Geschrieben von Melanie Busch und unserem Gast-Autor Chris Reifert
(Oberhausen – Turbinenhalle) Am 29.12.2017 trafen sich die Bands NACHTSUCHER, SCHATTENMANN, MAERZFELD und HELDMASCHINE in Oberhausen zur ersten „Nacht der Helden“. Bei unserer Ankunft mussten wir feststellen, dass die Veranstaltung in der Turbinenhalle 2 stattfand, da in der Turbinenhalle 1 zeitgleich ein zweitägiges Punk Festival durchgeführt wurde. So kam es vor, dass sich einige Besucher der „Nacht der Helden“ erstmal in die Reihen der Punker einfanden und sich über den Kleidungsstil der anderen Gäste wunderten. Letztendlich fanden sich die rund 600 Besucher der schwarzen Szene in den richtigen Reihen wieder, um pünktlich um 19 Uhr in die „Nacht der Helden“ zu starten.
Den Opener bestritt die Band NACHTSUCHER aus dem Raum Hannover, welche mit großer Freude diesem Event entgegen fieberten und von ihren Fans begeistert empfangen wurden. Zu Beginn vermisste man Frontmann Christian auf der Bühne, welcher sich zur Überraschung des Publikums in deren Reihen wiederfand. Es ist bekannt, dass Christian sich gerne unter die Massen mischt, um von dort seinen Auftritt zu bestreiten, was aber laut seiner Aussage an diesem Abend aufgrund der örtlichen Gegebenheiten leider nicht wie gewohnt ausführbar war. Er verriet uns aber, dass er und seine Mannen vom organisatorischen Ablauf dieser Veranstaltung sehr beeindruckt gewesen sind und dass es ihnen eine große Ehre war als Opener zur „Nacht der Helden“ spielen zu dürfen. NACHTSUCHER konnten an diesem Abend erstmals auch ein größeres Publikum mit ihren Songs aus dem Debutalbum „Komm mit mir“ begeistern. Neben Songs wie „Such nach mir“, „Komm mit mir“ und „Diese Nacht“ heizten sie mit ihrem letzten Song „Helden“ der Masse nochmal ordentlich auf die nachfolgenden Bands ein.
Als zweite Band des Abends folgte SCHATTENMANN aus dem Süden der Republik. Laut Zeitplan starteten sie etwas zu früh in ihren Auftritt, was auch einigen anderen Gästen unangenehm auffiel. Doch ihre einzigartige Bühnenshow mit diversen UV-Licht-Effekten konnte auch nach kurzer Zeit ihr neues Publikum begeistern und machte den zu frühen Start vergessen. So war es Frontmann Frank ein leichtes Spiel das Publikum mit dem Song „Böser Mann“ zu animieren, in dem mit erhobenen Armen und Mittelfingern der Refrain lauthals einstudiert und anschließend mitgesungen wurde. Mit ihren Hits „Gekentert“, „Amok“ und „Licht an“ heizten sie der Halle weiter ein und überzeugten daraufhin auch mit ihren neuen Songs wie „Krieger des Lichts“ und „Generation Sex“. Positiv fiel uns auf, dass der frühere Schlagzeuger Patrick Schott den Auftritt seiner ehemaligen Weggefährten begeistert verfolgte und zur Krönung noch ein Teil der Bühnenshow sein durfte. Negativ fiel uns abermals auf, dass Frank seine Fans dazu animierte im Anschluss an den Auftritt seiner Band zum Merch-Stand zu kommen, um dort das zehnfachste Foto mit den Bandmitgliedern zu machen. Dies empfanden umstehende Besucher als störend und ist aus unserer Sicht eigentlich verpönt, da dies nachfolgende Bands in ihrer Performance negativ beeinträchtigt.
Im weiteren Verlauf des Abends gab sich die Band MAERZFELD um Heli Reißenweber die Ehre, um das Publikum auf den Höhepunkt der „Nacht der Helden“ vorzubereiten. Für uns war ihr Auftritt eine Premiere und so waren wir positiv von ihren Live-Qualitäten angetan. Denn anders als von uns erwartet, feuerten sie dem Publikum ihren brettharten Sound mit viel Empathie und Enthusiasmus um die Ohren. Neben älteren Songs wie dem Klassiker „Hübschlerin“, konnten MAERZFELD die Besucher mit neuen Songs aus ihrem aktuellen Album „Ungleich“ in ihren Bann ziehen. So überzeugten sie mit „Meine Lügen kannst du glauben“, „Es bricht“ und „Stalingrad“ auch noch das Publikum in den hinteren Reihen um deren Gliedmaßen für den Headliner des Abends aufzuwärmen. Besonders beeindruckt hat uns die Bühnenperformance des Songs „Stalingrad“, bei dem die Turbinenhalle in ein tiefes Blau versank.
Nach einer weiteren kurzen Umbauphase ging es endlich mit dem Headliner und Gastgeber HELDMASCHINE weiter. In den ersten Reihen tummelten sich die Gesichter langjähriger Fans, um ihre Helden des Abends mit einem gebührenden Applaus zu empfangen. Mit ihren optisch spektakulären Effekten und Lichtgebilden brachten sie das Publikum entgültig in Ekstase. Mit Evergreens wie „Propaganda“, „Kreuzzug“ und besonders „Radioaktiv“ gab es für die Masse kein Halten mehr. Umso leichter fiel es ihnen mit neueren Songs wie „Das Maß ist voll“, „Sexschuss“ oder auch „Gegenwind“ ein Feuerwerk der Begeisterung unter den Zuhörern zum Jahresabschluss abzufeuern. Als krönendes Highlight des Abends ließ es sich René – Kopf der Band – nicht nehmen, seine Kollegen der anderen mitstreitenden Bands auf die Bühne zu holen. Was nun folgte war ein wahrliche Überraschung. Als letzter Song des Abends wurde „Weiter“ auf neue Art und Weise präsentiert. So wurde dieser innerhalb der Strophen unter den Akteuren aufgeteilt. Hier fielen besonders die verschiedenen Klangfarben der einzelnen Sänger positiv auf. Wie heißt es doch so schön: „Die Mischung macht´s“. Zum Abschluss gaben sich die vier Frontmänner noch im „Stagediving“ unter einem Konfettiregen die Ehre.
Abschließend bleibt uns zu sagen, auch NACHTSUCHERs „Helden“ wäre ein grandioser Abschluss, passend zum Namen des kleinen Festivals, gewesen. Hier traf sich die schwarze Szene aus dem gesamten Bundesgebiet und benachbarten Ausland, um das endende Jahr unter Gleichgesinnten feierlich zu verabschieden. Wem es nicht möglich war teilzunehmen, den können wir beruhigen. Die Veranstalter der „Nacht der Helden“ gaben bereits bekannt, dass es am 28.12.2018 im Capitol Hannover und am 29.12.2018 in der Turbinenhalle Oberhausen eine Wiederholung mit: „apRon“, „Maerzfeld“, „Stahlmann“ und natürlich „Heldmaschine“ geben wird.
Hier gehts zu den Fotogalerien © Photos by Melanie Busch (https://www.facebook.com/schwarzmelliert):