Eve And Ink – Conversions (EP)

© Eve And Ink

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Eve And Ink
Album: Conversions (EP)
Genre: Metalcore/Modern Metal
Plattenfirma: unsigned
Veröffentlichung: 07. Dezember 2018

Eve And Ink – der Name dieser Band klingt definitiv zerbrechlicher als ihr Sound. Denn auch wenn die Jungs aus Berlin durchaus Melodien in ihren Songs mögen, so integrieren sie diese doch auf ihre ganz eigene, raue Art. 

Die Band entstand 2016 quasi aus den Trümmern der Band Feeding The Titans, adoptierte sich noch einen Gitarristen von Near The Abyss dazu, schon stand das erste Line-up, welches nach einem zwischenzeitlichen Wechsel am Bass seit dem Sommer diesen Jahres wieder in seinem Urzustand aktiv ist. Erstes Lebenszeichen von Eve And Ink war ein Demo namens „Lost At Sea“, dem im Juli diesen Jahres die erste offizielle Single „Disengaged“ folgte. Schon hier konnte man die positive Entwicklung der Band gut erkennen. 

Anfang Dezember legen die Fünf dann direkt einen Dreierpack nach, ihre erste EP „Conversions“. Direkt beim ersten Hören fällt die ganz eigene Dynamik der drei Songs auf „Conversions“ auf. Was auf dem Papier wahrscheinlich ziemlich befremdlich wirken würde, z.B. die Kombination aus verspielten Synthi-Momenten, traditionell angehauchten Gitarren-Soli, gelegentlichen Progressive Arrangements und durchgehenden gutturalen Lead Vocals, funktioniert im Gesamtpaket dann doch überraschend gut. 

„Doomsday“ präsentiert als Opener eine komplexe Bandbreite an musikalischen Ideen. Eröffnet mit einer melodischen Passage im typischen Metalcore-Stil, bringt die Kombination aus gutturalen Lead-Vocals und cleanen Backing-Vocals im ersten Refrain direkt eine emotionale Dramatik in den Song. Während die Strophen eher im instrumental aufgeräumten Modern Metal Stil vorandrängen und durch die Gesangslinie mit Aggressivität aufgeladen werden, löst sich dieser Druck im Chorus in eingängiger Melodie und emotionalem Gesang auf. Dieses Wechselspiel wird zwischenzeitlich noch um progressive Breakdown-Interpretationen erweitert und verleiht der Dynamik des Songs so noch eine weitere Facette.

Das nachfolgende „Salem“ überrascht dann mit einem durchgehend melodischen Grundgerüst, das sich immer wieder um symphonisch angehauchte Elemente erweitert. Eine dunkle Symphonie der Härte, die mit progressiven Synthi-Melodien und mit einem ausgedehnten Gitarren-Solo überrascht, welches auch jedem Power Metal Song gut zu Gesicht stehen wurde und diesen Symphonic Power Effekt noch durch Chor-Gesang in den Backing Vocals untermalt. Auch hier setzen die Vocals die eisernen Spitzen auf die melodischen Wellenlinien. „Love Is A Vampire“ geht dann wieder härter zur Sache. Der Track stampft von Anfang bis Ende in hohem Tempo voran und erinnert mich ein bisschen an die aktuellen Werke der Progressive Dark Metal Band Dark Millennium, auch wenn bei Eve And Ink die harmonischen Aspekte und der Gesamtfluss des Songs höheren Stellenwert haben. Auch hier passen Modern Metal, Progressive Einschübe und symphonische Momente zwar nicht nahtlos, aber ziemlich stimmig zusammen

Eve And Ink benutzen definitiv keine Schablonen für ihre Songs, egal aus welchem Genre. Dass hier keine Neulinge am Werk sind, ist an den mutigen und erstaunlich stimmigen Kombinationen verschiedener Stil-Elemente deutlich erkennbar. Progressive Modern Metalcore wäre hier vielleicht eine etwas deutlichere Genre-Schublade, die die Jungs aus Berlin mit einem von hohem Wiedererkennungswert geprägten Sound ausfüllen. Massenkompatible Bands gibt es schließlich schon genug, hier gibt es Musik mit Charakter und zumeist angenehmen Kanten. „Conversions“ ist definitiv keine Scheibe, die man nach dem ersten Durchgang kennt. Man muss schon etwas Geduld und die Bereitschaft mitbringen, sich auf die einzelnen Songs einzulassen, denn nur dann erkennt man das Zusammenspiel der einzelnen Facetten des Sounds. Und dann macht die EP auch Spaß und vor allem neugierig auf die weitere Entwicklung der Band. 

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten.

Trackliste:
01. Doomsday
02. Salem
03. Love Is A Vampire

Line-up:
Mario – Vocals
Flavius – Gitarre
Andi – Gitarre
Maurice- Bass
Martin – Drums

Weitere Infos:
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