Geschrieben von Marco Gräff
Band: Firtan
Album: Ethos
Genre: Black Metal
Plattenfirma: AOP Records
Veröffentlichung: 13.09.2024
Zwei Jahre nach dem viel gelobten Album „Marter“ folgte dieser Tage das vierte Album der Schwarzwälder Black Metal Band FIRTAN. Einst als Geheimtipp im Underground gestartet, schickt sich die fünf-köpfige Band nunmehr an, eine große Rolle im deutschen Black Metal zu spielen. Und das zu Recht.
Mit ETHOS präsentiert uns das Quintett ein erneut starkes, abwechslungsreiches und hörenswertes Album. Tief verwurzelt im nordischen Black Metal der 1990er Jahre. Und gegenüber den vorherigen Veröffentlichungen wirkt ETHOS spielfreudiger, zugänglicher und offener. Das stößt natürlich Türen auf, die Kritiker als Mainstream deuten würden. Allerdings sind FIRTAN hier immer noch ein gutes Stück weit weg. Ich will auch nicht sagen, dass man zahmer geworden ist. Melodien und Emotionen stehen mehr im Vordergrund. Das zeigt schon der Opener Hrenga, der mehr Dark und Gothic Metal und Post Rock Elemente beinhaltet, mit Stimmung und Violine punktet.
Zores geht dann genau wie Contra Vermes rabiater und direkter zu Werke. Dabei vergessen FIRTAN nie die melodischen Einschübe, oder Tempoänderungen, welche die Songs spannend halten. Genau wie das getragene, gerade zu Beginn beinahe verträumte Arkanum, welches erst im letzten Drittel aus sich herausbricht. Mein Highlight der Platte ist dann Wermut hoch am Firmament. Wahrscheinlich auch, weil ich so viele ‚Emperor‘ Vibes raushöre und empfinde. Klassischer 90s Black Metal mit wunderschönen Riffs und eisiger Stimmung. Top Song! Im Weiteren bilden Wahnsinn und dunklen Melodien die Basis für die zweite Albumhälfte, bevor es mit Wenn sich mir einst alle Ringe schließen ruhig und melancholisch ausklingt.
Ich bin erneut erstaunt, was dieser Tage aus dem Hause AOP Records so auf meinem Tisch landet. Deutscher Black Metal scheint einen regelrechten Aufschwung zu erfahren und FIRTAN werden mit dieser Klasse zukünftig ganz vorne mitspielen. Sehr empfehlenswert!
von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten
Tracks:
01 – Hrenga
02 – Zores
03 – Contra Vermes
04 – Arkanum
05 – Wermut hoch am Firmament
06 – Moloch
07 – Ruakh
08 – Komm herbei, schwarze Nacht
09 – Wenn sich mir einst alle Ringe schließen
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