Fellwarden – Wreathed In Mourncloud

© Fellwarden

 

Geschrieben von Yannic Aust
Band: Fellwarden
Album: Wreathed In Mourncloud
Genre: Black Metal
Plattenfirma: Eisenwald Records
Veröffentlichung: 26.06.2020

 

Bereits im Jahr 2014 erblickte Fellwarden das Licht der Welt. Empor gestiegen ist dieses Duo aus der Atmospheric Black Metal Formation Fen. So machten es sich Pete Aplin (alias „Havenless“) und Frank Allain (alias „The Watcher“) zur Aufgabe, die sagenumwobene Natur des nord-westlichen Englands zu huldigen.

Wie ein verwunschenes Fabelwesen, welches sich den Weg aus seiner finsteren Höhle erkämpft um die Schönheit der Welt zu erblicken, präsentiert sich das neue Album der epischen Schwarzwurzeln „Wreathed In Mourncloud“. Der erste Lichtblick ist das Artwork, welches aus der Feder des legendären Kris Verwimp stammt, der sein Geschick bereits bei Künstlern wie Uada, Thyrfing, Marduk, Melechesh oder Moonsorrow unter Beweis stellen konnte. Das Albumcover ziert eine karge, nächtliche Berglandschaft, in einem Mantel aus Nebel gehüllt. Lediglich die entzündeten Leuchtfeuer sind ein Anzeichen für Leben in diesen Gefilden. Die erste Erwartung ist eine düstere, ungezähmte Atmosphäre.

Der Opener „Pathmaker“ jedoch beginnt mit einem sanften Intro, begleitet mit Akustikgitarren und klarem gefühlvollen Gesang. Diese Symbiose baut eine epische Stimmung auf und symbolisiert die Ruhe vor einem Sturm. Und gegen Ende des Songs fegt dieser Sturm erbarmungslos durch das Trommelfell, welcher von krächzenden Vocals untermalt wird. Eine sehr gelungene Einstimmung auf eine kurze Reise durch Englands Mythenwelten.

„Scafell’s Blight“ wird dominiert durch wirbelnden Blastbeats. Kraftvolle, schwarzangehauchte Vocals gesellen sich dem Kesselspiel von „Havenless“ hinzu, die mich stark überzeugen. Ab der Mitte des Songs jedoch überrascht eine kurze Flüster-Einlage durch „The Watcher“, welche bei mir durch Mark und Bein ging. Ein kleines, verspieltes Stilelement, was den Track für mich besonders hervorhebt.

Wenig facettenreich  und leider etwas fad erscheint mir die darauf folgende Instrumental-Nummer „A Premonition“. Durch seine gewisse Monotonie und uneinprägsamer Melodie, bricht dieser Track das Gesamtbild der Scheibe. Doch wir tapferen Abenteurer lassen uns durch diese ungeplante Rast nicht entmutigen und stapfen weiter durch die Wildnis!

Denn was auf uns wartet sind drei weitere Stücke mit je einer Länge von über 10 Minuten.

Der Titeltrack zeigt sich in einem vielschichtigem Gewand. So begegnen uns mehrere Tempiwechsel,  die von einer Mixtur aus Chorgesang und schroffen Gekrächze begleitet werden. Nach einer gewissen Zeit beschleicht mich jedoch das Gefühl, genug von dem Track zu haben, was sich leicht auf meine Auffassungsgabe auswirkt. Aber Alles in Allem ein solides Stück.

Durchaus interessanter startet der vorletzte offizielle Track der Engländer, „An Elder Reckoning“. Ein langsamer, epochaler Riff, der sich in eine rasante Blastbeat-Nummer ausdehnt. In der Mitte des Tracks tauchen wir in eine verträumte Klangwelt ein, die auf das Ende des Stücks einleitet. Gedanklich befinde ich mich auf dem Weg zur Spitze eines Berges, um das Leuchtfeuer zu entzünden, welches der letzte Hoffnungsschimmer für mich und meine Lieben ist. Auch hier, Gänsehaut!

Die Reise geht zu Ende mit „Upon Stone“. Überrascht werde ich durch Pianoklänge, die wie hereinbrechende Lichtstrahlen ihren Weg durch das Wolkenbett suchen. Es scheint, als sei der Sturm vorbei gezogen und das Licht der Sonne offenbart die Überreste. Die letzten Minuten des Tracks sind ein Aufschrei aus dem Morast der Zerstörung. Ein Schrei nach Sehnsucht. Mich lässt dieser Song zufrieden zurückblicken auf unser kleines Abenteuer und stellt für mich einen gelungen Abschluss dar.

Als Bonustrack entdecken wir zudem eine Akustikversion von „Pathmaker“. Diese regt lediglich noch einmal zum Träumen an, während man genüsslich an einem torfigen Single Malt schlabbert.

Letztendlich kann ich Freunden von Saor oder Winterfylleth den neuen Longplayer von Fellwarden nur ans Herz legen. Wenn man über die ein oder andere Schwachstelle hinwegsehen kann, hat man durchaus Spaß an dieser Scheibe und lässt sich wahrlich in jeder Black Metal Sammlung sehen
Ich vergebe daher 8,5 von 10 Hellfire- Punkten!

 

Tracklist:

01 Pathmaker  (7:54)
02 Scafell’s Blight  (7:44)
03 A Premonition  (3:55)
04 Wreathed in Mourncloud  (10:35)
05 An Elder Reckoning  (11:42)
06 Upon Stone  (12:38)
07 Pathfinder (CD bonustrack)  (4:40)

 

Line Up:

The  Watcher – All vocals, guitars, bass and keys
Havenless – Drums

 

Weitere Infos:

https://www.facebook.com/fellwarden
https://fellwarden.bandcamp.com/album/wreathed-in-mourncloud
https://www.eisenton.de
https://www.facebook.com/Eisenwaldofficial

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