Firesphere – Requiem

© Firesphere

Geschrieben von Michi Winner
Band: Firesphere
Album: Requiem
Plattenfirma: darkSIGN-RECORDS
Veröffentlichung: 02. Juni 2017 (Re-Release)

Firesphere ist eine aus den USA stammende Konzeptband, die ihren Stil als eine Mischung aus Industrial und Metal mit epischen Filmsoundtrack Einflüssen beschreibt. Mir stellte sich hier direkt die Frage: Was genau soll bitte eine Konzeptband sein? Aufklärung brachte dann die Homepage der Band. Diese ist sehr aufwändig gestaltet und bietet umfangreiche Informationen zur Band und deren Geschichte. Umso erstaunter war ich daher, als ich feststellte, dass es sich bei „Requiem“ tatsächlich um die erste Veröffentlichung der Gruppe handelt, die ursprünglich bereits 2015 auf den Markt kam.

Doch zurück zum Thema Konzeptband. Jedes Bandmitglied entspricht einem fiktiven Charakter, in dessen Rolle es schlüpft, sobald und solange es um die Band geht. Für jeden Einzelnen wurden Hintergrundgeschichten und auch der Weg in die Band an sich erfunden. Das Ganze hat mehr von einem Fantasyroman, als von einer tatsächlichen Bandgeschichte und siehe da, in den Tiefen der Homepage fand ich tatsächlich die Ankündigung, dass die Geschichte um Priest und Rosemary – die beiden Hauptakteure – als Buch veröffentlicht werden soll. An dieser Stelle regten sich langsam Zweifel bei mir. Hatte man hier das Wesentliche, nämlich die Musik, vielleicht etwas aus den Augen verloren vor lauter Rahmengestaltung? Ist es wirklich ein Musik- oder doch eher ein Kunstprojekt, bei der Musik am Rande vorkommt? Da derlei Überlegungen müßig sind, solange man das eigentlich zu begutachtende Werk noch gar nicht gehört hat, war es höchste Zeit die CD zu starten.

Das Intro bot noch wenig Anhaltspunkte und erinnert an Gregorianische Chöre. Bei Track 2 kam zu den Chören immerhin schon mal ein treibender Bass hinzu, aber immer noch keine wirkliche Offenbarung. „Silent Darkness“ hingegen ruft bei mir Assoziationen zu Within Temptation wach und ist insgesamt eine sehr ruhige Nummer. Nach einer Weile habe ich hier das Gefühl, dass das Lied kein Ende nimmt. Ein Blick auf die Dauer bringt die Erklärung: 8:01 Minuten. Zu lang für meinen Geschmack.

Im weiteren Verlauf wechseln sich sehr starke Industrialeinflüsse mit kraftvollen Beats und ruhigeren Passagen ab und ergeben eine sehr harmonische Mischung, auch wenn der Gesang mich phasenweise an Musicals erinnert.

Ich bin mir nicht sicher, was die Band uns mit dem Track „I See You“ sagen will. Dieser dauert nur 1:20 Minuten und besteht im Wesentlichen daraus, dass Rosemary bis 9 zählt und dann verkündet „I See You“. Da mich der nachfolgende Song jedoch mit seinen Chören zu einem schnellen Beat und einem Stil, der mit ASP verglichen werden kann, direkt für sich einnimmt, rückt die Frage schnell wieder in den Hintergrund.

Meine Befürchtungen hinsichtlich der Prioritäten, konnten zum Glück nicht bestätigt werden. Konzept hin oder her, hier handelt es sich auf jeden Fall um ein Projekt, bei dem die Musik im Fokus steht. Für meinen Geschmack ist das Album an sich etwas zu episch-sphärisch geraten, aber das kann man ja durchaus differenziert sehen.

Ich bin gespannt, was diese Band in Zukunft noch abliefern wird.

Trackliste:

  1. Requiem
  2. Behind These Eyes
  3. Silent Darkness
  4. In The Silence
  5. Tonight
  6. I See You
  7. Release Me
  8. Into My Heart
  9. Calling Me
  10. Fate (instrumental)
  11. Come With Me
  12. Bringing You Here

Line up:
Priest (Ken Pike): Gesang
Rosemary Butterfly (Ryo Utasato-Pike): Gesang
Blacksmith (Ed Dumas): Gitarre
Roadblock (Tyler Colick): Gitarre‘
Tsukime (Robert Adams): Keyboard
Asmodeus Stone (Chris Falwell): Bass
Mason (Anthony Marou): Schlagzeug

Mehr Infos:
http://www.firesphere.biz
https://www.facebook.com/Firesphererocks/

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.