und „Stop, Look and Listen“ (1972). Mit insgesamt 27 Tracks, dürfen wir die Band akustisch in die frühen Jahre begleiten.
Und dass sie keine unbeliebte Band war, bzw ist, zeigt die Tatsache, dass sie unter anderem als Support für Black Sabbath, Yes oder auch für den irischen Blues Rocker Rory Gallagher spielten.
Zusätzlich finden sich einige Single „B-Seiten“ auf dem Album. In den typischen Mixes klingen die Tracks richtig nostalgisch. Typisch für die damaligen Bands die langgezogenen Soli. „Moving To The Country“ startet die Reise in eine musikalische Vergangenheit, die noch immer begeistert.
Die Songs rufen mir die damalige Zeit unverblümt bestens in Erinnerung. Die melancholische, psychedelische Klangwelt ist aktueller denn je. Und gleich welchen Titel Du anspielst, die Keyboardklänge und die Rhythmen rufen Erinnerungen wach, die scheinbar irgendwie, irgendwo geschlummert haben.
„Nightingale“ ist so ein typischer „Vertreter“ der Band. Chorus und melancholische Takte lassen direkt vor Deinem geistigen Auge den „Beatclub“ erscheinen. Dort waren sie gern gesehen Gäste. Als Vertreter des Krautrock, als legitimierte des Psychedelischen.
Diverse Rhythmen und gelegentliche Tempi Wechsel sind immer noch der Knaller. Wieso auch nicht? Handelt es sich doch um die Originale der Zeit.
So ein Beispiel gibt uns „Paradise For Sale“. Weeping Guitar und die Soli, angestachelt von Cliff Jackson‘s Voice. Wenn ich „Train To The City“ höre, kommen die geilsten Erinnerungen mit meinen damaligen Schulkollegen ins Gedächtnis. Was waren wir für eine geile Truppe? Aber auch wegen der geilsten Mucke, die wir seinerzeit geboten bekamen.
Was besonders bei längeren Songs wie „Early Morning“ (10:04) auffällt, ist der Fakt, dass die Musikalität der Instrumente vordergründig war, und der Gesang eher eine „nebensächliche“ Rolle spielte. Mit der instrumentellen Art konnten psychedelische, melancholische Elemente besser ausgedrückt werden, als gesangstechnisch. Ohne Zweifel kam dem Gesang durchaus eine bedeutende Aufgabe zu.
„Early Morning“ ist hier gleich zweimal vertreten. Einmal als 7 Minuten Version, mit der sie auch im Beat Club vertreten waren, und mit einer 10minütigen Version: Epitaph war und blieb immer bodenständig.
Fazit: Eine verdiente und zu erwartende Erinnerung an eine große Band meiner Jugend. Handgemachte coole Mucke, mit allem was das Herz seinerzeit ertragen konnte. Psychedelisch war angesagt und sollten wir (meine Jungs aus der Schule) je noch einmal zusammensitzen, so dürfte „Epitaph“ dabei sein. Klassik Rock mit einem Level der Perfektion aus der Generation Meilensteine des Rock.
Ich bewerte die Helden „Epitaph“ mit 8,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01 Moving To The Country
02 Visions
03 Hopelessly
04 Early Morning
05 Crossroads
06 Nightingale
07 Uptight
08 Fly
09 Stop Look And Listen
10 I’m Trying
11 Changing World
12 Early Morning
13 Little Maggie
14 London Town Girl
15 Paradise For Sale
16 Autumn ‘71
17 Are You Ready
18 We Love You Alice
19 Better Games
20 She’s Burning
21 Wings On My Shoes
22 Train To The City
23 Another Day Is Calling
24 Kind Of A Man
25 Long Tall Sally
26 Shakin’ All Over
27 Feeling Shaky
Mehr Infos: