Faanefjell – Dovrefall

© Faanefjell

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Faanefjell
Album: Dovrefall
Genre: Melodic Black / Folk Metal
Plattenfirma: Mighty Music
Veröffentlichung: 09.11.2018

 

Wer glaubt an Trolle? Der führe sich mal die Musik von FAANEFJELL zu Gemüte. Die Norweger, die seit 2009 ihr Unwesen treiben, erschaffen musikalische Geschichten und Märchen die tief in der skandinavischen Folklore verwurzelt sind. Dabei war das 2010er Debüt „Trollmarsj“ noch deutlich stärker von Folk geprägt als es nun beim zweiten Album DOVREFALL der Fall ist.

Ihre selbst genannten Einflüsse von Bands wie ‚Windir‘, ‚Finntroll‘ oder ‚Ulver‘ sind hörbar. Besonders ‚Windir‘ scheinen immer noch großen Einfluss auf die Band zu haben. Gerade beim ersten Song STYGGEDOMMEN kommt dies zum Tragen. Neben genannter Band mischen sich auch eisige ‚Immortal‘ Klänge dazu. Ein folklastiger, melodischer Black Metal Song, der durch den Einsatz von Keyboardsounds mehr an Dichte und Tiefe gewinnt. Das genretypische Gekrächze und Gekeife verleiht all dem zusätzlichen Charme.

Mit dem zweiten Song HAT wird die deutliche Weiterentwicklung gegenüber dem Debüt ersichtlich. Starke Death Metal Einflüsse, härtere Riffs und kaum noch Folk prägen den Song. Mittendrin ist dennoch Zeit für melodische Takte, das rabiate Ende gefällt dann besonders. Mit FROSTBITT kommen wir an dritter Stelle zu DEM Anspieltipp der Platte. Ein episches, melodisches Werk, das einen in seinen Bann zieht. Dämonischer Gesang, der sich mit dunklen, eisigen Melodien zu einem absoluten Highlight der Platte verbindet. Well done!

SVINESLAKTERVISA lässt mich erst mal staunen. Ein derber Schweden Death Metal-Beginn mit Grindcore Schlagseite und den tiefsten, derbsten Growls auf der Platte. Und nach 40 Sekunden hat man das Gefühl, dass hier ein neuer Song beginnt. Dann rudert man wieder in bekannte Gefilde zurück, kann die Death Metal Mütze aber nie wirklich abziehen. Immer wieder rumpelt es gewaltig im Stile von ‚Morbid Angel‘. Interessante Nummer.

VINDSTILLE ist der zweite Anspieltipp und Mittelpunkt des Albums. Sehr melodisch und wieder so mitreißend, was gerade durch die feinen Soli und flirrende Gitarren erzeugt wird. Hier wird es einem ganz schön kalt ums Herz. MURUA VÉL lässt danach mehr Einflüsse von Pagan und Death Metal sprechen. Von den letzten drei Songs fällt nur noch FJELLFEST besonders auf. Wie bei beiden Anspieltipps stimmt hier die Mischung aus Epik, Härte und dunklen Emotionen. TROENS SKARPE KLØR erinnert zu Beginn etwas an ‚Marduk‘, kann am Ende das Niveau der Songs zuvor nicht halten.

Im Vergleich zum Debüt fahren FAANEFJELL musikalisch schon einen deutlich anderen Weg. Weg von zuviel Folklore und überladenen Keyboards, hin zu besserem Songwriting und stärkeren Melodien und geschaffenen Atmosphären. Was geblieben ist sind die Geschichten rund um Trolle und deren Kämpfe gegen die Menschheit. Wer also auf mystische und nordische Geschichten steht, dies in Verbindung mit symphonischen / epischen Elementen und Black Metal, soll unbedingt mal reinhören.

von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten

 

Tracks:

1 – Styggedommen Vaakner
2 – Hat
3 – Frostbitt
4 – Svineslaktervisa
5 – Vindstille
6 – Murua Vél
7 – Heks og Djevel
8 – Fjellfest
9 – Troens Skarpe Klør

 

Line-Up:

Graug – Guitars
Draagyn – Guitars
Beist – Bass
Darg – Vocals
Berserker – Drums

 

Weiter Infos:

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Bandcamp
Mighty Music

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