„Thicker Than Blood-Tour 2023“, 11.12.2023
Letztes Jahr hatte ich bereits die Ehre, eine Rezension über das neu erschienene Album „Six“ der Bostoner Band „Extreme“ schreiben zu dürfen. Wer die gelesen hat weiß wohl, dass ich 1991 das erste Mal eine Show des Quartetts gesehen habe (auf einem Mini-Festival an einem Mini-See in einer Mini-Stadt in Niedersachsen), mit 16, und ich war.. wie drücke ich es so aus: geflasht.
Ich war damals sofort begeistert von dieser Band – von den Songs, vom musikalischen Können (soweit ich das damals beurteilen konnte) und vom Charisma.
Was war also naheliegender, als den lieben Chef Jörg um eine Akkredierung für das Kölner Konzert zu bitten. Eigentlich hatte ich mir NULL Chancen ausgerechnet, aber es hat geklappt, und so stehe ich da nun, in der Live Music Hall, in bzw neben der ersten Reihe, zwischen lauter anderen Fotografen und fiebere dem entgegen, was da wohl kommen mag.
Die Vorband habe ich leider nur kurz mitbekommen und kann mir daher kein wirkliches Urteil erlauben, habe aber von einigen gehört, dass diese wohl ein solides Set dargeboten hat.
Und nach der Ansage der Security, „Fotos erst, wenn die Band auf der Bühne ist“ halten wir uns alle bereit.
Sobald „die Band auf der Bühne ist“ geht es dann auch los – die ersten drei Songs dürfen Bilder gemacht werden und ich kann mich gar nicht entscheiden. Bilder machen, einfach nur mit offenem Mund dastehen und staunen oder mich über die ganzen glänzenden Augen um mich herum freuen, die zeigen, dass das Bostoner Quartett einfach nahtlos an alte Erfolge anknüpfen kann und innerhalb von Sekunden die Halle in seinen Bann gezogen hat.
Zur Band an sich muss ich wahrscheinlich gar nichts schreiben, und dass Nuno Bettencourt als einer der besten Saitenvirtuosen der Welt gilt haben schon viele vor mir erwähnt.
Dies stellte er unter anderem bei seiner Version des „Hummelflugs“ von Rimski-Korsakow unter Beweis.
Im Großen und Ganzen konnte die ausverkaufte Live Music Hall ca. zwei Stunden lang ein abwechslungsreiches Konzert voller Energie und Virtuosität genießen. Für mich gab es die perfekte Mischung aus alten Songs, bewährten Klassikern und neuen Liedern sowie Coverversionen. Wer auch immer die Setlist zusammengestellt hat – wie gut kann man seinen Job erledigen bitte??
Die gefühlte Mischung aus „romantischem Date bei Kerzenschein“ und „die Saiten knallen einem um die Ohren“ hat definitiv nicht nur mich geflasht; selten habe ich auf einem Konzert so viel allgemeine Freude und Spaß erkennen können. Und selten habe ich auch auf der Bühne so viel Virtuosität, Können, Spielfreude und „Miteinander“ erleben können wie hier. Da waren absolute Profis am Werk, das war nicht zu übersehen/-hören.
Ich habe den Abend in einer WhatsApp-Nachricht an meinen Mann zusammengefasst: „Ich bin ein bisschen verliebt.“
Und das war ich auch. Die Show war für mich DAS Konzerthighlight 2023 (und ich war auch bei GN’R, auf die ich normalerweise NIX kommen lasse!!).
Interview und Fotos: Sabrina Nixdorf
Setlist:
Sacrifice – Hail to the King
(John Berry song)
It (’s a Monster)
(Shortened)
Decadence Dance
#REBEL
Rest in Peace
Hip Today
Teacher’s Pet / Flesh ’n‘ Blood / Wind Me Up / Kid Ego
Play With Me
(With Queen’s ‚We Will Rock You‘ intro)
Other side of the rainbow
Hole Hearted
Cupid’s Dead
(With Sam Cooke’s ‚Cupid‘ intro)
Am I Ever Gonna Change
Thicker than blood
Midnight Express
Hurricane
More Than Words
Banshee
(With Queen’s ‚Fat Bottomed Girls‘ intro)
Take Us Alive / That’s All Right
Flight of the Wounded Bumblebee
Get the Funk Out
Encore:
SMALL TOWN BEAUTIFUL / Song for Love
RISE
HERE’S TO THE LOSERS
Mehr Infos: