Geschrieben von Michi Winner
Band: Eschenbach
Album: Mein Stamm
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Laute Helden / SPV
Veröffentlichung: 26. April 2019
Bevor ich mir die neue Platte von Eschenbach zur Rezension gekrallt habe, habe ich nur kurz reingehört und beschlossen, dass die durchaus meinen Geschmack treffen sollten. Böser Fehler. So daneben lag ich wirklich schon lange nicht mehr. Die ehemals von Ben Tewaag und seinem Freund Philip Eschenbach gegründete Band, wirbt auf ihrer Seite unter anderem damit, dass der Sohn von Uschi Glas bei den ersten Demos besonders durch seinen ans nervende grenzenden Gesang aufgefallen ist. Mein erster Gedanke: Ja, das ist immer noch so. Leider steht aber längst nicht mehr Ben Tewaag am Mikro, sondern schon seit 2016 Komi Mizrajim, was nichts daran ändert, dass der Gesang sich so gar nicht in die Melodien einfügen möchte. Das Ganze hat etwas von einem Poetry-Slam, bei dem man mit übertriebener Betonung um Aufmerksamkeit heischt. Richtig gesungen wird nur in Teilen, oft wird eher gesprochen. Ich habe mir das komplette Album mit allen 12 Tracks komplett angehört, sogar zwei Mal, aber meine einzige Erkenntnis blieb, dass dieser Stil sogar anstrengender und nervender ist als die Nachbarn. Wenn man weiß wie kurz ich an diesem Tag davor war deren ewiges Gezeter schlicht mit Musik zu übertönen, sagt das meiner Meinung nach viel…
Tracks wie „Falschmelder“ haben schon fast was von Deichkind, bei „Feuer“ hat man sich direkt Verstärkung von Thomas D geholt, was aber auch nichts mehr reißt. Manche Riffs und Basslines sind ganz gut, aber das ist insgesamt viel zu wenig. Bevor mir hier wirklich noch der Schädel platzt, werde ich das Drama an dieser Stelle für mich beenden.
Gefallen an dieser Platte dürften wohl nur Fans deutscher Musik ala Deichkind oder sehr experimentell veranlagte Musikliebhaber finden. Für Fans eher klassischer Rockmusik, ist Eschenbach eher nicht zu empfehlen.
Von mir gibt es 4 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
- Wer bist du
- Fahrstuhl zum Schafott
- Falschmelder
- Klein
- Angst
- Feuer (feat. Thomas D)
- Wieviel Wovon
- Egal Wo Du bist
- Lauf
- Kehrmaschinen
- Blut
- Magie
Line-Up:
Komi Mizrajim: Gesang
Philip Eschenbach: Gitarre
Felix Gebauer: Gitarre
Martin Farnholz: Bass
Manuel Di Camillo: Schlagzeug
weitere Informationen:
Sehr fachmännische Kritik… und vor Veröffentlichung vielleicht mal Korrekturlesen ?
Vielen Dank für den Hinweis. Beim Korrekturlesen direkt nach dem Schreiben habe ich wirklich viel überlesen.