Geschrieben von Marco Gräff
Band: Evilfeast
Album: Mysteries Of The Nocturnal Forest (Re-Release)
Genre: Black Metal
Plattenfirma: Eisenwald / Soulfood
Veröffentlichung: 30.11.2018
Ursprünglich wurde das Debütalbum MYSTERIES OF THE NOCTURNAL FOREST 2004 veröffentlicht. Erst vor einem Jahr erschien das fünfte Album „Elegies of the Stellar Wind“ der polnischen Band EVILFEAST. Deren einziges Mitglied GrimSpirit ist. Wie man an den Songtiteln nicht allzu schwer erkennen kann, zelebriert der Pole eisigen, rohen und atmosphärischen Black Metal der Marke ‚Burzum‘ oder frühen ‚Bathory‘ bzw. ‚Darkthrone‘.
Klare Gitarren, schnelle Drums, heiserer, hier und da verzerrter Kreichgesang und reichlich Keyboards. Die Produktion ist ebenfalls eher sparsam, aber zweckdienlich und wohl auch so gewollt. Abgesehen vom Gothic geprägten Intro ODE TO A RISING FULLMOON, dem Intermezzo SOLITUDE APOTHEOSIS und dem Outro DESOLATE FIELDS LEFT, gibt es episch anmutenden, atmosphärischen Black Metal, wobei die Songs zwischen sieben und zehn Minuten lang sind.
Genrefremde werden dem Album nicht viel abgewinnen können, und die Songs als langatmig und sich wiederholend abstempeln. Doch so muss wahrer, nordischer Black Metal klingen. GrimSpirit schert sich auch nicht darum, was andere denken. Die heutzutage glatt produzierten Alben, die sich Black Metal nennen, sind ihm zuwider, denen er nichts abgewinnen kann.
Die Songs sind demnach authentisch und ehrlich. Anspieltipps wären von meiner Warte aus das eisige DESCENDING WINDS OF HOLOCAUST, ein typischer Vertreter seiner Art. Und das darauf folgende THE BLACK HEAVENS OPEN. Über neun Minuten feinster Black Metal fernab von jeglichem Bombast und allglatter Attitüde. Einfach atmosphärischer Black Metal in seiner ursprünglichen Form.
Wieso nach 14 Jahren nun ein Re-Relase der Platte ansteht, kann ich mir nur so erklären, dass die Erstauflage vergriffen ist und nach dem letztjährigen „Elegies of the stellar wind“ wohl die Nachfrage gestiegen ist. Ein Griff ins Klo ist das Album jedenfalls zu keinem Zeitpunkt. Wer auf den Black Metal Anfang der 1990er Jahre steht, sollte unbedingt mal reinhören. Ein schönes Album für eisige Wintertage. Sofern sie kommen…
von mir gibt es 7,5 von 10 Punkten
Tracks:
1 – Ode to a Rising Fullmoon (Intro) (3:36)
2 – Immerse into Cold Mist (7:12 )
3 – Thy Woods Are Sacred (8:33)
4 – Towards the Funeral Winternight Landscape (9:56)
5 – Solitude Apotheosis (2:57)
6 – Descending Winds of Holocaust (7:34)
7 – The Black Heavens Open (9:13)
8 – Morbid Rejoice (7:06)
9 – Desolate Fields Left (Outro) (2:56)
Line-Up:
GrimSpirit – Chants, strings, synth, drums
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