Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Fellowship
Album: The Saberlight Chronicles
Genre: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 15.07.2022
FELLOWSHIP ist eine vierköpfige Formation aus Harwich, England, die es sich laut Promo zur Aufgabe gemacht hat, melodischen Power Metal in neue Höhen zu bringen. Nach Gründung der Band 2019 folgte ein Jahr später eine erste, bandbetitelte 3-Track EP sowie zwei separate Singles. Mit Ausnahme des Elton John Covers „Can You Fell The Love Tonight“ finden sich die übrigen Songs auf dem nunmehr vorliegenden Debüt „The Saberlight Chronicles“ wieder.
Auf musikalischer Ebene führt die Spur eindeutig in Richtung Bands wie Serenity, Dragony und Rhapsody, was möglicherweise nicht bei jedem Anhänger des melodischen Power Metal für uneingeschränkte Freude sorgen dürfte, denn die genannten Referenzen sind bekannt dafür, gerne mal in Richtung Zuckerschock abzudriften. Der Beginn des Openers „Until The Fires Die“ scheint dies direkt bestätigen zu wollen, startet die Nummer doch mit einer Art Kirmes-Geklimper, ehe die Gitarren das Kommando übernehmen und der Song ungebremst Fahrt aufnimmt.
Doch eines muss man den Briten lassen, sie verfügen über ein außergewöhnliches Gespür für eingängige Melodien, die zwar – wie „befürchtet“ – hier und da hart an der Kitsch-Grenze vorbeischrammen, aber dennoch schon beim ersten Durchlauf den Lauschern schmeicheln und dort auch nicht mehr wegwollen. Ich würde sogar behaupten, dass Tracks wie „Oak And Ash“, „Hearts Upon The Hill“ oder „Glint“ mit zum Besten gehören, was – auf das Genre bezogen – in diesem Jahr veröffentlicht wurde.
Der Nachteil dabei ist die Tatsache, dass durch den immerzu sehr melodischen Charakter im zumeist ähnlich angesiedelten Hochgeschwindigkeitstempo nach einer Weile ein leichter Übersättigungseffekt einsetzen kann. Einzige Ausnahmen sind das gemäßigte und bereits erwähnte „Hearts Upon The Hill“, die Ballade „Silhouette“ sowie das durchaus abwechslungsreiche, neuneinhalb minütige, epische Finale „Avalon“, bei der die Band sämtliche Register ihres Könnens in einem einzigen Song vereint.
Dieses kleine ABER ändert aber nichts daran, dass FELLOWSHIP hier ein bemerkenswertes Debüt hingelegt haben, dass man Anhängern dieser Art von Musik wärmstens ans Herz legen kann. Ob dies dann auch den melodischen Power Metal in neue Höhen bringt, wird die Zukunft zeigen.
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
- Until The Fires Die
- Atlas
- Glory Days
- Oak And Ash
- Hearts Upon The Hill
- Scars And Shrapnel Wounds
- The Hours Of Wintertime
- Glint
- The Saint Beyond The River
- Silhouette
- Still Enough
- Avalon
Line Up:
Matthew Corry: Gesang
Brad Wosko: Gitarre
Sam Browne: Gitarre
Callum Tuffen: Drums
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