FireWalkWithMe – The Eternal Black Rainbow

© Firewalkwithme

Geschrieben von Katja Maeting
Band: FireWalkWithMe
Album: The Eternal Black Rainbow
Genre: Rock
Plattenfirma: unsigned
Veröffentlichung: 16. August 2019

Einfach Rock – denn manchmal kann man es einfach nicht weiter runterbrechen. Wäre auch schade, wenn sich die Jungs von FireWalkWithMe auf irgendwelche Möchtegern-Subgenres beschränken würden, denn dazu haben sie zu viel Spaß daran und zu viel Talent dafür, den stimmungstechnisch eher dunklen, aber facettenreichen Regenbogen des Rock auszuloten. Auch wenn ich beim ersten Hören durchaus des Öfteren an den Sound von skandinavischen Rock-Kombos, insbesondere die Jungs von Audrey Horne, denken musste, so kommen FireWalkWithMe aus Austin, Texas. Wem hier also Namen und Stilistiken bekannt vorkommen sollten: ja, And You Will Know Us By The Trail Of Dead spielen hier durchaus eine Rolle. Was aber nichts daran ändert, dass mich Sänger Ricardo Mendez stimmlich immer wieder an den guten Toschi erinnert. 

Auf ihrer Platte spielen sich die Amerikaner aber mit Begeisterung durch das Alphabet des Rock. Interessanterweise arbeiten sie dabei mit Intro und Outro namens „This Is How It Ends“, die sich als vollfertige und seelenverwandte Tracks entpuppen und das Album so zu einer Art endlosen Kreis formen, oder einer Begegnung am Anfang und am Ende des musikalischen Regenbogens. „A Tired God Looks On“ erweist sich als etwas sperrige, irgendwo zwischen Alternative, Prog und Post changierende Nummer während „Before I Disappear“ sich als Ohrenschmeichler des Albums präsentiert. Hochmelodisch und ohne die sonst gerne genutzten Stimm-Effekte geht das Ding als radiotauglicher Alternative Rocker durch, der seine Landsmannschaft nicht verhehlen kann. 

„Song About Death“ spielt dann die Hard Rock/Modern Rock Karte, kriegt aber nicht so ganz die Kurve und eckt mit seinem Charakter auch mal an. Bei „Ships of Antikythera“ packen FireWalkWithMe dann die guten alten Punk Riffs aus und die Nummer knallt richtig schön rein. Manchmal reicht auch Herz statt Hirn. Mit „Still Life In Photography“ halten Melodien wieder Einzug in den Sound der Amerikaner, diesmal wieder ziemlich proggy und open-minded angelegt und mit einer sehr abwechslungsreichen Dynamik-Kurve. „My Roots Deep Within The Earth“ legt den Punk-Schalter mit halber Kraft um und „Swallod By The Sea“ entpuppt sich als melancholisch-düstere Ballade mit hoher Intensität.

Wer gerne auf vielen Spielwiesen des Rock unterwegs ist, findet hier sozusagen das musikalische Überraschungs-Ei, welches fast alle Wünsche erfüllt. Allerdings ist das breitgefächertes Auftreten manchmal auch etwas anstrengend, weil es so wirkt, als wollten sie unbedingt jedem Song einen anderen Stil aufstülpen. Das funktioniert zwar grundsätzlich ganz ordentlich, aber durch diese Unterschiedlichkeit ist dann für die meisten, so wie bei mir, die Bandbreite des eigenen Geschmacks erfüllt und überschritten. Entsprechend zünden nicht alle Songs immer gleich gut, aber hier findet man für jede Stimmungslage den richtigen Soundtrack. FireWalkWithMe haben den Mut, das zu tun, was sie wollen, da sollte man den Mut haben, in diese Platte reinzuhören. 

Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste: 
1. This Is How It Ends Intro
2. A Tired God Looks On
3. Before I Disappear
4. Song About Death
5. Ships of Antikythera
6. Still Life In Photography
7. My Roots Deep Within The Earth
8. Swallowed By The Sea
9. This Is How It Ends Outro

Line-up:
Ricardo Mendez – guitars/vocals
Christian Kyle – guitars/backing vocals
Jason Reece – drums
Jason Westbrook – bass guitars

Weitere Infos:
Firewalkwithme bei Facebook
Website von Firewalkwithme

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