Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Final Strike
Album: Finding Pieces
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Reaper Entertainment
Veröffentlichung: 24.11.2023
Nachdem Sänger Christian Eriksson (früher unter dem Namen „Chrileon“ bei Twilight Force aktiv) die Formation NorthTale verlassen hatte, stand er vor der Entscheidung, ob er weiterhin Musik machen wollte oder doch lieber etwas ganz Anderes auszuprobieren. Glücklicherweise entschied er sich mit einigen Mitstreitern (teils frühere Bandkollegen) eine Band zu gründen, dessen Album genauso klingen sollte, wie ihre siebzehnjährigen Ichs die Scheibe gerne gekauft hätten.
Wenn man sich „Finding Peaces“ anhört, müssen die Jungs früher wohl auf Metal der Marke HammerFall, Rhapsody und Stratovarius gestanden haben, jedenfalls bewegt sich das Debüt der Schweden stilistisch in deren Dunstkreis. Der Eröffnungstrack liefert einen rasanten, mitreißenden Einstieg mit dezenter Keyboard Untermalung an einigen Stellen, in Sachen Songstruktur und breit angelegtem Chorus könnten die besagten italienischen Power Metaller Pate gestanden haben. Die Nummer geht genauso leicht ins Ohr wie der nachfolgende Titeltrack, der wahlweise begeistern wird oder aufgrund einer gewissen cheesiness für leicht verzerrte Minen sorgen dürfte.
Beim Midtempo-Banger „Fly“ kommen mir unweigerlich HammerFall in den Sinn, womit schon alles über dessen Eingängigkeit gesagt wäre. „Freedom“ legt wieder an Tempo zu, die Hookline ist abermals vom Feinsten und orientiert sich an Großtaten wie Avantasia und – passenderweise – Freedom Call. Mit dem relativ zurückhaltenden „Heaven’s Falling Down“ hält eine leicht düstere Note Einzug in den Sound der Skandinavier, der Refrain mit seinen mehrstimmigen Backing Vocals ist abermals ganz großes Kino und gesanglich erinnert der gute Christian Eriksson hier an Tobias Sammet.
„Oblivion“ bringt nicht nur wieder ein Stück weit Rasanz zurück, sondern auch eine gewisse Theatralik, „Restless Mind“ hingegen kann trotz einer nicht zu leugnenden Gefälligkeit nicht ganz an die Qualitäten der vorherigen Songs heranreichen. Da ist „Spark From The Dark“ schon von einem ganz anderen Kaliber, hier liefern die Schweden eine ohrwurmartige, relativ leichte Metal Hymne ab, die trotz ihrer vergleichsweise bescheidenen Spieldauer (knapp über vier Minuten) einen Schuss Epic miteinbringt. Der finale Doppelpack aus „To The North“ und „Turn Of The Tide“ erinnert mit seinen fluffigen Melodielinien abermals an Freedom Call und sorgt für einen ebenso melodiösen wie gelungenen Album-Abschluss.
FINAL STRIKE erfinden das berühmte Rad mit Sicherheit nicht neu, sorgen aber unbestritten mit ihrem frischen Debüt für eine Bereicherung der Melodic-Metal Szene.
Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Archers
- Finding Pieces
- Fly
- Freedom
- Heaven’s Falling Down
- Oblivion
- Restless Mind
- Spark From The Dark
- To The North
- Turn Of The Tide
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