Fear Of Domination – Metanoia

© Fear Of Domination

Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Fear Of Domination
Album: Metanoia
Genre: Alternative Shock-Industrial Metal
Plattenfirma: Domination Music/Ranka Kustannus
Veröffentlichung: 04. Mai 2018

Um das Ganze mal ketzerisch zu eröffnen: „Amaranthe für Erwachsene“, so mein erster Gedanke beim Hören von „Metanoia“, dem neuen und fünften Studioalbum von Fear Of Domination aus Finnland. Beiden Bands gemein ist die Mischung von traditionellen Metal-Elementen wie eingängigen Riffs mit elektronischen Parts, mitreissenden Melodien und Gesang im Spektrum zwischen clean und guttural. 

Während Amaranthe dabei allerdings alle Extreme außen vor lassen und radiotauglich mit Abperl-Effekt sind, loten Fear Of Domination gerade mit Vorliebe alle klanglichen Extreme aus, sei es instrumental oder gesanglich und nennen ihren Stil durchaus zu Recht Alternative Shock-Industrial Metal. Gegenüber dem Vorgängeralbum „Atlas“ können Fear Of Domination mit dem Einstieg von Sängerin Sara Strömmer auf ihrem neuen Werk genau die Akzente setzen, die mir so im Rückblick etwas gefehlt haben bisher. 

Dass die neue Dame nicht als dekorative Träller-Else fungiert, beweist sie direkt beim Opener „Dance With The Devil“. Die schrille Eröffnung geht in wuchtige Gitarrenriffs über und das Wechselspiel aus männlichen und weiblichen Vocals gipfelt im Refrain zu einem Shout-Battle, der den druckvollen Gesamtsound noch verstärkt. Aggressiv und melodiegeladen gibt der Track einen Vorgeschmack auf das, was sich die Finnen diesmal ausgedacht haben. Und Catchiness gehört zum Soundbaukasten definitiv dazu.

„Sick And Beautiful“ kommt nach einer Metal-Eröffnung tanztauglich im Euro-Dance-Stil daher, bricht aber durch massiven Drum-Einsatz und teils derbe Vocals die Zuckerkruste ausreichend auf, um auch den kurzen Lalala-Einschub erträglich zu machen und den Bock-Faktor nicht zu beeinträchtigen. Das nachfolgende „Shame“ ist stilistisch das komplette Gegenteil, mit einem langsamen Aufbau, dramatischen Gitarren-Riffs und Symphonic Metal/Gothic orientiert, aber im Chorus auch an Evanescence erinnert. Als Bonus bekommt man hier zudem einen eher seltenen Eindruck, wie Saku Solin mit Klargesang klingt. Ungewohnt, aber interessant.

Genauer kann sich dies bei der Abschlussballade „Ruin“ zu Gemüte führen. Ein an sich schönes Stück, aber nichts was es nicht schon in Vielzahl gäbe, von daher für mich eher entbehrlich. Dafür hätte ich mir lieber ein weiteres Stück im Stil von „The Last Call“ mit seinen leicht progressiven Melodieläufen gewünscht. Aber man kann ja nicht alles haben. 

Insgesamt ist „Metanoia“ eine Hörempfehlung für alle, die der Fusion aus Metal und Elektro offen gegenüberstehen. Fear Of Domination haben ihr klangliches Grundschema facettenreich ausgestaltet, so dass keine Langeweile aufkommt. Und das ist zumindest für mich immer ein wichtiges Argument. Man muss ja nicht alles immer zu Tode denken. 

Trackliste:
01.Dance With The Devil
02.Obsession
03.Face Of Pain
04.Sick And Beautiful
05.Shame
06.Lie
07.We Dominate
08.The Last Call
09.Mindshifter
10.Ruin

Line-up:
Saku Solin – Vocals
Lauri Ojanen – Bass
Jan-Erik Kari – Guitars
Johannes Niemi – Lead guitars
Vesa Ahlroth – Drums
Lasse Raelahti – Keyboards
Sara Strömmer – Vocals
Miikki Kunttu – Percussions, stage monkey

Weitere Infos:
Fear Of Domination bei Facebook
Website von Fear Of Domination

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