Geschrieben von Marco Gräff
Band: Ewigkeit
Album: Starscape 2.019
Genre: Symphonic Black Metal
Plattenfirma: Death to Music Productions
Veröffentlichung: 23.09.2019
Genau vor einem halben Jahr veröffentlichten EWIGKEIT ihr letztes Album „DISClosure“. Die Review dazu könnt Ihr hier nachlesen. Von daher werde ich auch nicht mehr näher auf die Geschichte der Band eingehen, wozu STARSCAPE 2.019, das jetzt erschienene Album, eine Neuaufnahme des Albums von 1999 ist. Vergleiche zur Originalaufnahme kann ich leider nicht ziehen, von daher sehe ich das Album als völlig neue Veröffentlichung an.
STARSCAPE war 1999 das zweite Album der Ein-Mann-Band aus England. Wie im März schon erwähnt, unterscheiden sich die einzelnen Album oft gravierend. Fast regelmäßig änderte Bandkopf Fogarty den Stil seiner Musik. Und mit STARSCAPE spielten EWIGKEIT 1999 noch Black / Pagan Metal mit symphonischen Einschlag.
Schon UNVEILING THE MYSTERY macht das sehr deutlich. Nie wirklich rasend schnell, aber sehr melodisch. Allem Anschein nach kam ein Drum Computer zum Einsatz, klingt manchmal etwas blechern. Die Symphonic Elemente kommen vom Keyboard und sind glücklicherweise nicht zu überladen und klingen in Verbindung mit dem Black Metal doch recht homogen.
Gesanglich bewegt sich Fogarty standesgemäß mit Black Metal Screams und Growls, die gerne mal verfremdet eingesetzt werden. Passt eigentlich ganz gut und gibt den Songs eine eigene, moderne, ja schon fast futuristische Note. Was angesichts der jüngeren Vergangenheit der Band aber auch keine Überraschung ist.
Bei LEGEND OF KESHERA gibt es auch verstärkte elektronische Klänge abseits des bekannten Symphonic Metal. Diese beschränken sich eh meist auf Klavierklänge und zu Glück nicht mit billig klingenden Bläsereinsätzen. Streicher vermisse ich aber doch hier und da. RETURN OF PLANET X kommt fast thrashig um die Ecke, DEVIANT ist rein elektronisch gehalten und der futuristische Ansatz macht sich auch hier deutlich.
Den folgenden Song LIGHTSPEED EVOLUTION gibt es im Anschluss als YouTube Video und das Stück erweist sich ganz gut als Repräsentant des gesamten Albums. Obwohl ein leichter Gothic Touch auf dem Song liegt. Der Titelsong STARSCAPE wird deutlich von Klaviertönen geprägt und unterschwelligem Gesang. Auch ein eher ruhiger Song, der erst wenig mit Black Metal zu tun hat und mehr an Industrial (Black) Metal erinnert.
Dafür das anschließende CAPSULE wieder deutlich mehr. Treibende Riffs, fieser Gesang und erneut sehr melodisch nähern wir uns dann dem Albumende. Mit BIRTH OF HORUS hat Fogarty sogar einen fast waschechten Dark Ambient Song aufs Album gepackt, was aber die Einspielungen von Reden Hitler’s mit einem ägyptischen Gott zu tun haben bleibt wohl ein Rätsel. Das abschließende SPACE SYMPHONY bietet genau das was der Name vermuten lässt. Klassisch inspirierte Klänge, und dann kommen sie doch noch zum Einsatz, die Bläser.
Wie schon beim Album aus dem März, gelingt es EWIGKEIT ein buntes, abwechslungsreiches Album zu erschaffen. Die neu eingespielten Songs von 1999 gefallen auf der ersten Albumhälfte deutlich besser als die experimentelle zweite Hälfte. Aber auch wie bei „DISClosure“ fehlt bei STARSCAPE 2.019 der eine Song der hängen bleiben will. Auch hätte ich mir für eine Neuaufnahme eine deutlich bessere und druckvollere Produktion gewünscht. Somit ist das Album nur bedingt empfehlenswert und kann sich als Neuauflage nicht wirklich rechtfertigen. Fans mögen das anders sehen.
von mir gibt es daher nur 6,5 von 10 Hellfire-Punkten
Tracks:
01 – Unveiling the mystery
02 – Point of origin
03 – Legend of Keshara
04 – Return of planet X
05 – Deviant
06 – Lightspeed evolution
07 – Starscape
08 – Capsule
09 – Birth of horus
10 – Space symphony
Line-Up:
James Fogarty – all vocals, guitars, keys, programming, production, artwork
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