Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Farmer Boys
Album: You and me (Single)
Plattenfirma: Eat The Beat Music
Veröffentlichung: 21.04.2017
Farmer Boys are back!… Wer???
Zugegeben, die Frage ist durchaus berechtigt, haben die Stuttgarter doch seit ihrem letzten Album „The other side“ aus dem Jahr 2004 nur äußerst sporadisch ein Lebenszeichen in Form von vereinzelten Konzertauftritten von sich gegeben.
Gegründet 1994, landeten die Jungs dank kräftiger Eigenwerbung schon bald einen Plattendeal und veröffentlichten 1996 ihr Debüt „Countrified“, dem schon ein Jahr später „Till the cows come home“ folgte. Mit dem dritten Longplayer „The world is ours“ schafften sie es dann sogar bis auf Platz 27 der deutschen Albumcharts. Anschließend waren Farmer Boys auf diversen Festivals international unterwegs und können sich Auftritte mit Größen wie Rammstein, Deftones und Metallica auf die Fahnen schreiben. Und dann kam die große Stille.
Alex Scholpp stand in der Folge noch am ehesten im Rampenlicht, da er Live-Gitarrist bei Tarja Turunen wurde. Die anderen zogen sich entweder ganz von der Bühne zurück oder engagierten sich bei anderen Bands.
Soviel zur Geschichte, aber was ist mit dem Sound der Band?
Angesichts der wiederkehrenden Bauernhof-Thematik hatte ich schon fast Country-Rock á la The BossHoss erwartet. Aber die Realität könnte nicht weiter entfernt sein.
Die ersten beiden Alben erzählen vom Leben auf der Farm, oft aus Sicht der Tiere, und sind auch in der Schilderung der dunklen Seiten teilweise sehr explizit. Die Texte sind durchaus auch als Allegorie zu sehen. Entsprechend düster-trashig und teilweise in Richtung Nu Metal gehend ist der Stil der Alben.
Mit dem dritten Album fand die Band dann zu einem neuen Klang, der sich zwischen Rock, Pop, Metal und Crossover bewegt und dem Keyboard eine größere Rolle zuordnet. Und diesen Stil haben Farmer Boys im Jahr 2017 noch einmal neu interpretiert.
Die aktuelle Single „You and me“ umfasst (leider) nur drei Tracks und ist seit dem 21. April 2017 auf dem Markt.
„Emperor“ ist eigentlich „nur“ ein dreiminütiges Intro, dass mit dem Ticken einer Uhr beginnt, welches von den Instrumenten aufgenommen wird. Gänsehaut kommt spätestens mit dem Einsetzen des Cellos auf, gespielt von Ex-Apocalyptica-Mitglied Max Lilja. Die E-Gitarre beschwört dann endgültig vorm inneren Auge Bilder einer dramatischen Entscheidungsschlacht herauf. Sei es nun der High Noon im Western oder Schlachtenszenen bei mittelalterlichen oder neuzeitlichen Gefechten.
War man gerade noch ganz gebannt vom tragenden Klang des ersten Tracks, rüttelt einen „You and me“ schon mit dem ersten Ton aus der Trance. Der Song startet mit starken Gitarren-Riffs, die direkt vom Schlagzeug unterstützt werden und reißt den Hörer von Anfang an mit. Lediglich von Frontmann Matthias Sayer hätte ich mir noch ein bisschen mehr Kraft in der Stimme gewünscht, um die Power des Liedes noch mehr zu betonen.
Das er dies ohne Probleme leisten kann, zeigt er im dritten und letzten Stück „Revolt“. Hier klingt seine Stimme härter und rauer, passend zum bassbetonteren, aber trotzdem melodischen, Gesamtklang des Songs.
Die Single macht definitiv Appetit auf das für Jahresende angekündigte neue Studioalbum der Stuttgarter. Ich bin gespannt.
Trackliste:
- Emperor
- You and me
- Revolt
Line-Up:
Matthias Sayer- Vocals
Alex Scholpp- Guitars
Ralf Botzenhart- Bass
Richard Due- Keyboards
Timm Schreiner- Drums
Mehr Infos:
http://farmerboysmusic.com/
https://www.facebook.com/farmerboys.music/