Extramensch – Extramensch II

Geschrieben von Melanie Busch
Band: Extramensch
Album: Extramensch II
Plattenfirma: Danse Macabre Records
Veröffentlichung: 17.01.2017

Vor fast 7 Jahren erschien das Debütalbum EXTRAMENSCH, dessen Gründer noch ohne Namen waren, man wollte anonym bleiben. Die damals Unbekannten wurden in der Szene als „Helden der Metalyric“ gefeiert. Kurz darauf verließ der Sänger die Band, ob es eine Fortsetzung gab stand zu diesem Zeitpunkt noch offen. Nun holte sich Andi W. (Bassist bei Megalomaniax, Megavier, Motörblock) den jetzigen Sänger Dave (A Pale Moon) ins Boot. Man wurde sich schnell einig in welche Richtung es gehen soll und so verfeinerten sie ihren Darkrocksound mit gekonnt akzentuierten Drums, gespielt von Martin Dog Kessler (H-Blockx, Westbam, Abwärts, Ich+Ich) und dem melodisch filigranem Gitarrenspiel von Roland Jacobs (Requiem, Mud Puppy,B-Promi).

Während ich mir das zweite Album EXTRAMENSCH II angehört hatte, entschied ich mich dazu das erste Album auch noch anzuhören. Ich war gespannt was ein neuer Sänger ausmacht und verschaffte mir ein Bild. Schnell wurde mir klar dass mir das zweite Album wesentlich besser gefällt, denn auf ihrem Debütalbum enttäuschte mich der Gesang – beabsichtigt oder nicht -, der nicht mit dem Sound harmoniert. Hört man in das zweite Album, fallen zuerst die englischsprachigen Titel bzw. Texte auf. Durch die tief-rauchige, aber gefühlvolle Stimme des neuen Sängers wirken die Nummern des neuen Albums glaubwürdiger. Der Song „Numb“ haut mich vom Hocker, hier hört man sehr deutlich welchen Stil die Band fährt. Die Drums und die filigranen Bass-Gitarren sind in dem Song so brachial eingesetzt, dass die melodisch- elektronischen Klänge mit dem Gesang astrein zusammenspielen und somit eine fette „New-Wave-Gothic-Rock“ Nummer ergeben. Der einzig deutschsprachige Song auf dem Album ist „Geschichte schreiben“ und erinnert mich schwer an den bittersüßen Sound der Schweizer Band „Stoneman“.

Dass sich die Band in den letzten Jahren Gedanken gemacht hat wo es hingehen soll ist auch in den Songs „Alive“ und „Amok“ nicht zu überhören. Bereits zu Beginn des Albums war ich überzeugt dass das Album eine ganz andere Hausnummer als das Debütalbum ist. Viel Arbeit und Herzblut stecken im neuen Album, was sich Richtung Ende des Albums nochmal besonders hervorhebt. Die letzte Nummer „Whorehouse“ ist stolze 10 Minuten lang und erinnert mich an einen Soundtrack, jedoch nicht an eine Band die Darkrock produziert. Gesang wurde hier nicht eingesetzt, eine reine Instrumentale Nummer die mit einem ruhigen Herzschlag beginnt und sich bis zum Ende mit wiederholenden Tönen ihren Weg in die schwarze Seele bahnt…

Meine Top-Songs des Albums: Numb, Geschichte schreiben, Whorehouse

Fazit: Eine Steigerung zum ersten Album ist EXTRAMENSCH II allemal. Der neue Sänger mit seiner samtweichen-rauhen Stimme gibt dem Album einen erfahrenern Touch.

Tracklist:
1.  Labyrinth
2.  Matter of the Heart
3.  Numb
4.  Geschichte schreiben
5.  Towards Tomorrow
6.  Alive
7.  Amok
8.  Transzendenz
9.  Whorehouse

weitere Infos:
http://extramensch.com/
https://www.facebook.com/EXTRAMENSCH

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2 Kommentare

  1. Hier muss ich der Autorin völlig widersprechen, zäumt Sie das Pferd doch von hinten auf.

    Das Album an sich kann gefallen, wem der Darkrock-Sound gefällt.

    Auch der neue Sänger und seine Stimme sind definitiv eine Bereicherung, wobei mir persönlich die Stimme des ersten Sängers besser gefallen hat.

    Hier endet jedoch mein positives Fazit und ich möchte mich mehr den negativen Punkten des Albums widmen:

    1. Das die Band unbekannte waren verlieh Ihrer Musik etwas mystisches, fast schon erhabenes. Zumal textlich auf Gedichte u.a. von Rilke zurückgegriffen wurde.

    2. Mit der Abkehr von dieser Idee, von der deutschen Sprache und auch etwas von dem Genre Deutschrock, Neue deutsche Härte, hat mich die Platte am meisten enttäuscht.
    Phasenweise ist das gesungene englisch deutlich als das, eines deutschen zu erhören.

    3. Damit ist für mich das Projekt Extramensch erledigt. Wer sich die Mühe macht und auch mal das Booklet der ersten CD sich durchliest, wer oder was der Extramensch ist wird nun feststellen, dass dies dem zweiten Album völlig abhanden gekommen ist.

    Ich habe nichts dagegen, wenn Bands Ihren Stil ändern.
    Jedoch wenn sie Ihre Grundidee verändern, sollte in meinen Augen auch der Name begraben werden.

    Das Album mit einem andren Bandnamen versehen würde mir mehr gefallen (abgesehen vom fehlenden Deutsch bei den Texten) als es unter dem jetzigen Namen geführt wurde.

    Für mich war die lange Zeit des Wartens leider eine große Enttäuschung. Das Album schafft es nicht in meinen Player.

    • Hallo Marcus,

      vielen Dank für Deinen Kommentar. Wie bei allem, zählt auch hier „Geschmack/Gefallen liegt immer im Auge des Betrachters/Hörers“.

      Erlaube mir bitte auch ein paar Anmerkungen:

      Ist es denn so schlimm, wenn man dem Sänger anhört, dass er kein „Native-Speaker“ ist? Hier gibt es im Musikbusiness auch etliche Beispiele, wo das nicht angeprangert wird (z.B. Sabaton).

      Warum sollte eine Band denn ihren Namen ändern, wenn sich ihr Stil ändert? Das kann ich leider gar nicht nachvollziehen. Musik lebt auch von Veränderungen und es gibt auch hier zig Beispiele in der Szene, wo Bands ihren Stil geändert haben. Haben Sie aber immer gleich den Namen geändert – NEIN! Denn schließlich erinnert man sich gern an Namen und wenn dann dieser geändert wird, kommt komplett Verwirrung bei den Fans auf.

      Du schreibst, dass Dir das Album besser unter einem anderem Namen gefallen würde? Dann bist Du aber sehr oberflächlich und machst Deine Entscheidung nur von Äußerlichkeiten abhängig, was ich persönlich sehr schade finde. Denn unsere Gesellschaft wird auch immer oberflächlicher und hebt nur noch auf „Marken“ ab und das stimmt mich schon sehr nachdenklich.

      Deine Meinung zum Album ist ja auch Deine ganz persönliche Empfindung. Das heißt aber nicht im Umkehrschluss, dass es den Fans auch so gehen muss.

      Gruss Dirk
      Chefredakteur Hellfire

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