Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Fierce Heart
Album: War Of The World
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Dark Star Records
Veröffentlichung: 25.09.2020
An die aus Chicago stammenden Melodic Hard Rocker FIERCE HEART werden sich vermutlich nur noch die wenigsten erinnern, schließlich wurde deren einziges Album Mitte der achtziger Jahre veröffentlicht. Das es seinerzeit überhaupt zu Bandgründung kam, war auf Jim Delehant von Mirage Records sowie John Doumanian zurückzuführen. Letztgenannter hörte eine Aufnahme von Sänger Larry Elkins in Nashville sowie ein Tape von Gitarrist Rex Carroll und beschloss, beide Musiker zusammenzubringen und unter dem Banner von Mirage Records ein Album zu veröffentlichen. Zu Promotion Zwecken absolvierten FIERCE HEART zwar ein paar Shows und nahmen weitere Demos auf, lösten sich aber schon bald aufgrund persönlicher Differenzen wieder auf. Das Album selbst war lange Zeit offiziell überhaupt nicht erhältlich, bis es vor vier Jahren in remasterter Form neu aufgelegt wurde. Dem folgte ein umjubelter Auftritt beim Melodic Rock Festival vor zahlreichen begeisterten Fans, die wenig überraschend eine permanente Reunion sowie ein neues Album forderten. Et ita fiebat!
Nach einem begeisternden Intro („Into The Sun“), bei dem Gitarrist Rex Caroll direkt mal klarmacht wo Barthel den Most herholt, geht’s mit der Vorab Single „Built For Speed“ energiegeladen los, ein flotter Hard Rock Song mit Ohrwurm Chorus, bei dem nicht nur Herr Caroll abermals ein Erste-Sahne-Solo aus dem Handgelenk schüttelt, sondern auch Frontmann Robert Reynolds eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass er seinem Vorgänger Larry Elkins in nichts nachsteht. Mit „Out For Blood“ folgt eine Neuaufnahme eines Songs vom 1985 erschienen Debüt, interessanterweise ebenfalls an dritter Stelle des Albums. Markante Unterschiede sind nicht zu vernehmen, der im mittleren Tempo Segment angesiedelte Track kommt direkt auf den Punkt und hätte in der Form auch wunderbar auf eine der ersten beiden Gotthard Scheiben gepasst.
„Just Got Lucky“ geht als kleiner Bruder des Vorgänger-Tracks durch, während „Lost Inside Your Love“ die obligatorische Schmuse Nummer ohne zu viel Schmalz darstellt. „Power To Rock“ macht seinem Namen alle Ehre und ist vom ersten Ton an prädestiniert für hoffentlich bald wieder stattfindende Live-Auftritte. „Rest My Bones“ überrascht mit Südstaaten Flair und einem Mörder-Groove, die Gute-Laune Nummer „Long Time“ zaubert ein Dauer-Grinsen auf die Kauleisten und der geniale Titeltrack erinnert mich in den Strophen sogar ein klein wenig an den Klassiker „Highway To Hell“.
Es gibt ja Reunions bzw. Wiederbelebungen von Gruppen, die ehrlicherweise kein Mensch wirklich braucht. FIERCE HEART gehören definitiv nicht in diese Kategorie, weiß „War Of The World“ doch vom ersten bis zum letzten Ton zu überzeugen. Vielmehr stellt sich die Frage, warum es beinahe dreieinhalb Dekaden gedauert hat, die Band wieder an den Start zu bringen. Freunde von melodischem Hard Rock der Marke Buckcherry oder alten Gotthard sollten sich die Scheibe nicht entgehen lassen.
Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- Into The Sun
- Built For Speed
- Out For Blood
- Just Got Lucky
- Lost Inside Your Love
- Power To Rock
- Bad Child
- Rest My Bones
- Long Time
- War For The World
- Road To Nowhere
Line Up:
Robert Reynolds: Gesang
Rex Carroll: Gitarre
Antonio Acevedo: Bass
Nick Forchione: Drums
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Video zu „Built For Speed“