Eyes Wide Open – The Upside Down

© Eyes Wide Open

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Eyes Wide Open
Album: The Upside Down
Genre: Modern Metal/Modern Melodic Metal/Melodic Metalcore
Plattenfirma: unsigned
Veröffentlichung: 17. Mai 2019

Besetzungswechsel sind für jede Band schwierig. Von diesen haben die Schweden von Eyes Wide Open seit ihrer Gründung 2011 schon einige durchgemacht. Besetzungswechsel am Mikro sind für die meisten Bands dabei der Todesstoß. Wahrscheinlich haben die anderen Mitglieder ähnliche Statistiken und Gedankengänge gewälzt, als nach dem Ausstieg des eigentlichen Sängers ihr Gitarrist Erik auf die Idee kam, er könne den Job am Mikro übernehmen. Ich kann mir aus eigener Erfahrung die innere Anspannung und die zusammengekniffenen Augen vorstellen – und die Überraschung, als sie hörten, welche Töne dieser Mann mit seiner Stimme produzieren kann… Immer diese Vorurteile 😉

In den acht Jahren ihrer Geschichte bringen es Eyes Wide Open inzwischen auf eine EP und drei Alben. Das aktuellste erschien im Mai dieses Jahres und beweist nicht nur gesanglich, dass diese Band verdammt viel drauf hat. Die oben genannte weitgefasste Genre-Zuordnung zeigt schon, dass die Jungs das zusammenpacken, was für sie funktioniert und nicht das, was auf dem Papier zusammengehören sollte. Catchy Melodien, harte Drums, drückender Rhythmus und variable Vocals ergeben eine Mischung, die man sich gerne und dauerhaft anhört. 

Begrüßt wird man auf der aktuellen Scheibe von dem melodiegetriebenen „The Disheartened Song“, welches den catchy Riffs eine stabile Rhythmusfraktion entgegensetzt. Eine kraftvolle, eingängige Nummer, die sich insbesondere mit dem wuchtigen Chorus ins Ohr schraubt und mit ihrer Power direkt zu Beginn eine belebende Infusion setzt. „Til The Day We Day“ spielt dann eher die Fusionskarte aus Modern Metal und Power Metalcore inklusive Ohrwurm-Riff und knüppelt durchgehend gut voran. Gesanglich balanciert Frontmann Erik hier zwischen roughen Cleans und gemäßigten Shouts während „Die Another Day“ viele Clean Passagen mit einer ruhigeren, aber trotzdem druckvollen instrumentalen Ausgestaltung kombiniert und mit leichten Symphonic-Andeutungen im Hintergrund Betonungen setzt. 

„Uncharted“ stellt sich als Hochtempo-Nummer vor, die durchgehend Vollgas gibt und es trotzdem schafft, hymnische Elemente zu integrieren. Pit-Action im Wechsel mit Gitarren-Soli und Mitbrüll-Refrain. Auch für Live-Shows haben die Jungs also einiges im Gepäck. Der Titeltrack ist eine moderne Melodic Metal Nummer, die sich im mittleren Tempo druckvoll voran grooved, mit Dynamikwechseln abwechslungsreich zu agieren weiß und zum Ende hin nochmal kräftig aufs Gas- und Drum-Pedal tritt. Auch „Edge of Tomorrow“ weiß sofort mit einem prägnanten Melodie-Motiv den roten musikalischen Faden des Songs zu spinnen, um den sich Synthie-Elemente, eine voranpreschende Rhythmus-Setzung und eingängige Melodie-Ausschmückung arrangieren und auf dem Frontmann Erik mit Shouts durchgehende Härte-Elemente setzt.  

Eyes Wide Open mischen in ihrem Sound das Talent für Melodien im Stile von Bands wie CyHra mit der Härte alter In Flames und der Energie von Formationen wie Polar. Facettenreicher Metal, der mitreißt und dauerhaft Spaß macht. Das Ganze kombinieren sie inhaltlich mit einer stringenten Erzählung von inneren und äußeren Zwiespalten und Erfahrungen. Diese Band hat definitiv den Weg gefunden, der ihnen liegt und den sie hoffentlich auch weiterverfolgen werden. Jeder der nicht absoluter Old School Metal Purist ist, dürfte an dieser Band Gefallen finden, denn ihr breitgefächerter aber stimmiger Sound bietet viele Anknüpfungspunkte und dürfte Fans von Melodien und harten Sounds gleichermaßen begeistern. 

Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
01.The Disheartened Song
02.Black Clover
03.Solitude
04.Til The Day We Die
05.Die Another Day
06.Enigma
07.Uncharted
08.The Upside Down
09.Final Resistance
10.Silence is Gold
11.Edge of Tomorrow
12.Fire is the Solution

Line-up:
Erik Engstrand – Vocals
Kristofer Strandberg – Guitar
Jesper Lindgren – Bass
Karl Adamsson – Drums

Weitere Infos:
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Website von Eyes Wide Open

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