Eternal Dream – Daementia

 

(C) Eternal Dream

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Eternal Dream
Album: Daementia
Genre: Symphonic Power Metal
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 07.12.2018

„Female Fronted Power Metal“, so preist das Plattenlabel die neue Scheibe von ETERNAL DREAM auf ihrem Promozettel an. Da wird der kleine Power Metaller in mir doch sofort hellhörig, erst recht wenn die Band dann auch noch aus Spanien stammt, von wo mir – soweit ich mich erinnern kann – sonst kein Vertreter dieses Genres mit weiblicher Frontbesetzung in den Sinn kommt. Die Band wurde 2008 in Malaga gegründet und machte erstmals im Jahr 2012 mit ihrem Debüt „The Fall Of Salanthine“ auf sich aufmerksam. Danach folgten lediglich zwei EP’s, bis jetzt Nachschlag in Form von „Daementia“ folgt.

Als thematische Basis der Scheibe dienen „Alice im Wunderland“ und „Alice steigt durch den Spiegel“ von Lewis Carroll. So weit so gut. Allerdings wurde ich spätestens beim kryptischen Hinweis in besagtem Infoblatt erstmal skeptisch, wonach die „Kompositionen sich zu einem härteren und direkteren Power Metal Sound entwickelten“, denn solche vollmundigen Ankündigungen entpuppen sich nicht selten schnell als Rohrkrepierer. Erst recht, wenn u.a. eine Grinsekatze und ein Märzhase involviert sind. Nun denn, tief einatmen und ab in den Kaninchenbau.

Das einleitende Titelstück, eine Mischung aus Intro und Thema, liefert auch schnell den Beweis, dass eine gewisse Power – im Sinne von Geschwindigkeit – durchaus vorhanden ist, aufgrund des etwas penetranten Keyboard Sounds dann aber doch eher in Richtung Symphonic Metal tendiert. Also grobe Richtung würde ich mal Nightwish’s „Oceanborn“ als Referenz nennen, ohne jedoch an das Niveau des Klassikers heranzureichen. Sängerin Ana Moronta gibt dann auch die Miss Turunen, auch wenn sie für mich bei weitem nicht die Emotionen rüberbringen kann wie ihre finnische Kollegin und ehrlicherweise mein Nervenkostüm mit zunehmender Dauer doch ein wenig strapaziert.

Handwerklich sind die Songs ganz ordentlich gemacht, wobei ich zuweilen gewisse Schwierigkeiten habe die zweite Gitarre herauszuhören, was aber vermutlich dem symphonischen Gesamtsound geschuldet ist. „Anxiety“ überzeugt mit variabler Tempogestaltung und längerem Instrumental Part, während das flotte „Euphoria“ dem Titel entsprechend mit einem sehr eingängigen Chorus gute Laune verbreitet. „Reverie“ ist vergleichsweise recht poppig, aber dennoch abwechslungsreich ausgefallen, und mit „Awakening“ gibt’s zum guten Schluß eine gelungene Power Ballade.

Bleibt die Frage nach dem finalen Urteil der Herzkönigin. Kopf ab oder nicht? Nun, resümierend würde ich dazu tendieren Gnade walten zu lassen. Zwar ist „Daementia“ kein herausragendes Album, denn dafür klingt die Scheibe insgesamt etwas zu gleichförmig, und es fehlt dem Longplayer einfach ein Track, der einen wie ein Schlag mit dem Flamingo-Schläger beim Croquet-Spiel trifft. Andererseits könnten Fans von Symphonic Power Metal mit Sopran Gesang tatsächlich Gefallen an der Scheibe finden. Doch bevor ich als Ohrenzeuge vor Gericht aussagen kann, erwache ich erleichtert im heimischen Büro und erblicke das liebreizende Antlitz meines grinsenden Wackel-Eddie.  

Von mir gibt es 6 von 10 Hellfire-Punkten!

Trackliste:

  1. Daementia     
  2. Anxiety     
  3. Euphoria     
  4. Delusion     
  5. Denial     
  6. Wrath 
  7. Obsession     
  8. Amnesia     
  9. Insanity     
  10. Numbness     
  11. Reverie     
  12. Awakening 

Line Up:

Ana Moronta: Vocals
Jose Gil: Gitarre
Alejandro Rodríguez: Gitarre
Antonio Motta: Bass
Adrían Romero: Keyboards
Isaías Monitel: Drums

Mehr Infos:

Eternal Dream Website
Eternal Dream auf Facebook
Eternal Dream Youtube Channel

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