Erzsébet – Six Hundred and Fifty

© Erzsébet – Six Hundred and Fifty

 

Geschrieben von: Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Erzsébet
Album: Six Hundred and Fifty
Genre: Symphonic Black Metal
Plattenfirma: Whispering Voice Records
Veröffentlichung: 14.06.2024

 

Erzsébet ist ungarisch für Elisabeth (dt.) und Name der 2019 gegründeten spanischen Band, die sich thematisch der ungarischen Blutgräfin” Erzsébet Báthory / Elisabeth Báthory angenommen hat und deren Geschichte ich ein großer Fan bin. Das Quartett präsentiert mir ihr Debütalbum, was auch jetzt gleich/demnächst/sofort und umhegend den Weg in meine Ohren findet, also los geht`s.

Mit „Redemption of Evil“ steigen wir klanglich kurz und instrumental in die Gruft hinab, bevor mit „The Chest with the Thousand Spikes“ die Toten auferstehen. Blastbeats, dunkle elektronische Klänge, spielerische Wucht und eine vokalistisch völlig besessene Erzsébet (..das meine ich positiv), die aber auch im düsteren Sprechgesang mich umgarnt, dringen in meine Ohren. Das Quartett zeigt hier schon seine Vielseitigkeit und in dieser Art und Weise erinnern sie mich an die britischen Cradle of Filth. „The Cage the Torch and Corpses“ trägt episches in sich und bringt es in Tönen heraus, der modernde Geruch ist vernehmbar und man sollte in den von allem verhangenen Gängen nicht länger aufhalten. Im weiteren Verlauf wechselt das Tempo und die Stimmung und wenn man stampfend sich vorwärts bewegt, entwickelt das Ganze seine eigene Wucht.

Crystalline Sparkles on Bluish Skin“ trägt Wehmut, nicht Wermut in sich, Geradlinigkeit in schnellerer Form durchbricht die Grabesplatte und wenn so zum morbiden Stelldichein aufgespielt wird, erfreut es mich. Der Song wechselt zwar immer wieder das Tempo, doch bleibt er grundsätzlich flott und so entsteht kein großer Bruch im Spiel und wenn, dann ist es ein runder Übergang, also ohne Ecken. „Spectral Cortège“ ist der zweite Kurze, wieder umschließt mich Dunkelheit und Vlad III. Drăculea und die Gräfin drehen sich gemeinsam tanzend im Kreise. (…natürlich war Vlad Tepes bei der Geburt der Gräfin im Jahre 1560 schon über 80 Jahre Asche, aber wer weiß was Sie sonst noch so trieb. Auferstehungsrituale?…..zwinker…).

Daughters of Zémans“ gibt einen Gong preis, stimmt sich ein, geht energiegeladen und frontal auf mich los, ich spüre den gesanglich dämonischen Atem und die greifende Hand der Gräfin förmlich im Nacken und ich hoffe Sie weiß, dass ich kein junges Mädchen bin. Hier ist spürbar und hörbar wuchtiges am Start und in seiner Breite sehr schön präsentiert und auch die Lachende und die Krähen/Raben haben ein kurzen Auftritt. „Lunar Liturgy“ geht doomig und mit der entsprechenden Stimmung an sein Werk, Double-Bass gesellen sich dazu, man steigert sich in Sachen Tempo und so klingt dieser Instrumentale, endend wieder etwas gediegener, aus.

Somewhere in Csejthe“ (..Csejthe ist der Name des Schlosses, in dem die Gräfin Bathory im Laufe ihres Lebens Hunderte von Mädchen brutal gequält, gedemütigt und ermordet hat..), eröffnet mit flüsternd weiblichen, lässt folgend die Energie frei, bremst etwas ab und widmet sich dem düsteren, während ein Herr sich sprachlich mit einbringt und Erzsébet davon unbeeindruckt, mich gesanglich in den Stuhl presst. „Wherefore“ beindruckt mit Klavierspiel, Orgeln ertönen und ein düster männlicher Sprechgesang eröffnet, folgend später von einem weiblichen. Weiter geht die Reise schwer, episch, von der Dunkelheit durchtränkt und ich sehe mich von der Musik auf den Ohren begleitet, mit einer Fackel durch tiefschwarze Gewölbe laufen. (..wohl eher nicht…grins..).

Domina Vestra“ geht schön mit leicht ähnlicher Halloween Musik in sein Rennen, legt eine gute und flott vermoderte Sohle auf das Parkett, höher gesangliches vermischt sich oder läuft parallel zum besessenen und die Gesamtstimmung ist auch hier tief getränkt in Blut und der Faszination von alten Burgen, Gemäuern und Wesen der Nacht. „Sirfelirat“ bildet kurz auftretend den Abschluss, ummantelt von Wind, Schatten und Schwärze und wenn ich mich nicht verhöre, spricht die Dame ungarisch. Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.

 

Tracklist:

1 Redemption of Evil 01:02
2 The Chest with the Thousand Spikes 04:09
3 The Cage the Torch and Corpses 04:13
4 Crystalline Sparkles on Bluish Skin 04:26
5 Spectral Cortège 01:32
6 Daughters of Zémans 03:17
7 Lunar Liturgy 02:51
8 Somewhere in Csejthe 03:25
9 Wherefore 05:01
10 Domina Vestra 04:37
11 Sirfelirat 01:41

 

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