Geschrieben von Marco Gräff
Band: Erdling
Album: Helheim
Genre: Dark Metal
Plattenfirma: Out Of Line
Veröffentlichung: 03.12.2021
ERDLING melden sich mit HELHEIM zurück und bleiben sich dem auf dem Vorgänger „Yggdrasil“ eingeschlagenen Weg treu. Sprich, man bleibt im Land der Asen und nordischen Götter, verpackt das mit aktuellen Problemen und Themen in einem Dark Metal Gewand mit vielen elektronischen Klängen. In knappen 37 Minuten ballert das Quartett das nach Außen, was es am besten kann. Ohrwurmmelodien, harte Riffs und fette Beats. Texte zum Nachdenken und mitsingen. Das alles ordentlich und satt von Chris Harms produziert, klingt das fünfte Album der ERDLINGE erwachsen und ausgeglichen wie nie.
„HELHEIM ist wahrscheinlich das rundeste Album, das wir je gemacht haben. Es enthält all die Zutaten, die die Fans an der Band immer zu schätzen wussten. Deshalb haben wir als Produzenten auch wieder Chris Harms (Lord of the Lost) ins Boot geholt, weil er unseren Sound am besten kennt und immer konstruktiv zu unserer Weiterentwicklung beigetragen hat„, so Sänger Neill.
Prinzipiell klingt HELHEIM nicht viel anders als „Yggdrasil“. Etwas Metal lastiger vielleicht. Aber auch sehr melodisch, besonders in den Refrains beweist sich das immer wieder. Hier wurde sehr stark auf die Livetauglichkeit geachtet. Hervorheben an Songs muss ich da ganz klar Götterdämmerung, Vogelfrei (fette Riffs im Mittelteil), Weißglut und ganz besonders Der Mensch verdient die Erde nicht. Flotte Nummern die mitreißen und was zu sagen haben.
Aber auch ein paar ruhigere Songs wie Fimbulwinter und der Titelsong Helheim sind zu finden. Was allerdings hier und da sauer aufstößt, ist die Nähe zu ‚Unheilig‘. Das ist dann zu glatt, fast poppig. Haben ERDLING eigentlich nicht nötig. Da gefallen die modern klingenden Gitarren sehr viel besser, genauso wie einige klassische Metal Soli. Und auch Baum der Welt muss noch erwähnt werden. Tiefgründig und nachhaltig. Eine starke Nummer.
Ich bin etwas hin- und hergerissen. Im Gesamten fand ich „Yggdrasil“ vor knapp zwei Jahren besser. Hier finden sich die besseren Einzelsongs. Gerade der Titelsong fällt bei mir auf Grund der Nähe zu ‚Unheilig‘ durch. Klingt mir zu sehr auf Radio getrimmt. Dafür ist die Schlussnummer Das Ritual wieder etwas ganz besonderes. Neu und ungewohnt. Lohnt. Die ERDLING Fans werden jedenfalls das ganze Album lieben. Ganz sicher.
von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten
Tracks:
01 – Rabenherz
02 – Götterdämmerung
03 – Der Mensch verdient die Erde nicht
04 – Leuchtfeuer
05 – Fimbulwinter feat. Julie Elven
06 – Baum der Welt
07 – Vogelfrei
08 – Es zerfällt
09 – Weißglut
10 – Helheim
11 – Das Ritual
Line-Up:
Neill Freiwald – Vocals & Programmings
Neno Djento – Guitars
Rob Hahn – Bass
Chris Schäfer – Drums
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