Eunomia – The Chronicles Of Eunomia Part I

© Eunomia

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Eunomia
Album: The Chronicles Of Eunomia Part I
Genre: Epic Power Metal
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 24. August 2018

Kurzer Selbsttest: Einmal bitte einen Blick auf das Cover dieses Albums werfen und sich vorstellen, Gloryhammer würden sich mit Victorius, Avantasia und Powerwolf kreuzen und die Schotten würden dabei die dominantesten Gene beisteuern. Wer bei dem Gedanken an diese überbordende Cheesiness nicht schreiend wegrennt, ist ein guter Kandidat um das erste Album des Projektes Eunomia gut zu finden. 

Die Band entstand 2011 in Norwegen um die beiden Brüder Peter und Marius Danielsen und 2013 gab es eine Demo-EP mit dem Titel „Crystal Sword“, von der sich auf dem Debütalbum von Eunomia diverses Material wiederfindet. „The Chronicles Of Eunomia Part I“ erzählt, wie auch nicht anders zu erwarten, eine zusammenhängende Geschichte aus den Fantasiewelten „Eunomia“ und „World Of Valley Doom“. Schon die Namensgebung legt hier den epischen Kampf zwischen Gut und Böse dar.

Für diese dramatischen musikalischen Schlachten konnte sich die Band zahlreiche und namhafte Unterstützung sichern, insbesondere der singenden Art. So geben sich hier unter anderem Henning Basse (Firewind), Seb von Galderia, Francesco Cavalieri (Wind Rose), David Bassin (Victorius) und Alessandro Conti (Luca Turilli’s Rhapsody) am Mikrofon die Ehre und instrumental steuern Größen wie Sigurd Kårstad (Darkest Sins), Esa Ahonen (Cryonic Temple) und Victor Smolski (ex-Rage, Almanac) neben vielen anderen ihr Können bei.

Bei dieser Namensauswahl ist klar, hier gibt’s Power, Epic, großes Kino, Helden-Metal, der das Limit des ertragbaren schon mal austestet, aber niemals überschreitet. Stilecht inklusive Erzähler breitet sich hier fortlaufend die Geschichte des Königreiches Eunomia und seines Prinzen aus, der heldenhaft für sein Volk kämpft. Angefangen mit dem obligatorischen Intro möchte man eigentlich die zu großen Gesten ausgebreiteten Arme gar nicht mehr herunternehmen. Muss man auch nicht, denn hier wechseln sich durchgehend epische, pathetische, cineastische und zuckergussrige Momente ab. 

„Crystal Sword“ marschiert direkt mit Keyboardfanfaren voran, die Sänger wechseln sich in der Erzählung ab und vereinen sich im Power Refrain voller Pathos. Hier lebt der melodisch und instrumental eher schlicht gehaltene Song eindeutig vom Können der Herren am Mikrofon, trotz des obligatorischen Gitarren-Solos, welches nicht sonderlich beeindruckend daherkommt. Beim nachfolgenden „Dark Horizon“ passt dann alles perfekt zusammen. Dramatische, kraftvolle Vocals inklusive Ohrwurm-Refrain, untermalt von treibender, prägnanter Riff-Arbeit. Aus dem Ding könnte man live in bester Blind Guardian-Manier ein episches (und endloses) Mitsing-Stück machen. Lediglich die Erzähl-Passage stört etwas, da sie den mitreissenden Effekt unterbricht.  

„Glory Of The King“ bietet dann schnellen Power Metal mit perfekt gesetzten Drama-Punkten und einem schönen Gitarren-Solo. Anschließend startet „We Will Not Surrender“ im balladesken Bereich um sich im weiteren Verlauf zu einer Hymne im unteren Mid Tempo Bereich zu entwickeln. Lediglich die Huh-Hah-Backing Vocals sind hier etwas too much, aber die Entschädigung kommt in Form eines epischen Gitarren-Solos von Sigurd Kårstad. „Last Stand“ hat eine ähnliche Struktur, nimmt aber nach dem balladigen Teil erheblich mehr Tempo auf und die Drums hämmern einen in Hochgeschwindigkeit durch den Songs, während die Vocals etwas getragener daherkommen. 

„The Chronicles Of Eunomia Part I“ ist genau das richtige für eine Kitsch-Queen wie mich, aber wer bisher mit dieser Art von Power Metal nicht warmgeworden ist, wird es durch dieses Album auch nicht. Für alle Epic Power-Begeisterten besteht hier jedoch Test-Pflicht, schon allein wegen der illustren Gäste-Schar. Einziger Abzug in der Gesamtnote: Das der Erzähler manchmal auch mitten in den Songs quatscht, stört ein bisschen den Hörfluss. Aber einer muss ja die Geschichte vortragen.

Trackliste:
01. The Beginning
02. Crystal Sword
03. Dark Horizon
04. Freedom Call
05. Glory Of The King
06. We Will Not Surrender
07. March For Freedom
08. Eternity
09. Stand Up And Fight
10. Last Stand
11. Dangerous Times Ahead
12. Until The End

Line-up:
Peter Danielsen – Lead vocal and keyboard
Marius Danielsen – Guitar and backing vocals
Magnar Winther Skorgenes – Guitar
Alexander Ormseth – Bass
Sondre Sørensen Brønstad – Drums

Weitere Infos:
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Ein Kommentar

  1. Peter McMulligan

    Sword and Sorcery! Stumpf ist Trumpf! Für die Feingeister unter den Lesern/Leserinnen mit Sicherheit. Nicht täglich aber öfter kann ich mir sowas geben. Rhapsody, Avantasia, Helloween, ihr seit gute Paten.

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