Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Estate
Album: Mirrorland
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Mighty Music
Veröffentlichung: 20.04.2018
Ganze einundzwanzig Monate haben die Aufnahmen zur neuen Scheibe gedauert, und nun, fast ein Jahr nach Beendigung der Sessions, haben die russischen Power Metaller ESTATE mit „Mirrorland“ endlich ihr zweites Studioalbum am Start. Bei einer solch langen Zeit der Fertigstellung darf man eigentlich großes erwarten, und das Bemühen kann man der Band definitiv nicht absprechen. Immerhin konnten ESTATE mit Mats Levén (Candlemass) und Mark Boals (ex-Malmsteen, Ring Of Fire) zwei hochkarätige Gastsänger für einen Songbeitrag gewinnen, und für das Album Cover wurde mit Leo Hao gleichfalls ein Hochkaräter an Land gezogen, der bereits Arbeiten für Bands wie Blind Guardian, Primal Fear, Rage und Iced Earth abgeliefert hat.
Im Januar gab es dann einen ersten Vorgeschmack in Form der Vorab-Single „Winter Kingdom“, die meine Kollegin Melli nachhaltig beeindrucken konnte (die Rezension zur Single findet ihr HIER). Im Vergleich zum Vorgänger „Fantasia“ ist „Mirrorland“ noch eine Spur kraftvoller ausgefallen, ohne die bandtypischen Trademarks (Epik und Hooks) zu vernachlässigen. Etwas speziell ist für mich der Gesang von Frontmann Ilian Ferro, der zuweilen etwas arg theatralisch ausfällt, aber das gehört wohl zum Konzept, und nach einigen Durchläufen fällt es auch nicht mehr groß auf.
Ansonsten servieren uns ESTATE ein gutklassiges Melodic Power Metal Album mit einer Prise Prog als besondere Zutat, das sich in Sachen Songwriting und Arrangement nicht hinter der internationalen Konkurrenz zu verstecken braucht. Die Band trumpft besonders dann auf, wenn sie den Songs eine epische Note verleihen. Als Beispiel sei „Stolen Heart“ genannt, das mit leichter Prog Note, Symphonic Elementen und beeindruckendem Chorus zu gefallen weiß. Gleiches trifft auf „Springtime“ zu, ein Song, der – begleitet von düsteren Vocals – relativ verhalten beginnt und sich dann zunehmend zu einem Mid-Tempo Stampfer steigert. Und mit „Silvery Skies“ haben die Russen eine Mega Ballade am Start, die man sich durchaus auch auf einer Avantasia Scheibe hätte vorstellen können. Mit „Knight Of Hope“ und „Matter Of Time“ gibt es dann als Zugabe zwei Nummern, die von den eingangs genannten Gastsängern nochmals eingesungen wurden, und von denen Erstere mir ehrlich gesagt noch besser gefällt als die Original Version.
Das tut aber dem positiven Gesamteindruck keinen Abbruch. ESTATE haben mit „Mirrorland“ ein gelungenes Melodic Power Metal Album am Start, das ich allen Anhängern dieses Genres bedenkenlos empfehlen kann.
Trackliste:
1. Mirrorland
2. The Ghoul
3. Stolen Heart
4. Winter Kingdom
5. Storm of the Age
6. Knight of Hope
7. Lady Wind
8. Silvery Skies
9. Matter of Time
10. Springtime
11. Knight of Hope (Mark Boals version)
12. Matter of Time (Mats Leven version)
Line Up:
Iliand Ferro: Gesang
Peter Filevsky: Gitarre
Vadim Lalayan: Bass
Dmitry „Mauzer“ Efimov: Keyboards
Mehr Infos:
Estate Website
Estate auf Facebook
Video zu „Winter Kingdom“