
© Everlore
Geschrieben von: Klaus S.
Band: Everlore
Album: Hope And Turmoil
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 01.03.2025
Die Ursprünge der finnischen Formation EVERLORE reichen bis ins Jahr 2008 zurück, als zwei Schulkameraden zusammen mit einigen Freunden Jam Sessions starteten, doch es sollte bis ins Jahr 2013 dauern, bis sich schließlich das erste Line Up der Band herauskristallisierte. Nach einigen Singles wurde schließlich 2020 das selbstbetitelte Debütalbum veröffentlicht. Bedingt durch den Ausstieg des damaligen Sängers sowie privater Umstände ließ die Fertigstellung des zweiten Longplayers „Hope And Turmoil“ längere Zeit auf sich warten, bis dieses schließlich Anfang März der Metal Welt zugänglich gemacht wurde.
Wie anhand des dynamisch loslegenden „Warrior Hearts“ nicht unschwer zu erraten, haben sich die Finnen einer Mischung aus traditionellem Metal und Power Metal verschrieben, entsprechend prägen verspielte Harmonien und reichlich Double Bass die insgesamt zehn Tracks, wobei das Pendel mal in die eine, mal in die andere Richtung ausschlägt. Während der Opener in Richtung frühe Helloween / Gamma Ray tendiert, könnte man dem wechselhaften „Wilderness“ Affinitäten zu ihren Landleuten Sonta Arctica unterstellen.
Beim schunkelnden „Kingdom Of One“ nisten sich gewisse Anzeichen von Folk mit ein, von daher verwundert es nicht, dass diese Nummer mutmaßlich über das größte Ohrwurm-Potential verfügt. „Adventure Metal“ ist grundsätzlich ein straighter Rocker, wenngleich die Band in Sachen Melodieführung hier nicht immer den vermeintlich direktesten Weg einschlägt. „I Am The Virus“ gibt vom ersten Ton an Vollgas, womit abermals der Bogen zu den achtziger Jahren gespannt wäre. Allerdings fehlen mir bei dieser Nummer trotz guter Ansätze die ganz großen Hooks.
„Burn The Skies“ legt ebenfalls viel Wert auf Geschwindigkeit, gibt aber dank seiner Helloween Anleihen die vergleichsweise bessere Figur ab. „What Once Was“ kratzt knapp an der acht Minuten Marke, daher überrascht es eher wenig, dass die Nummer epischer und auf instrumentaler Ebene deutlich verspielter wirkt, gleichzeitig aber immer wieder ordentlich Druck aufbaut und somit für einen wirkungsvollen Kontrast innerhalb des Stücks sorgt. Das an Blind Guardian erinnernde „Rise, Ashen One“ setzt abermals auf Temperament, während „Inferno“ in weiten Teilen ebenfalls solche Tendenzen aufweist, im hinteren Bereich jedoch nur noch mit gebremstem Schaum auftritt und den Song gediegen ausklingen lässt.
Den Abschluss bildet der mit über acht Minuten längste Track „Dreamless“, ein atmosphärisch-getragenes Stück mit Akustik-Gitarre, Violine und Flöte, dass als Ballade sicherlich seinen Reiz hat, meiner bescheidenen Meinung nach allerdings gut zwei Minuten zu lang ausgefallen ist. In Sachen Produktion hinterlässt das im Eigenvertrieb veröffentlichte Album einen grundsoliden Eindruck. Auch Sänger Arto Ala-Seppälä macht eine insgesamt gute Figur und erinnert in höheren Lagen ein wenig nach Bernhard Weiß (Axxis).
Unterm Strich ist „Hope and Turmoil“ zweifelsohne ein hörenswertes Album und sollte Fans von melodischem Power Metal mit ein paar klassischen Metal-Farbtupfern ansprechen.
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Warrior Hearts
- Wilderness
- Kingdom Of One
- Adventure Metal
- I Am The Virus
- Burn The Skies
- What Once Was
- Rise, Ashen One
- Inferno
- Dreamless
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